8 – Hat Bargeld eine Zukunft, wie sicher ist elektronisches Bezahlen und lohnt sich der Hype um Palworld? – #überMORGEN
Shownotes
8 – Hat Bargeld eine Zukunft, wie sicher ist elektronisches Bezahlen und lohnt sich der Hype um Palworld wirklich? – #überMORGEN
Zu Gast: Dirk Schrade von der Bundesbank
Beschreibung:
Wie viel Bargeld habt ihr gerade in der Tasche? In der aktuellen Folge von überMORGEN geht es um bares und elektronisches Bezahlen. Scheine und Münzen sind immer noch das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen – aber wie lange noch? Und wie sicher sind eigentlich Apps, E-Wallets und Co.? Wir fragen einen Experten von der Bundesbank. Außerdem starten Johanna und Baruch aus dem inside digital Team ein Bargeld-Experiment und wir testen das Spiel Palworld.
Egal, ob du ein Technik-Enthusiast, ein Neuling in der Welt der Technologie oder einfach neugierig auf die Zukunft und Innovationen bist, diese Folge bietet dir spannende Informationen und Einblicke in die Welt von überMORGEN.
Ressourcen und Links:
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**Disclaimer: ** Die in dieser Episode geäußerten Meinungen sind die der Hosts und Gäste und spiegeln nicht unbedingt die Meinungen von inside digital wider.
Produktion:
Mit freundlicher Unterstützung von TON.EINS.
Transkript anzeigen
00:00:00: Bargeld hat natürlich immer eine gewisse Existenzberechtigung.
00:00:03: Deshalb ist man, glaube ich, auch gut beraten,
00:00:06: zumindest sicherzustellen, dass es eine funktionsfähige
00:00:09: Bargeldinfrastruktur auch im digitalen Saalter bleibt.
00:00:13: Das ist jedenfalls auch die Position,
00:00:15: die die Bundesbank da vertritt.
00:00:17: (Dynamische Musik)
00:00:18: Übermorgen.
00:00:19: Dein Podcast von "Inside Digital".
00:00:24: (Dynamische Musik)
00:00:29: Wie viel Bargeld habt ihr gerade in der Tasche?
00:00:32: Mein Portmonee ist richtig voll,
00:00:34: aber das hat einen anderen Grund, von dem erzähle ich euch später.
00:00:37: Heute geht's bei Übermorgen um Bargeld und elektronisches Bezahlen.
00:00:41: Scheine und Münzen, das sind immer noch
00:00:43: die beliebtesten Zahlungsmittel von uns, aber wie lange noch?
00:00:47: Wie sicher sind Apps, E-Wallets und Co?
00:00:49: Darüber spreche ich mit einem Experten von der Bundesbank.
00:00:52: Ein Bargeld-Experiment, das gibt's auch noch,
00:00:55: und der ultimative Pearl World Test.
00:00:57: Das ist das Pokémon-ähnliche Spiel, über das gerade alle reden.
00:01:01: Ich bin Johanna, schön, dass ihr zuhört.
00:01:03: (Dynamische Musik)
00:01:04: Dirk Schrade von der Deutschen Bundesbank in Frankfurt
00:01:08: ist in dieser Folge zu Gast. Schön, dass Sie da sind.
00:01:11: Guten Tag.
00:01:12: Sie sind stellvertretender Leiter des Bereichs
00:01:14: unbarer Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme.
00:01:17: Wie viel Bargeld haben Sie denn eigentlich gerade in Ihrer Tasche
00:01:21: oder in Ihrem Portmonee?
00:01:22: Da müsste ich jetzt natürlich nachschauen,
00:01:25: aber ich denke, es sind so um die 70 Euro.
00:01:27: Was kann man da vorstellen, das Scheinfach und das Münzfach?
00:01:31: Eine Welt ohne Bargeld?
00:01:32: Ich könnte es mir persönlich nicht vorstellen.
