Das ganze Gespräch über Wearables: Werden Smartwatches zum Gamechanger der Medizin?
Shownotes
Das ganze Gespräch über Wearables: Werden Smartwatches zum Gamechanger der Medizin?
Zu Gast: Andreas Zimmer von Huawei
Beschreibung:
Wir werfen einen Blick auf die Innovationen, die Smartwatches in den nächsten Jahren prägen könnten. Von der präzisen Blutdruckmessung am Handgelenk bis zur Überwachung zahlreicher Sportarten – was steckt hinter dieser Technologie? Und wie könnte sie in Zukunft unsere Gesundheitsversorgung verändern?
Egal, ob du ein Technik-Enthusiast, ein Neuling in der Welt der Technologie oder einfach neugierig auf die Zukunft und Innovationen bist, diese Folge bietet dir spannende Informationen und Einblicke in die Welt von überMORGEN.
Unsere Podcast-Nachbarn CasaCasi:
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Produktion:
Mit freundlicher Unterstützung von TON.EINS. https://toneins.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Übermorgen.
00:00:02: Dein Podcast von "Inside Digital".
00:00:06: Hallo am Samstag zu einer neuen Folge das ganze Gespräch.
00:00:16: Heute geht es um Smartwatches und Gesundheitswearables.
00:00:20: Von der blutdruck-Messung am Handgelenk bis zur Überwachung
00:00:24: zahlreicher Sportarten.
00:00:28: Wir werden die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung verändern.
00:00:31: Wir werfen einen Blick auf die Innovationen,
00:00:34: die Smartwatches in den nächsten Jahren prägen könnten.
00:00:37: Willkommen bei "Übermorgen Andreas Zimmer".
00:00:40: Du bist Head of Product bei Huawei,
00:00:43: einem der führenden Unternehmen im Bereich Wearables.
00:00:47: Vielen Dank für die Einladung.
00:00:50: Ich habe auch schon direkt gesehen,
00:00:53: an deinem Armgelenk ist ja auch ein Smartwatch.
00:00:57: Das ist in der Tat meine eigene Smartwatch.
00:00:59: Den Hersteller kannst du raten.
00:01:02: Das ist eine Huawei Watch.
00:01:05: In diesem Fall ist es etwas älteres Modell.
00:01:08: Das ist die GT-Runner.
00:01:11: Die habe ich aber auch schon sehr lange.
00:01:14: Ich benutze die selbst zum Laufen, wie der Name schon sagt.
00:01:18: Gestern Abend war ich im Fitnessstudio.
00:01:21: Dort benutze ich die, um meine Herzfrequenz
00:01:25: zu tracken.
00:01:27: Wenn ich mich nicht umgucke,
00:01:30: gibt es Leute, die mit dem Stück Papier und Stift
00:01:34: durchs Fitnessstudio laufen.
00:01:37: Das ist klassischerweise so.
00:01:40: Aber dafür muss ich zugeben, wer ich zu faul.
00:01:43: Deswegen nutze ich die in der Tat um meine einzelnen Workouts
00:01:47: zu tracken.
00:01:50: Ein ganz banales Beispiel fängt damit an,
00:01:54: dass die mit dem Stück Papier und Stiftung auf die Hand springen.
00:01:57: Diese Uhr unterstützt z.B. das Zählen von den Sprüngen.
00:02:01: Ich setze mir ein Ziel auf die Uhr.
00:02:04: Die Uhr sagt mir, wenn ich dieses Ziel erreicht habe.
00:02:07: Ich benutze die aktiv, um meinen Workout besser zu gestalten.
00:02:11: Sind das nur die Sportfeatures, die du hauptsächlich nutzt?
00:02:15: Oder sind das auch noch andere Funktionen, die dich begeistern?
00:02:19: Für mich persönlich sind es in der Tat die Sportfeature,
00:02:23: die im Vordergrund stehen.
00:02:25: Da hat aber jeder seine eigenen Präferenzen.
00:02:28: Ich kenne Leute, die wollen die ganze Zeit verbunden bleiben.
00:02:32: Die nutzen Smartwatches in erster Linie
00:02:35: für die Kommunikationsmöglichkeiten.
00:02:38: Ich habe in der Tat durch diese GT-Runner telefoniert.
00:02:42: Ich habe in der Tat auch schon gemacht.
00:02:45: Aber muss ich dazugeben, bin auch jemand,
00:02:48: der gerne einen Schritt zurücknimmt.
00:02:52: Ich bin froh, wenn ich keine Uhr und kein Handy um mich rum habe.
00:02:55: Nicht immer erreichbar sein.
00:02:58: Von daher stehen für mich bei der Uhr immer diese Sport
00:03:03: und diese Funktionen im Vordergrund.
00:03:06: Ansonsten lege ich sie dann auch durchaus mal ab.
00:03:09: Ich bin meist keiner, der bei meinen Entschlaf treckt.
00:03:12: Es gibt aber auch viele Leute, die das tun.
00:03:15: Es gibt ja so viele unterschiedliche Funktionen
00:03:18: für die unterschiedlichsten Nutzerinnen und Nutzer.
00:03:21: Darüber wollen wir gleich mal sprechen, wie die funktionieren
00:03:23: und welches Smartwatch für wen am geeigneten ist.
00:03:26: Das ist ja auch gerade einer der Märkte, die wachsen.
00:03:29: Alle anderen Segmenter auf dem Markt, Smartphones, Tablets,
00:03:33: haben kaum noch Wachstum.
00:03:35: Aber was sind die Hauptgründe dafür,
00:03:38: dass es bei Smartwatches und Gesundheitsverbots
00:03:41: so viel und so einen großen Boom gibt?
00:03:44: Einer der Gründe ist sicherlich, dass es von diesen ganzen Kategorien
00:03:49: auch sehr viel gibt.
00:03:50: Ich meine, wenn man sich die PC-Kategorie anguckt,
00:03:53: dann muss man sogar ein bisschen die 90er zurückgehen.
00:03:56: 1990er.
00:03:58: Für Smartphones sind auch schon erheblich länger im Markt.
00:04:02: Tablets, so ein bisschen Mittelding, aber Tablets und PCs
00:04:05: laufen sich auch so ein bisschen den Rang ab manchmal.
00:04:09: Es kommt ein bisschen drauf an.
00:04:12: So gesehen, Wearables ist die Kategorie,
00:04:16: die im Jahr 1990er noch vielleicht ein bisschen
00:04:18: als Science Fiction sogar angesehen wurde.
00:04:21: Lange Redner, kurzer Sinn.
00:04:23: Am Ende des Tages ist die Penetration von diesen Geräten,
00:04:26: die schon sehr lange im Markt sind, natürlich sehr viel höher.
00:04:29: Fast jeder hat ein Smartphone.
00:04:31: Also, sprich, wir haben wahrscheinlich eine Penetration von gut 95%,
00:04:35: was Mobiltelefone angeht.
00:04:37: Davon sind wahrscheinlich gute 90% Smartphones.
00:04:41: PC, jeder, der einen Brauch hat einen oder zwei,
00:04:45: je nachdem, wenn man von der Arbeit dann auch noch einen kriegt,
00:04:48: auch eine sehr hohe Penetration.
00:04:50: Bei Wearables wiederum, wenn ich mir da die Daten anschaue,
00:04:54: für Deutschland beispielsweise liegt die Penetration da bei etwas über 30%.
00:04:59: Also erheblich geringer.
00:05:02: Es ist Luft nach oben, einfach weil viele Leute noch kein Wearable haben.
00:05:07: Das heißt ja nicht unbedingt, dass alle am Ende ein Wearable haben werden.
00:05:11: Das kann man jetzt nicht unbedingt voraussetzen.
00:05:14: Allerdings ist es so, dass natürlich auch wir als Hersteller versuchen,
00:05:18: die Geräte immer den Ansprüchen der Nutzer anzupassen.
00:05:22: Das heißt auch, wir versuchen neue Feature und neue Designs
00:05:26: und Innovationen jedes Jahr zu launchen, um mehr und mehr Leute auch dazu zu bekommen,
00:05:31: zu überlegen, hm, ist ein Wearable vielleicht etwas,
00:05:34: etwas, was mir persönlich hilft.
00:05:36: Und so versuchen wir natürlich, also neben dem normalen, organischen Wachstum,
00:05:42: Geräte sowieso haben oder was, was Industrien sowieso haben,
00:05:45: weil beispielsweise im Freundeskreis mehr und mehr Leute ein Smartwatch holen
00:05:49: und dann auch Leute, die vielleicht sich vorher keine geholt hätten überlegen, hm,
00:05:53: vielleicht ist es doch ganz praktisch, darüber hinaus eben auch noch neue Funktionen
00:05:57: auf den Markt zu bringen, von denen Leute sagen, hm, ich wusste nicht,
00:06:01: dass ich das, dass mir das eventuell gut tun kann oder dass mir das hilft
00:06:04: und dann eben ein Smartwatch holen.
00:06:06: Und ich glaube so, wir sind auch nicht die einzige Hersteller, der das macht.
00:06:11: Aber so wird dann insgesamt die Penetration, glaube ich, der Wearables weiter wachsen
00:06:16: und deswegen sehen wir im Vergleich zu den anderen Kategorien da, ja, ein, ein höheres Wachstum.
00:06:22: Na, da ist ja auch noch viel Raum für Innovationen und ihr habt ja jetzt zuletzt,
00:06:26: habt ihr das gemacht in Barcelona, da habt ihr neue Modelle vorgestellt,
00:06:29: die Watch GT5 Serie und die Watch D2.
00:06:31: Kannst du mal erzählen, was dieses Smartwatches so besonders macht,
00:06:34: welche Zielgruppe haben die im Blick?
00:06:36: Ja, in Barcelona, der Launch war sehr, sehr spannend,
00:06:40: weil das im Prinzip das größte Update unseres Wearable Portfolios in diesem Jahr war.
00:06:47: Die Zielgruppen für beide sind leicht unterschiedlich.
00:06:51: Man muss dazwissen, wir haben im Vergleich zu anderen Herstellern sehr breites Portfolio.
00:06:57: Also wir haben nicht nur zwei Varianten, einer Uhr oder so,
00:07:03: sondern bei uns ist es so, dass wir wirklich eigentlich sechs Produktlinien haben
00:07:09: und innerhalb dieser Produktlinien dann eben auch nochmal individuell angepasste Modelle von dieser Produktlinie.
00:07:15: Klingt jetzt im ersten Moment recht kompliziert, aber wir brauchen da auch nicht in die Details zu gehen,
00:07:22: aber du meintest, GT und D2, das sind halt zwei dieser Produktlinien.
00:07:27: Gerade die GT Watch ist eigentlich so die wichtigste für uns,
00:07:33: weil es von ihrer Positionierung her eine Uhr ist, die im Prinzip an jedem Zusagen kann.
00:07:40: Also es ist eine Uhr, die wirklich für den Alltagsgebrauch konzipiert,
00:07:45: designt wurde von den Funktionen her und vom Design her.
00:07:49: Das ist sehr wichtig, weil wir versuchen halt, wie gesagt, so viele Leute wie möglich davon zu überzeugen,
00:07:56: dass Wearables gut tun.
00:07:59: Und bei der GT Uhr ist es halt so, dass dort unsere Designphilosophie seit dem letzten Jahr schon ist,
00:08:04: dass wir versuchen, eine Smartwatch zu entwickeln, die aussieht wie eine normale Uhr.
00:08:09: Also wenn ich mir halt eine nicht-smarte Uhr morgens ans Handgelenk mache,
00:08:13: was auch bei mir durchaus hin und wieder vorkommt, das könnte auch eine GT Watch sein,
00:08:18: weil solange der Screen im Prinzip an ist, sieht diese Uhr wirklich aus wie eine normale Alltagsuhr,
00:08:28: eine klassische, vielleicht eine Schweizer Uhr, aber halt eine klassische Uhr schön designed,
00:08:33: hat aber dann eben diese ganzen smarten Funktionen, gerade im Bereich Sport Tracking
00:08:38: und Gesundheitsfunktionen sind auch mit drin und Kommunikation natürlich.
00:08:42: Eher so eine Allround Uhr.
00:08:44: Bei der D2, die ist natürlich etwas spezieller von ihrem Appeal her.
00:08:49: Die D-Serie ist ja quasi die erste Watch, die wir rausgebracht haben,
00:08:53: die eine echte Gesundheitswatch ist.
00:08:58: Also die erste Generation war auch schon als medizinisches Gerät zugelassen
00:09:03: für Blutdruckmessung und für EKG.