00:01:35: Ich bin zwar im unbaren Zahlungsverkehr,
00:01:37: ich bezahle aber ab und an auch noch mal Bar.
00:01:41: Mhm.
00:01:42: Alle drei Jahre befragt die Bundesbank ja Menschen in Deutschland,
00:01:45: wie sie kaufen und auch ganz wichtig, wie sie es bezahlen.
00:01:49: Dieses Jahr steht so eine Befragung wieder an.
00:01:51: Was kam bei der letzten Befragung daraus?
00:01:53: Bei der letzten Befragung kam raus das,
00:01:56: dass wahrscheinlich alle irgendwie auch im alltäglichen Leben feststellen,
00:01:59: dass natürlich das Bargeld weiter zurückgeht.
00:02:03: Mhm. - Wenn man sich jetzt überlegt,
00:02:05: es sind immer noch sechs von zehn Transaktionen etwa,
00:02:09: die tatsächlich so im Alltagsleben per Bargeld gemacht werden.
00:02:14: Aber das hat sich natürlich in den letzten 15 Jahren
00:02:19: doch stark zurückgebildet.
00:02:21: Und wenn Sie sich mal die Beträge anschauen,
00:02:23: wenn wir jetzt nicht die Zahlungsvorgänge angucken,
00:02:26: sondern das, was tatsächlich bezahlt wird,
00:02:28: dann liegt das Bargeld mittlerweile nur noch bei einem Gutritl,
00:02:34: also bei etwa 30 Prozent.
00:02:35: Und auch da, wenn Sie sich die Zahlen von 2008 mal anschauen,
00:02:39: da waren es fast 60 Prozent.
00:02:42: Da sieht man halt, das ist in den letzten Jahren
00:02:44: sehr, sehr stark zurückgegangen.
00:02:46: Und im Gegenzug kam natürlich die Karten,
00:02:48: vor allen Dingen die sogenannten Debitkarten,
00:02:51: wo Sie dann doch rechtzügig nach dem Zahlvorgang
00:02:55: auch das Resultat auf Ihrem Konto sehen,
00:02:57: die haben natürlich entsprechend zugelegt.
00:02:59: Im internationalen Vergleich sind wir aber schon noch eine Bargeldnation.
00:03:04: Also wir nutzen noch mehr Bargeld als unsere Nachbarn
00:03:07: im europäischen Raum.
00:03:08: Warum würden Sie sagen, zahlen wir dann eigentlich noch
00:03:11: so gerne mit Bargeld oder viele tun?
00:03:13: Das ist das so dieses Gefühl, ich hab es physisch in der Hand
00:03:16: und hab so eine Kontrolle darüber?
00:03:18: In der Tat, wir haben nicht nur von der Bundesbank
00:03:20: eine Studie gemacht, sondern die EZB hat auch
00:03:22: eine Euro-Systemweite-Studie gemacht.
00:03:24: Und da muss ich sagen, liegen wir eigentlich immer noch
00:03:28: im Durchschnitt.
00:03:29: Aber Sie haben natürlich vollkommen recht, es gibt Länder,
00:03:31: wo der Anteil des Barzahlungsverkehrs schon unter 20 Prozent liegt.
00:03:35: Zum Beispiel in den Niederlanden und Finnland.
00:03:38: Und in der Tat ist es vielleicht dann doch
00:03:42: auch eine kulturelle Frage, wenn man die Verbraucherinnen
00:03:47: und Verbraucher befragt, ja, warum möchtet ihr denn
00:03:50: Bargeld zahlen?
00:03:51: Dann spielen manchmal solche Punkte wie Privatsphäre
00:03:55: oder die Möglichkeit der Ausgabenkontrolle.
00:03:58: Wenn Sie nämlich im Portemonnaie sehen, ob Geld da ist oder nicht,
00:04:02: spielen dadurch aus eine Rolle.
00:04:04: Allerdings muss man auch sagen, es gibt natürlich immer noch
00:04:07: einige Läden, wo Sie ganz einfach nicht mit Karten bezahlen können.
00:04:13: Aber wie unsere Untersuchungen gezeigt haben,
00:04:17: der Bargeldanteil ist rückläufig.
00:04:19: Ja, diese Erfahrung mit nur Bargeldzahlung habe ich neulich
00:04:23: auf dem Kiosk auch gemacht.
00:04:24: Die 70 Euro, die bei Ihnen im Portemonnaie sind,
00:04:26: sind die für solche Fälle oder warum haben Sie dann da noch Bargeld drin?
00:04:30: Das ist genau der richtige Fall.
00:04:31: Also in der Tat bezahle ich überwiegend unbar.
00:04:34: Auch in der Bäckerei, weil es ganz einfach viel bequemer finde,
00:04:39: ich nutze halt die Kontaktlosfunktion.
00:04:41: Was glauben Sie denn, wie verändert sich das bei der Befragung
00:04:44: in diesem Jahr?
00:04:45: Wird das weiter zunehmen, dass unbare Zahlungsmittel beliebter werden
00:04:48: und Bargeld geht dann weiter zurück?
00:04:50: Ja, das ist natürlich eine ganz schwierige Frage.
00:04:53: Wir gucken natürlich als Bundesbank ungern immer in die Kristallkugel.
00:04:57: Das erwarten Sie von einer Institution,
00:05:00: von einer soliden Notenbank sicherlich nicht.
00:05:03: Aber wenn man mal sich einige Untersuchungen anschaut,
00:05:07: dann glaube ich, kann man schon sagen,
00:05:08: dass die digitalen Bezahlverfahren weiter auf dem Vormarsch sind.
00:05:12: Das heißt also die Entwicklung,
00:05:14: die wir eigentlich schon in der Vorcorona-Zeit gesehen haben,
00:05:17: dass wir eine jetzt nicht übermäßig hohe Bargeld-Rücknahme
00:05:22: oder Rückgang sehen, aber halt einstetigen.
00:05:25: Und aber durchaus wahrnehmbaren,
00:05:27: das kann man glaube ich durchaus auch für 22 und 23 hier vermuten.
00:05:33: Auch unsere Zahlungsstatistik, also wir erheben auch jährlich,
00:05:38: wie viele Zahlungen unbar geleistet werden,
00:05:42: die weisen für 2022 gegenüber 2021 einen kräftigen Zuwachs aus.
00:05:49: Aber von 8,2 Milliarden Transaktionen in Deutschland
00:05:52: an Kartenzahlungen auf 10,2 Milliarden,
00:05:55: das ist natürlich schon ein kräftiges Wachstum.
00:05:58: Und deshalb glaube ich, gehen wir weiter davon aus,
00:06:01: dass es halt eben einen stetigen, leichen Rückgang des Bargeldes
00:06:05: weitergeben wird, zugunsten des Kartenzahlungsverkehrs.
00:06:09: Das ist ein gutes Stichwort,
00:06:10: weil Überweisung, Kreditkarten, Apps, PayPal, Apple Pay, E-Wallets,
00:06:14: wie sicher sind diese Möglichkeiten?
00:06:18: Also, weil Sicherheit ist ja bei unbaren Zahlungsmitteln
00:06:21: für viele der Punkt, wo sie lieber auf Bargeld zurückgreifen.
00:06:24: Welche Vorkehrungen, welche Technologien gibt es bei uns,
00:06:27: um die Sicherheit bei bargeldlosen Zahlungen zu garantieren?
00:06:31: Ja, da hat man natürlich in den letzten Jahren sehr, sehr viel unternommen.
00:06:36: Und das sieht man auch durchaus an den Zahlen.
00:06:39: Wenn man sich beispielsweise mal Betrugszahlen
00:06:42: im Kartenzahlungsverkehr anschaut,
00:06:44: so sind die in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.
00:06:48: Und zwar vor allen Dingen aufgrund von zwei Gründen.