00:09:06: Und das hat unter anderem in Deutschland sehr, sehr gut funktioniert.
00:09:11: Also gerade in Deutschland hat sich diese Uhr für uns fast überraschend gut verkauft.
00:09:16: Und bei der zweiten Generation bauen wir im Prinzip auf das Erfolgsrezept der ersten.
00:09:22: Das heißt, wir haben weiter EKG drin, wir haben weiter Blutdruckmessung.
00:09:26: Aber was die zweite Generation jetzt extrem besonders macht, ist die Tatsache,
00:09:29: dass wir ambulatorische Blutdruckmessung, also diese Langzeitblutdruckmessung,
00:09:33: auch medizinisch zertifiziert anbieten können.
00:09:37: Und es ist in der Tat das erste wearable, wrist wearable, wie man sagt,
00:09:42: welches für ambulatorische Blutdruckmessung zugelassen ist als medizinisches Gerät,
00:09:50: was wir sehr, sehr cool finden.
00:09:54: Absolut, genau da wollte ich nämlich hin und nach fragen,
00:09:56: eine lange Zeit Blutdruckmessen, wie funktioniert diese Technologie in der Uhr?
00:10:00: Also im Prinzip funktioniert sie so, wie sie funktionieren würde, wenn du zum Arzt gehst.
00:10:07: Also der große Vorteil, den wir haben, ist, dass wir im Prinzip diese Manchette in der Uhr haben.
00:10:18: Die funktioniert vom Prinzip her genau wie die Manchette, die du dir beim Arzt an den Oberarm quasi
00:10:23: dran klettest.
00:10:24: Das heißt wie so eine Pumpe?
00:10:26: Genau, also du hast die Manchette am Arm und dann, wenn du zum Arzt gehst, hörst du dann so ein lautes Surren,
00:10:33: dann zieht sich diese Manchette zusammen, weil die da Luft reinkommt, dann tut es kurz weh
00:10:39: und dann lässt die Manchette die Luft raus.
00:10:42: Dieses Prinzip, oszillometrische Blutdruckmessung, ist halt der Goldstandard im Bereich Blutdruckmessung.
00:10:50: Also das ist auch der Grund, warum Ärzte diese Technologie nutzen.
00:10:54: Und wir haben eben diesen Prozess miniaturisiert und in das Armband bzw. in die Uhr selbst quasi eingebaut.
00:11:02: Das heißt, im Armband ist eine Manchette drin, die sich aufpumpen kann.
00:11:08: In der Uhr selbst ist eine Minipumpe, die glücklicherweise komplett leise ist.
00:11:13: Also du hast dieses laute Surren, was du vom Arzt kennst, das hast du nicht.
00:11:19: Das spielt gerade bei der ambulatorischen Blutdruckmessung natürlich eine große Rolle,
00:11:22: können wir vielleicht gleich nochmal darüber sprechen.
00:11:24: Aber im Prinzip, das Funktionsprinzip ist dementsprechend gleich,
00:11:28: das heißt, die Uhr pumpt Luft in die Manchette und während die Manchette sich quasi aufpumpt,
00:11:36: misst sie dann eben immer den Puls.
00:11:39: Also ich meine, wie eine Blutdruckmessung funktioniert, ist ein bisschen kompliziert.
00:11:42: Ich bin auch kein Arzt, muss ich auch sagen.
00:11:45: Aber prinzipiell ist es ja so, dass die Blutdruckmessung so gemessen wird,
00:11:48: dass im Prinzip durch diesen Druck in der Manchette der Blutfluss unterbrochen wird.
00:11:54: Und daraufhin können die Sensoren dann durch diese Pulswellen wiederum messen,
00:12:01: wie hoch der Blutdruck ist.
00:12:03: Und deswegen wird auch immer ein bisschen Druck abgelassen.
00:12:06: Und im Prinzip kriegst du dann so eine Kurve, also aus Daten.
00:12:13: Ich stelle mir das sehr herausfordernd vor.
00:12:15: Die Pumpe, die wir alle so als großen Klopper eigentlich am Oberarm kennen,
00:12:18: wie kriegt man die in diese kleine Uhr?
00:12:20: Also war das die größte Herausforderung, die Integration eben in die Uhr?
00:12:23: Auf jeden Fall, weil also die Forschung und Entwicklung in die Pumpe
00:12:29: haben etwa fünf Jahre in Anspruch genommen.
00:12:32: Die Watch D2 hat auch insgesamt etwa 200 Patente, die dort mit reinfließen,
00:12:39: um dieses Produkt zu machen.
00:12:42: Und das ist so ein Patent wiederum, wurde von einer Gruppe von Ingenieuren ausgearbeitet
00:12:47: und kriegst ein Patent ja nicht einfach so hinterhergeworfen,
00:12:50: sondern du musst wirklich erst forschen, dann musst du das alles aufschreiben
00:12:55: und dann musst du das Patent ja quasi verteidigen, um zu sagen,
00:12:59: okay, das ist etwas, was wirklich einzigartig ist.
00:13:02: Davon 200 in einem einzelnen Produkt ist schon nicht schlecht.
00:13:07: Und vor allen Dingen ist es ja auch nicht die einzige Gesundheitsfunktion.
00:13:11: In der KG hast du für ihn schon angesprochen, Sauerstoff, Messung,
00:13:13: Schlafanalyse, wir haben schon viele Punkte genannt.
00:13:16: Wie präzise sind denn diese Messungen?
00:13:18: Wie testet ihr das? Wie können die das Leben der Nutzerinnen und Nutzer
00:13:21: wirklich verbessern?
00:13:23: Also getestet wird es, wenn es um medizinische Funktionen geht,
00:13:27: von Britannienbietern in diesem Fall TÜV Rheinland,
00:13:30: der die CE-MDR-Zertifizierung gemacht hat.
00:13:34: Also MDR ist die europäische Medical Device Regulation,
00:13:39: im Prinzip um ein Klasse 2 Medizinprodukt auf den Markt bringen zu dürfen,
00:13:45: brauchst du diese externe Zertifizierung.
00:13:48: Hattie Watch D2 für EKG, das heißt, das EKG ist medizinisch genau.
00:13:53: Ich könnte damit zum Arzt gehen, zum Beispiel.
00:13:56: Wenn das gemessen wird, kann ich mit diesen Werten dann zum Hausarzt gehen, zum Beispiel.
00:13:59: Das kannst du auch mit nicht zertifizierten Ergebnissen natürlich machen.
00:14:07: Es ist natürlich auch so, das ist auch ganz, ganz wichtig, muss ich auch immer wieder betonen.
00:14:11: Es ist zwar ein Medizinprodukt, aber die Diagnose soll bitte einem Arzt dann vorbehalten sein.
00:14:18: Aber natürlich, wenn du zum Arzt gehen kannst, dann kannst du hier, guck mal, ich habe dieses EKG,
00:14:23: das beispielsweise AFIP bei mir suggeriert, kann man das natürlich einem Arzt zeigen
00:14:30: und der würde dann eben schauen, okay, wie können wir die nächsten Schritte machen,
00:14:35: wahrscheinlich eben nochmal durch eine Diagnose mit einem Kardiologen oder so.
00:14:38: Ich weiß es nicht genau, was der Prozess ist, wie gesagt, ich bin kein Arzt.
00:14:42: Aber ja, klar, du würdest dann im Prinzip diese Ergebnisse natürlich mit deinem Arzt teilen können.
00:14:48: Spannender finde ich es in der Tat bei der Watch D, also spannender als EKG,
00:14:52: bei der Watch D finde ich in der Tat das Thema eben Blutdruck
00:14:55: und gerade die ambulatorische Blutdruckmessung.
00:14:59: Weil wie gesagt, der übliche Prozess in Deutschland ist leider nicht der einfachste.
00:15:05: Wenn ich in Deutschland eine ambulatorische Blutdruckmessung machen möchte,
00:15:09: dann ist der Prozess folgender, ich mache mir einen Termin beim Hausarzt.
00:15:12: Der Hausarzt wird vor Ort meinen Blutdruck messen, wird vielleicht sagen, oh, okay,
00:15:18: der ist vielleicht ein bisschen hoch und wird mir dann ein, wenn der Blutdruck entsprechend irgendwelche Indikatoren hat,
00:15:26: bei dieser Einzelmessung beim Arzt, wird mir dann eine ambulatorische Blutdruckmessung verschreiben.
00:15:31: Der Hausarzt hat üblicherweise vielleicht ein oder zwei dieser ambulatorischen Blutdruckmessgeräte bei sich in der Praxis.
00:15:38: Ich würde sagen im Zweifel vielleicht sogar nur eins, weil diese Geräte sind recht teuer,
00:15:42: also 1.500, 2.000 Euro aufwärts, müssen die Ärzte schon da rein investieren.
00:15:48: Und kann ja sein, dass gerade jemand anders mit diesem Gerät unterwegs ist.
00:15:53: In dem schlimmsten Fall musst du dann wieder nach Hause gehen, warten bis das Gerät frei ist,
00:15:57: gehst zurück zum Arzt, der Arzt legt es an und schickt dich wieder nach Hause.
00:16:01: Klar, weil du dann eben über diese 24 Stunden trägst du die Manchetta am Oberarm
00:16:06: und so ein Kasten quasi, der wird dann an deinem Gürtel befestigt
00:16:10: und ein Schlauch, der quasi so über den Rücken leuchtet, also bequem ist es nicht.
00:16:15: Und dann trägst du dieses Gerät eben für 24 Stunden, auch nachts.
00:16:21: Da gibt es keine Minipumpe drin.
00:16:23: Das heißt auch nachts kann es durchaus sein, dass das Gerät beim Aufpumpengeräusch von sich gibt.
00:16:29: Mist den Blutdruck alle 15 bis 30 Minuten, nachts,
00:16:33: üblicherweise 30 Minuten tagsüber alle 15 Minuten.
00:16:36: So, nach den 24 Stunden machst du dir einen neuen Termin, gehst zum Hausarzt, gibst das Gerät ab
00:16:43: und wenn du Glück hast, hat der Hausarzt dann auch direkt eine Zeit, sich die Ergebnisse anzugucken.
00:16:50: Okay, kriegst du ein Ergebnis, ihr wird besprochen, muss behandelt werden, muss nicht behandelt werden.
00:16:53: Wenn es behandelt werden muss, oder wenn es behandelt werden muss und du möglicherweise Medikamente oder so nehmen musst,
00:17:00: dann werden die dir verschrieben und gesagt, okay, dann komm in 2, 3 Monate nochmal wieder,
00:17:06: um das ganze Prozedere nochmal zu machen, um zu gucken, ob die Medikamente funktioniert haben
00:17:10: oder ob sie korrekt eingestellt sind.
00:17:12: Wenn sie nicht korrekt eingestellt werden, gehst du da nochmal durch.
00:17:15: Das ist ja der kurze Sinn, es ist ein langer, langer Prozess und auch sicherlich teuer für Krankenkassen und Co.
00:17:22: So, jetzt stell dir vor, du hast eine Uhr, die du immer an dir bei dir trägst, die dir die gleichen Ergebnisse quasi liefern kann.
00:17:33: Und das ist hier die Revolution.
00:17:37: Das heißt, durch diese ambulatorische Blutdruckmessung in der Watch D kannst du so eine 24-Stunden Blutdruckmessung mit 15 Minuten Intervallen über 24 Stunden komplett zu Hause selbst machen.
00:17:53: Ohne die Geräuschkulisse nachts, ohne eben 3 Termine, um überhaupt erst dazu zu kommen, dieses Gerät anzulegen,
00:18:03: ohne eben einen Kasten am Gürtel und einem Maschette am Oderarm zu haben, sondern alles eben am Handgelenk.
00:18:10: Und die Ergebnisse von dieser 24 Stunden Messung kannst du exportieren als PDF und kannst du mit deinem Arzt besprechen.
00:18:17: Ich will jetzt nicht sagen, dass der Arzt dir nicht trotzdem eine Session von seinem Gerät verschreiben wird.
00:18:23: Das ist möglich, aber er muss es nicht zwingend, weil die Genauigkeit von der Watch D2 medizinisch,
00:18:32: zumindest die gleiche ist wie die Genauigkeit von diesem ambulatorischen Blutdruckgerät, was du eben sonst haben könntest.
00:18:40: Der andere Vorteil natürlich, wenn du eben sogar schon Medikamente nimmst, dann hast du natürlich die Möglichkeit, dass du die Uhr immer da hast.