00:06:52: Zum einen gibt es faktisch nur noch ganz, ganz wenige Kartenfälschungen,
00:06:57: wo es halt vor allen Dingen 2017, 2018 größere Zuwächse gab.
00:07:03: Das war der Betrug bei Kartenzahlungen im Internet.
00:07:07: Seit 2021 gibt es aber die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung.
00:07:12: Und entsprechend hat sich dort eigentlich der Betrug
00:07:16: auch sehr, sehr positiv entwickelt.
00:07:20: Also der Rückgang, nicht der Betrug.
00:07:22: Wenn man sich die Zahlen mal anschaut,
00:07:25: dann ist das so, dass heute mal 0,028 Prozent
00:07:30: vom Umsatz tatsächlich quasi auf Kartenschäden entfallen.
00:07:36: In der Wallet ist es so,
00:07:38: dass sie im Regelfall ihre Kartendaten sicher hinterlegen.
00:07:41: Das heißt also, dass hier sichergestellt ist,
00:07:45: dass die Karte sicher im Smartphone hinterlegt ist.
00:07:50: Und am Ende ist es natürlich so,
00:07:52: wenn Sie sich die rechtlichen Regelungen anschauen,
00:07:55: wenn Sie zum Beispiel eine Karte verlieren
00:07:58: und Sie machen entsprechende Anzeige,
00:08:00: nach Anzeige haften Sie dann überhaupt nicht mehr.
00:08:03: Was passiert, wenn mein Handy weg ist, kann er das dann ein,
00:08:07: oder ich wäre auch immer das an Bezahltermine zahlten.
00:08:10: Da ist was Zwischengescheitet.
00:08:13: Die Frage ist natürlich wie üblich etwas komplizierter.
00:08:18: Also zum einen, es gibt eine klare rechtliche Regelung.
00:08:22: Sie haften bei sogenannten nicht autorisierten Zahnungsvorgängen,
00:08:25: das sind alle die, die Sie im Grunde genommen nicht wollten,
00:08:29: höchstens für 50 Euro.
00:08:31: Und wenn Sie den Verlust der Karte anzeigen,
00:08:34: dann haften Sie gar nicht mehr.
00:08:36: Also insofern ist die Haftungsphäre auf die Bank verlegt.
00:08:39: Und wenn Sie zum Beispiel an der Kasse bezahlen mit Ihrer Karte,
00:08:44: dann setzen Sie ja die Karte ein,
00:08:46: dann setzen Sie auch eine entsprechende Pinnummer vielleicht ein.
00:08:50: Aber bei vielen kleinen Ruhmbeträgen
00:08:52: halten Sie ja einfach nur noch die Karte dran.
00:08:54: Und dann flutscht die Zahlung durch.
00:08:56: Das ist dann im Grunde genommen das Risiko der Bank.
00:09:00: Wenn das eine unautorisiert verfügung ist.
00:09:02: Aber auch die Banken haben in den letzten Jahren
00:09:05: sehr, sehr stark in sogenannte Betrugserkennungssysteme,
00:09:08: die quasi im Hintergrund laufen, investiert.
00:09:11: Und machen dann eben ein entsprechendes Scoring der Transaktion.
00:09:15: Wie wahrscheinlich ist jetzt, dass es hier zu einer Betrugsituation kommt,
00:09:19: die übernehmen oder würden dann das Risiko übernehmen.
00:09:23: Was vielleicht ein bisschen anders ist,
00:09:25: ist, wenn wir halt über das Online-Banking sprechen.
00:09:28: Weil dort sehen wir natürlich das beispielsweise
00:09:31: durch das sogenannte Social Engineering.
00:09:33: Also sie bekommen Emails oder SMS, auf die sie reagieren sollen.
00:09:38: Das ist das Schlinge-Theme natürlich auch.
00:09:40: Das kann Identitätsdiebstahl sein.
00:09:42: Das kann Diebstahl von Passworten sein.