00:18:48: Das heißt, du kannst über das gesamte Jahr, kannst du überprüfen, dass die Medikamente funktionieren, dass du richtig eingestellt bist.
00:18:55: Du musst nicht immer wieder durch diesen Prozess gehen, mit dem Arzt hingehen, nach Hause gehen,
00:19:01: 24 Stunden wieder zurück.
00:19:03: Es vereinfacht diesen ganzen Prozess für dich.
00:19:06: Ist auch für Leute, die gesund sind, spannend, weil ich weiß auch viele Sportler beispielsweise
00:19:11: auf ihren Blutdruck achten.
00:19:12: Ich sag, das ist, wäre meine nächste Frage, die Zielgruppe recht breit eigentlich.
00:19:17: Das sind ältere Menschen, die eben mit Bluthochdruck zum Beispiel zu tun haben, aber auch Sportlerinnen
00:19:23: und Sportler, die es eben für ihre Sportarten, Tracking, auch die zum Beispiel professionell
00:19:28: das machen.
00:19:29: Sind das die beiden Zielgruppen?
00:19:31: Wen sprecht ihr mit der Uhr genau an?
00:19:33: Wir sprechen Leute in erster Linie an, die halt in diesem Fall an einer mehr an ihren
00:19:40: Gesundheitsmetriken nochmal interessiert sind.
00:19:42: Also solche Sachen wie Herzfrequenz messen, Blutsauerstoff, Schlaf, Tracking, das kannst
00:19:49: du mit jedem wearable.
00:19:50: Kann die Watchdate 2 natürlich auch.
00:19:52: Aber kannst du im Prinzip mit jedem wearable machen, was die D2 halt wirklich von allen
00:19:57: Geräten auf dem Markt.
00:19:58: Und ich meine jetzt wirklich allen, weil die Funktionsweise mit der wirklich physischen
00:20:04: Blutdruckmessung mit der Manchette, das ist das einzige Gerät aktuell, was du, die einzige
00:20:10: Smartwatch, die das hat.
00:20:12: Leute, für die eben dieses Thema Blutdruck eine Rolle spielen, entweder weil sie Sportler
00:20:17: sind oder weil sie Probleme haben.
00:20:19: Allerdings muss man auch dazu sagen, ehrlicherweise Blutdruck betrifft ungefähr 30 Prozent
00:20:24: aller Leute über 30.
00:20:26: Das ist das heftig, wenn man sich das mal anguckt.
00:20:28: Das ist das im letzten WHO-Bericht.
00:20:30: Und das ist vor allen Dingen global.
00:20:33: Also das ist jetzt keine Statistik aus Deutsch.
00:20:35: Egal in welches Land du gehst, in manchen Ländern zahlen ein bisschen höher, ein bisschen
00:20:39: niedriger.
00:20:40: Aber über die Gesamtgewelt gesehen, sobald du über 30 bist, ist die Wahrscheinlichkeit,
00:20:45: dass du Bluthochdruck entwickelst, 30 Prozent.
00:20:47: Das ist somit eigentlich eine der weitesten verbreiteten Risikokonditionen.
00:20:55: Blutdruck an sich ist ja jetzt per se nicht schlecht.
00:20:59: Das Problem ist, dass der Blutdruck selbst langzeitfolgen auf den Körper hat.
00:21:04: Das ist halt die Sache.
00:21:07: Und es ist halt sehr langsam.
00:21:09: Man merkt es auch nicht.
00:21:11: Und so gesehen ist natürlich, wenn man jetzt wirklich groß denken möchte, kann man durchaus
00:21:17: sagen, dass die Watch D Reihe und die D2 speziell eigentlich für jeden interessant sein könnte.
00:21:25: Es kommt halt immer darauf an, wie wichtig dieser Aspekt Blutdruckmessung ist oder sein
00:21:32: wird.
00:21:33: Das klingt doch nach etwas, was die Krankenkasse übernehmen könnte.
00:21:35: Ja, also möglicherweise.
00:21:39: Ich weiß es nicht.
00:21:40: Das Produkt ist jetzt noch sehr neu.
00:21:42: Wir werden sicherlich auch mit Krankenkassen sprechen.
00:21:45: Wir reden auch schon natürlich viel mit Ärzten auch.
00:21:49: In diesem Zusammenhang, wir werden übrigens, kann ich jetzt auch ankündigen, wir werden
00:21:53: auf der Medika in Düsseldorf sein erstmalig dieses Jahr.
00:21:57: Das ist ja die weltweit größte Gesundheitstechnologie oder Gesundheitsmesse, um genau zu schauen,
00:22:04: okay, wie können wir oder für wen kann die D2 spannend sein aus einem Gesundheitssystem
00:22:12: technischen Blickwinkel?
00:22:15: Wir denken immer Business-Tür-Konsumer, also die Leute, die zu Media Markt reingehen.
00:22:19: Bei Media Markt kann ich die D2 halt quasi auch kaufen.
00:22:23: Aber eben, was ist systemseitig machbar?
00:22:27: Und das ist natürlich ein ganz anderer Markt.
00:22:30: Deswegen werden wir auf der Medika dort auch dieser Seite sprechen, um zu schauen, okay.
00:22:34: Inwieweit sind Praxisverbände, Krankenhäuser oder Krankenkassen möglicherweise daran
00:22:41: interessiert?
00:22:42: Ja, die D2 eben aktuell wirklich einzigartige Positionen am Markt hat in ihrer Zugänglichkeit,
00:22:50: auch in ihrem Preis.
00:22:51: Also die D2 kostet unter 400 Euro.
00:22:54: Das werden wir schauen, ob das möglich ist.
00:22:58: Das heißt einmal, die medizinische Seite, auf der anderen Seite, dann wahrscheinlich
00:23:02: ja auch die Sportlerin und Sportler gibt es da auch genau solche Gespräche, vielleicht
00:23:07: in irgendwann das Ziel zu haben, okay, bei den olympischen Spielen haben halt die Sportlerin
00:23:11: und Sportler eben so ein Valuable dabei.
00:23:14: Das war jetzt bei den letzten Spielen sieht man es ja auch immer häufiger, die Sportlerin
00:23:17: und Sportler tracken alles.
00:23:18: Ist das auch mit so die zweite Schiene dann zwischen medizinisch Richtung Krankenkassen,
00:23:23: Krankenhäusern und auf der anderen Seite die Sportlerin und Sportler und die Verbände?
00:23:27: Ja, ich war mit Sportlerinnen und Sportler reden wir sowieso schon sehr lange.
00:23:32: Also die Watchrunner ist ein gutes Beispiel, weil wir die damals mit Cermour Farah zusammen
00:23:38: gelaunst haben, also vierfacher Olympiasieger und dementsprechend mit Sportlern arbeiten
00:23:45: wir schon lange.
00:23:46: Die Watchdie ist jetzt nicht so, dass die klassische Uhr die Sportler eben sich wahrscheinlich
00:23:51: holen würden.
00:23:52: Ich glaube da ist eben so eine Runner oder GT Watch allgemein, die woran Sportler als
00:23:57: erstes denken würden.
00:23:58: Aber ich denke, dass für Sportler, die wirklich in die Detailoptimierung reingehen, dann
00:24:06: Blutdruck auch interessant sein kann.
00:24:07: Wir haben da jetzt aktuell noch kein dediziertes Programm für aufgesetzt.
00:24:11: Aber sicherlich werden wir auch mit den Sportlern, mit denen wir sowieso arbeiten oder wo wir
00:24:18: uns eben auch Feedback jeweils holen für unsere neuen Feature, auch dieses Thema mit
00:24:24: denen noch mal intensiver besprechen.
00:24:26: Klar.
00:24:27: Gucken wir noch mal zur medizinischen Seite zurück.
00:24:29: Jetzt hat es ja fünf Jahre gedauert, die langfristige Blutdruckmessung einzubauen.
00:24:32: Dürft ihr, ich frage einfach, woran arbeitet ihr jetzt nächstes?
00:24:36: Was sind so die nächsten Stufen, die das dann bringt?
00:24:38: Ich denke dann zum Beispiel auch an die Blutzuckermessung zum Beispiel.
00:24:41: Was steht da noch auf der Liste?
00:24:43: Ja, also die Liste ist lang.
00:24:45: Ich darf natürlich leider nichts wirklich Konkretes dazu sagen.
00:24:50: Aber weil du das Thema Blutzucker genannt hast, da kann ich ein, zwei Worte zu sagen.
00:24:56: Denn da ist es in der Tat so, dass wir zumindest in China erste Tests machen.
00:25:02: Im Prinzip, wir arbeiten dort mit eigentlich dem größten Krankenhaus in China zusammen,
00:25:08: um zu verstehen, wie man eventuell Indikatoren über die Sensoren, die wir sowieso in den
00:25:17: Smartwatches haben.
00:25:18: Das nennt sich der PPG-Sensor, das sind diese Lichter unten.
00:25:22: Die meisten so grüner leuchten.
00:25:24: Genau, ja, ja.
00:25:25: Das wird in erster Linie natürlich genutzt, um Blutsauerstoff und die Herzfrequenz zu
00:25:29: messen.
00:25:30: Aber wir arbeiten da unter anderem eben dran zu forschen, wie man diese Daten, die man
00:25:38: dadurch erheben kann, wie man die in Algorithmen umwandeln können, die zumindest eine Indikation
00:25:44: geben, ob der Blutzuckerspiegel steigt, sinkt, gesund ist.
00:25:50: Und da haben wir mit diesem Krankenhaus zusammen eben erste Tests in China gemacht auf der
00:25:57: Watch 4, um zu schauen, okay, funktioniert das.
00:26:02: Und die ersten Tests sind auch sehr vielversprechend.
00:26:05: Das heißt, wir können keine Werte bestimmen.
00:26:08: Also es ist nicht möglich über dieses Licht zu messen, wie der Blutzuckerspiegel genau
00:26:15: ist.
00:26:16: Aber was wir gesehen haben, ist, dass es möglich ist, quasi so Trends zu entwickeln.
00:26:21: Das heißt, wenn man sich eben diese Daten anschaut, ist es möglich, das so zu modellieren,
00:26:26: dass man über lange Zeit eben einen Trend erkennen kann und dann dem Nutzer eine Indikation
00:26:32: geben kann, okay, pass auf deinen Blutzuckerspiegel auf.
00:26:35: Es ist jetzt auch wichtig zu sagen, dass die Funktionen, auch wie wir sie in China haben,
00:26:39: nicht eben nicht zur Diagnose und auch nicht zur Management vom Blutzucker gemacht ist.
00:26:45: Also sprich, sie ist nicht dafür konzipiert, Leute anzusprechen, die sowieso schon wissen,
00:26:51: dass sie behandelt werden müssen oder sich selbst behandeln, sondern eher der Allgemeinheit
00:26:57: wieder eine Möglichkeit zu geben, zu verstehen, okay, wie verhält sich beispielsweise Essen
00:27:04: mit dem Essen, das, was ich esse, wie wirkt sich das im Trend beispielsweise eben auf
00:27:09: dem Blutzuckerspiegel aus.
00:27:10: Ja, wie gesagt, da haben wir also sehr vielversprechende Tests.
00:27:14: Das ist auch eine öffentliche Beta, die da läuft mit mehreren Tausend Teilnehmern.
00:27:20: Und wir müssen schauen.
00:27:23: Also du kannst viele Feature im Labor entwickeln und sehr genau machen.
00:27:28: Das heißt aber nicht immer, dass es eine gute Idee ist, das dann auch auf die Allgemeinheit
00:27:32: loszulassen.
00:27:33: Weil gerade wenn es um Gesundheitsfeature geht, ist auch meine Meinung ganz klar, dass
00:27:39: man da eher vorsichtig sein muss.
00:27:41: Habt ihr schon mal was zurückgehalten?
00:27:43: Von Featuren.
00:27:44: Was heißt zurückgehalten?
00:27:46: Also wir haben natürlich eine lange Liste an Dingen, die wir über die Jahre entwickelt
00:27:50: haben.
00:27:51: Also unsere Labore sind busy.
00:27:54: Wir haben weltweit drei große Health Labs, unter anderem in Finnland, eins.
00:28:01: Und die Leute machen nichts als Forschen und entwickeln.
00:28:05: Also wir haben schon einen großen Katalog an Featuren.
00:28:09: Aber es machen nicht alle Feature, kommen dann nachher auch in die Geräte eben rein.