00:09:44: Und deshalb auch nochmal unser Appell auch an alle Hörer,
00:09:50: dass man hier wirklich wachsam sein muss.
00:09:53: Weil Betrug kann jeden und jede von uns treffen.
00:09:57: Auch wenn man sagt, mir passiert das keinesfalls.
00:10:00: Sie werden vielleicht selber sehen, gefälscht, die Emails oder SMS.
00:10:04: Die sind schon sehr, sehr gut gemacht.
00:10:06: Hat sich neulich erst wieder die eine DHL-Mail vermeintlich.
00:10:09: Und es sah wirklich sehr, sehr authentisch aus.
00:10:11: Und ich habe auch gelesen, dass von Fischen gerade junge Leute
00:10:15: betroffen sind.
00:10:16: Genau, und das ist uns auch nochmal wichtig,
00:10:18: weil wir in der Tat sehen, dass dieser Betrug zunimmt.
00:10:21: Er wird auch immer besser.
00:10:23: Weil in diesem Fall wird ja auch nicht die Technik gehackt,
00:10:25: sondern es wird ja der Mensch gehackt.
00:10:27: Das ist halt der Punkt, der vollkommen richtig ist,
00:10:30: den Sie ansprechen.
00:10:31: Natürlich haben die Banken durch verschiedene technische Vorrichtungen
00:10:35: versucht, das Betrugs- und der Chancepotenzial zu minimieren.
00:10:39: Das ist auch gelungen.
00:10:40: Aber in der Tat sehen wir jetzt eigentlich,
00:10:43: dass es nicht die Technik ist, die Schwachstelle,
00:10:46: sondern dass eigentlich die Schwachstelle Mensch ausgenutzt wird.
00:10:50: Also die Herausforderungen der Zukunft sind diese Sicherheitsaspekte.
00:10:54: Dann sind wir beim Thema morgen und übermorgen.
00:10:57: Welche Technologien könnten uns dabei denn unterstützen?
00:11:00: Welche Innovationen würden denn diese Fehler oder diese möglichen
00:11:03: Probleme gar nicht erst zulassen?
00:11:05: Ein Stichwort digitaler Euro gibt es Technologien,
00:11:09: Innovationen im baggeltlosen Bereich,
00:11:12: die uns dabei unterstützen könnten, die sicherer sind.
00:11:16: Ich denke mal, die Innovationen zielen natürlich vor allen Dingen
00:11:20: auch darauf ab, das Zahlen einfacher zu machen.
00:11:24: Und eine wesentliche Entwicklung ist sozusagen das sogenannte
00:11:30: eingebettete Zahlen, das nennt man dann Embedded Payment.
00:11:34: Da ist eigentlich die Zielsetzung, den Zahlungsvorgang so reibungslos
00:11:38: in den Geschäftsprozess einzubetten,
00:11:40: dass sie im Grunde genommen gar nicht mehr richtig merken,
00:11:43: dass sie zahlen.
00:11:44: So interessant, was das mit uns dann macht.
00:11:47: Ja, natürlich.
00:11:48: Und der wir gar nicht mehr mitbekommen, dass wir bezahlen.
00:11:50: Und ich meine, da ist natürlich jetzt auch schon die Frage,
00:11:53: muss man nicht möglicherweise auch Gedanken machen,
00:11:56: dass zumindest das Bewusstsein bei neuen Produktangeboten da ist,
00:12:00: dass sie tatsächlich jetzt einen Zahlungsvorgang tätigen.
00:12:03: Ein Punkt, den sie natürlich ansprechen,
00:12:05: das wäre mir auch noch mal wichtig.
00:12:07: Neben dieser Entwicklung, dass man Zahlungen immer weniger spürbar macht,
00:12:11: sehen wir natürlich auch die Beschleunigung des Zahlungsverkehrs.
00:12:15: Sogenannte Instant Payments, das ist eine ganz große Entwicklung.
00:12:20: Genau, ich weiß nicht, ob Sie schon mal
00:12:22: eine Echtzeitüberweisung getätigt haben.