00:28:14: Weil sie beispielsweise either Konsequenzen haben, die wir nicht abschätzen können.
00:28:19: Und dann sind wir eher vorsichtig, weil sie nicht genau genug sind.
00:28:23: Und dann forschen wir immer noch weiter.
00:28:24: Also eben wie bei der Watch D2.
00:28:27: Ich meine, fünf Jahre ist eine lange Zeit.
00:28:29: Klar hätte man vielleicht die Watch D nach drei Jahren schon auf den Markt bringen können.
00:28:33: Geht dann eher in die Richtung, dass du perfektionieren bevor es dann ausgerollt wird?
00:28:36: Es ist für uns und ich glaube, dass die Leute, die schon Huawei-Geräte irgendwann in irgendeiner
00:28:44: Form genutzt haben oder gesehen haben, wissen, dass für uns Qualität das absolut wichtigste
00:28:49: ist.
00:28:50: Und wie gesagt, die Runner, die ich hier trage, die ist auch schon jetzt drei Jahre alt.
00:28:55: Die funktioniert genauso wie am ersten Tag.
00:28:57: Und das passiert halt nicht, wenn du einfach versuchst, alles so schnell wie möglich aus
00:29:03: der Tür rauszuscheuchen.
00:29:06: Sondern das funktioniert eben, wenn du dir wirklich Mühe gibst, wenn du schaust, okay,
00:29:11: sind die Qualitätsstandards, die du erwartest, auch wirklich erfüllt.
00:29:15: Und dann kommt es durchaus vor, dass wir auch kurzfristig dann sagen, ein Feature, was wir
00:29:21: vielleicht gerne auf den Markt bringen würden, kommt nicht, weil wir noch nicht ganz da sind.
00:29:26: Das ist für uns extrem wichtig.
00:29:27: Gibt es bestimmte Features, die du neben Blutzucker noch sagen kannst, an denen gearbeitet
00:29:32: wird, an denen auch vielleicht vieler arbeiten, was das nächste große Ding wäre, wie jetzt
00:29:37: zum Beispiel die langfristige Blutdruckmessung?
00:29:39: Kann ich so direkt nicht sagen.
00:29:43: Also ich würde sagen, allgemein gibt es zwei Dinge, die man jetzt aus Industrie, ich breche
00:29:48: jetzt nicht von dem, was wir machen.
00:29:50: Aber ganz grundsätzlich zwei Dinge.
00:29:54: Zum einen ist es, die vorhandenen Sensoren, die wir auf den Wearables aktuell haben,
00:30:01: zu verbessern von ihrer Genauigkeit her.
00:30:04: Das ist quasi so eine Schiene.
00:30:06: Der Grund dafür ist, dass je genauer die Geräte sind, je genauer die Sensoren sind, desto
00:30:12: besser sind die Daten.
00:30:13: Und die Daten, die du quasi erhebst, sind die Grundlage für irgendwelche Funktionen, die
00:30:20: du hast.
00:30:21: Das ist sicherlich eine Sache, die man jetzt in Zukunft sehen wird.
00:30:25: Es wird immer genauere Sensoren geben, dadurch immer mehr genauere Daten.
00:30:30: Und wie es dann eben funktioniert, wie ich gerade bei der Blutzuckermessung schon oder
00:30:34: bei der Bodyglucose, wie wir das nennen, Messungen gesagt habe.
00:30:39: Wenn ich eben diese besonders genauen Daten habe, dann kann ich Algorithmen bauen, die
00:30:44: diese Daten auf neue Art und Weise nutzen können.
00:30:49: Also eine neue bessere Basis für die nächsten Funktionen.
00:30:52: Genau, oder auch eben neue Funktionen.
00:30:54: Also wie gesagt, die Grundlage ist die Herzfrequenzmessung für die Blut-Bodyglucose-Einschätzung.
00:31:02: Also wir nutzen Herzfrequenz als Proxy.
00:31:05: Oder ein anderes Beispiel dafür ist beispielsweise die unsere Funktion zum Zyklusmanagement für
00:31:12: Frauen.
00:31:13: Da nutzen wir nämlich beispielsweise auch Daten der Herzfrequenz, nämlich genauer gesagt
00:31:17: die Hard Rate Variability, also die Variabilität in den Herzschlägen und die Skin Temperature.
00:31:24: Nicht deine Körper Temperatur, sondern die Haut Temperatur.
00:31:29: Und aus diesen Metrigen kann man ein Modell bauen, was eben den Zyklus voraussagt.
00:31:35: Also predictive Cycle Tracking und auch das Fruchtbarkeitsfenster auch dementsprechend
00:31:43: natürlich berechnen kann.
00:31:44: Das heißt, wenn man es schafft, solche Modelle zu bauen aus diesen verschiedenen Datenpunkten,
00:31:51: die die Sensoren aktuell eben erheben können, dann kannst du daraus eben ohne Weiteres neue
00:31:55: Feature machen.
00:31:57: Ich kann jetzt nicht verraten, welche das sein wird.
00:32:00: Aber was ich sagen will ist, durch die Optimierung der Technologie und eben diesen neuen Algorithmen
00:32:05: kannst du immer wieder neue Sachen entdecken.
00:32:08: Es gibt noch eine zweite Sache und das ist einfach neue Arten von Sensoren.
00:32:12: Das ist eine sehr viel längere Roadmap natürlich.
00:32:16: Die Hardware komplett neue.
00:32:18: Genau, das ist im Prinzip, dann sind wir nämlich in der gleichen Story wie mit der Watch D,
00:32:23: wo du eben fünf Jahre brauchst, um so eine Pumpe und Manchette zu bauen.
00:32:27: Wenn du jetzt sagst, dass du dann eben einen neuen Sensor baust, weil der Prozess einen
00:32:31: neuen Sensor in einen Wearable reinzubauen, ist halt extrem lang.
00:32:34: Das ist nicht etwas, was du von der einen zur nächsten Generation machen kannst.
00:32:38: Das ist etwas, was im Parallel eben laufen muss.
00:32:41: Und das ist eben dann, das ist die zweite Schiene, die in Zukunft neue Funktionen auf
00:32:48: Wearables eben auch möglich machen wird.
00:32:50: So, für uns, wir gucken uns grundsätzlich natürlich beide an und forschen an beiden.