00:12:24: Tatsächlich, ja, aus Interesse.
00:12:26: Einfach mal zum Ausprobieren.
00:12:28: Genau, und das Wichtige an Echtzeitzahlungen ist ja,
00:12:32: dass die Zahlung innerhalb von zehn Sekunden auf dem Empfängerkonto
00:12:37: dann anlandet und das europaweit.
00:12:40: Und das ist natürlich eine ganz tolle Möglichkeit.
00:12:43: Das bietet auch ganz viel Potenzial,
00:12:46: weil sie dann beispielsweise auch mit solchen Instant Payments
00:12:49: eine weitere Alternative haben, um im Handel zahlen zu können.
00:12:53: Sie haben eben zwei Stichworte genannt,
00:12:55: die passen sehr gut zu einer Innovation,
00:12:57: auf die ich auch noch mit denen kommen wollte.
00:13:00: Und zwar sicher in Echtzeit elektronisch bezahlen.
00:13:02: Damit sind wir ja bei der elektronischen Geldbörse,
00:13:05: beim digitalen Euro, der geplant ist.
00:13:08: Können Sie kurz erklären, was ist der digitale Euro,
00:13:11: wie funktioniert der genau?
00:13:12: Er ist in der Vorbereitung, aber ist es noch keine Entscheidung gefallen,
00:13:16: ob er tatsächlich kommt.
00:13:18: Wir sehen, das hängt auch nicht nur vom Euro-System ab,
00:13:21: sondern es hängt eben auch von der Politik
00:13:23: und vom europäischen Gesetzgeber ab,
00:13:25: ob die entsprechenden Rechtsgrundlagen geschaffen werden.
00:13:28: Die Grundidee des digitalen Euros ist,
00:13:30: wenn Sie heute mit Geld von der Zentrabank bezahlen wollen,
00:13:34: dann können Sie als Verbraucherin das nur mit Bargeld.
00:13:39: Das ist natürlich für digitale Bezahlsituationen
00:13:42: nicht besonders geeignet.
00:13:43: Und deshalb ist die Überlegung,
00:13:46: dass wir das, was Bargeld heute bietet,
00:13:49: im Grunde genommen in das digitale Zeitalter transformieren.
00:13:55: Das wäre die Idee des digitalen Euros.
00:13:57: Jetzt werden Sie natürlich fragen, was ist denn das genau?
00:14:00: Wie geht das in der Praxis?
00:14:02: Das ist momentan noch in der Diskussion.
00:14:05: Oder da können Sie sich sicherlich vorstellen,
00:14:07: das ist jetzt kein Projekt, was man mal so über Nacht ganz schnell macht,
00:14:11: sondern da muss man sehr genau überlegen,
00:14:14: wie es letztlich ein digitaler Euro für 340 Millionen Bürgerinnen
00:14:17: und Bürger im Euro-Raum ist.
00:14:19: Das ist jetzt kein Klacks.
00:14:21: Zum einen wird man natürlich sagen können,
00:14:23: es wird wahrscheinlich schon so ein bisschen aussehen,
00:14:26: wie eine digitale Wallet, die Sie auch heute kennen.
00:14:29: Weil natürlich es wird Geld in digitaler Form sein.
00:14:33: Und natürlich ist es auch so,
00:14:35: dass im Grunde genommen diese ganzen Wallets
00:14:37: ja auch tatsächlich gerne genutzt werden,
00:14:40: weil sie halt ganz einfach bequem sind.
00:14:42: Deshalb wird es etwas sein,
00:14:44: was Sie im Grunde genommen auch mit dem Smartphone
00:14:48: dann am Ende verfügbar haben.
00:14:51: Die Vorteile des digitalen Euros
00:14:53: sind aber in vier Punkten vielleicht mal kurz zusammengefasst.
00:14:59: Immer in Anlehnung an das Bargeld.
00:15:02: Was ist eigentlich das Tolle am Bargeld?