00:32:55: Glaubst du denn, dass dann Wearables irgendwann unsere Gesundheitscoaches sind und ich sage
00:33:01: jetzt Jahrzehnte, weil du schon alleine dort die Entwicklung neuer Features solange brauchst.
00:33:04: Aber wenn wir irgendwann sagen, okay, wir haben halt die Uhr, klar gehen wir noch zum Harz
00:33:09: sicherlich.
00:33:10: Aber wird die Uhr so ein Gesundheitscoach?
00:33:13: Ich will es hoffen, weil es einfach die Zugänglichkeit für solche Dinge erheblich verbessern würde
00:33:20: für viele Leute.
00:33:21: Und wenn es genau ist, dann ist es ja auch etwas, was den Ärzten wiederum hilft.
00:33:28: Ist so ein bisschen auch ein zweischneidiges Schwert natürlich, weil was wir nicht möchten,
00:33:33: ist, dass die Uhr andauern blinkt und tutet und sagt, so wie du hast hier ein Problem,
00:33:38: so was da ein Problem.
00:33:39: Weil das meiner Ansicht nach genau den gegenteiligen Effekt hätte, wenn eben Leute auf einmal
00:33:45: anfangen wegen jeder Kleinigkeit, weil ihre Uhr das gesagt hat zum Arzt zu gehen.
00:33:50: Das kommt jetzt eben auch wieder.
00:33:53: Full Circle zu dem Thema, was ich ursprünglich auch angesprochen habe, sind die Funktionen,
00:33:59: ist man sich über alle Konsequenzen einer Funktion eben bewusst.
00:34:03: Und das ist genau, das ist genau das.
00:34:06: Weil das ist auch das, was wir nicht wollen.
00:34:09: "The coach" ist ein gutes Wort, weil es auch so ein Stück weit die Eigeninitiative
00:34:15: der Nutzer irgendwie suggeriert.
00:34:18: Und deswegen gefällt mir das sehr.
00:34:20: Also Gesundheitscoach finde ich top und das ist auch etwas, so wie wir das eigentlich
00:34:25: sehen.
00:34:26: Das heißt, wir wollen, dass die Uhr einen eher dazu animiert, gesund zu leben und die
00:34:33: Dinge, die für die Gesundheit wichtig sind, eben im Auge zu haben und einen jetzt nicht
00:34:37: wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt zu schicken.
00:34:40: Wenn das der Fall ist, dann können Wearables ja sogar das Gesundheitssystem entlasten.
00:34:46: Und das ist schon spannend.
00:34:49: Jetzt, wo wir gerade so ein bisschen Full Circle sind, kann ich hier vielleicht zum
00:34:53: Ende hin noch eine letzte Frage stellen, vielleicht auch ein bisschen die persönliche Richtung.
00:34:57: Was wäre denn für dich noch ein Wunsch, wenn du dir jetzt irgendwann die Smartwatch austauscht,
00:35:01: neues Wearables an das Handgelenk packst?
00:35:03: Was wäre so deine Funktion, auf die du noch am ehesten hoffen würdest in den nächsten
00:35:08: Jahren?
00:35:09: Was vermisst du noch, was würdest du gerne haben wollen?
00:35:11: Ja, das ist eine gute Frage.
00:35:13: Also, aber für mich halt auch eine schwierige Frage, weil ich ja nicht dieser Hardcore Wearables
00:35:20: Nutzer bin.
00:35:21: Also ich glaube, was ich mir wünschen würde, ist, dass Wearables nochmal ein Stückchen
00:35:26: dünner und leichter werden können.
00:35:30: Nicht, dass sie das in größten Teilen nicht schon sind, aber je näher ich im Endeffekt
00:35:36: vom Formfaktor eben an eine normale Uhr dran komme, desto besser.
00:35:40: Wir sind schon recht nah dran.
00:35:43: Aber das wäre sicherlich eine Sache, wo ich sagen würde, das würde mich noch interessieren.
00:35:48: Viele der anderen Funktionen, die ich jetzt persönlich nutze, gibt es halt schon.
00:35:54: Und für mich selbst ist halt das Sport Tracking das Wichtigste.
00:35:59: Und das ist halt glücklicherweise eine Sache, die wir schon sehr, sehr gut drauf haben,
00:36:05: weil das ursprünglich auch eine der Use Cases war für die Wearables gebaut wurden.
00:36:10: Ich glaube, dieser Health Use Case kam erst später dazu.
00:36:13: Zuerst war Kommunikation, also das Thema, dass ich irgendwie die Basic Smartphone Funktionen
00:36:19: am Handgelenk habe.
00:36:21: Dann kam das Thema Sport durch die Herzfrequenzmessung und der genauen Herzfrequenzmessung.
00:36:25: Und dann darauf kam dann Health, also so grob die Evolution.
00:36:31: Und wie gesagt, also viele Dinge, die mir wichtig sind, machen wir schon sehr gut.
00:36:35: Im Bereich Health gibt es noch viele Dinge, die man machen kann.
00:36:38: Aber ich selbst nutze beispielsweise wenig von diesen Health Funktionen selbst aktuell.
00:36:45: Das ist in dem Fall, wenn ich das halt.
00:36:48: Aber ich habe beispielsweise auch meinen Vater ein Wearable geschenkt.
00:36:52: Der trägt das täglich.
00:36:54: Also gesehen, mein Vater trägt mehr Smart Wearables als ich.
00:36:58: Ja, weil da dort dann der Gesundheitsaspekt sicherlich im Vordergrund steht.
00:37:02: Genau, er misst seine Schritte.
00:37:04: Das ist die Most Basic Metric, die man so erheben kann und Herzfrequenz.
00:37:10: Und dann geht auch laufen und trackt das.
00:37:13: Genau, wie gesagt, nur ein Drittel der Leute in Deutschland haben aktuell einen Smart Wearable.
00:37:20: Da ist sicherlich noch Potenzial.
00:37:22: Ich bin gespannt, was dann in den nächsten Jahren aus euren Laboren dann als Features eingebaut wird.
00:37:26: Vielleicht sprechen wir dann als nächstes in fünf Jahren und gucken dann die nächste Revolution an,
00:37:29: das wäre spannend.
00:37:30: Danke schön für die Einblicke Andreas in die Labore und in die Funktionen Features von Huberwijk.
00:37:35: Ja klar, danke.
00:37:36: Sehr gerne.
00:37:37: Hat Spaß gemacht.
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