00:15:04: Das Tolle am Bargeld ist,
00:15:05: dass Sie überall in Europa damit bezahlen können.
00:15:08: Also diese ganze Diskussion, die wir ja am Anfang auch diskutiert haben,
00:15:12: wo Sie das gar nicht bezahlen können.
00:15:14: Die fällt komplett weg.
00:15:16: Der zweite Punkt ist natürlich,
00:15:18: dass der digitale Euro im Anspruch,
00:15:22: auch die Privatsphäre besonders, schützen wird.
00:15:25: Das heißt also, heute gibt es digitale Bezahlverfahren,
00:15:29: wo natürlich auch der Bezahlvorgang mit sehr viel Daten begleitet wird.
00:15:34: Das wird nicht unbedingt immer genutzt,
00:15:36: könnte aber genutzt werden.
00:15:38: Und bei einigen Anbietern ist es auch so.
00:15:41: Und hier ist natürlich schon der Punkt,
00:15:44: dass wir sagen, hier versucht man mit dem digitalen Euro,
00:15:47: diese Privatsphäre in einem größeren Umfang auch zu schützen.
00:15:52: Weil dann nur Sender und Empfänger überhaupt wissen,
00:15:56: welche Transaktion durchgeführt wird?
00:15:58: Ganz so wird es vermutlich nicht sein,
00:16:00: weil der digitale Euro natürlich im Gegensatz zum Bargeld
00:16:03: schon deutlich breiter einsetzbar ist.
00:16:05: Er wird dann auch online einsetzbar sein.
00:16:07: Und dann muss man natürlich immer auch eine Abwägung treffen
00:16:10: und dann muss man dann auch den Vorkerung zur Geldwäsche
00:16:14: oder Betrugsbekämpfung.
00:16:15: Das wird hier nicht möglich sein.
00:16:17: Aber in der Tat für kleinere Beträge,
00:16:21: die Grenze ist noch nicht definiert, die hängt auch vom Gesetzgeber ab,
00:16:25: wird man tatsächlich weitestgehend
00:16:29: unentsprechende Datenspuren zahlen können.
00:16:31: Das wird möglicherweise auch kombiniert sein.
00:16:34: Das ist der dritte Vorteil, die Offlinefähigkeit.
00:16:37: Das könnte man dann auch durchaus mit der Privatsphäre verbinden.
00:16:43: Und Last but not least ist natürlich der Punkt auch,
00:16:46: dass der digitale Euro eine Inklusion bieten soll.
00:16:50: Also er soll natürlich auch Leuten,
00:16:52: die weniger digital affin sind,
00:16:55: eine digitale Bezahlmöglichkeit eröffnen.
00:16:57: Aber ob der digitale Euro wirklich kommt, wird die Zukunft zeigen.
00:17:03: Wie ist da der Abstand?
00:17:05: Also, wie sprechen wir vor fünf, zehn Jahren?
00:17:08: Der aktuelle Stand ist,
00:17:10: dass es vor allen Dingen auch auf den Gesetzgeber und die Politik ankommt.
00:17:15: Weil der digitale Euro natürlich nicht nur ein technisches Projekt ist,
00:17:20: sondern er ist natürlich auch von gesellschaftlichem Interesse.
00:17:24: Und deshalb ist es halt auch wichtig,
00:17:26: dass es einen politischen Konsens gibt.
00:17:28: Und dass es halt ein entsprechendes Gesetz als Rahmenwert geben wird.
00:17:33: Die Europäische Kommission hat im Juni 2023
00:17:36: ein Gesetzvorschlag vorgelegt.
00:17:39: Der ist aber noch in der Diskussion und in der Abstimmung.
00:17:42: Dieses Jahr sind Wahlen zum Europaparlament.
00:17:46: Das heißt also, momentan wird daran gearbeitet.
00:17:50: Aber aus meiner Sicht ist es nicht realistisch,
00:17:53: dass es dazu irgendeinem Abschluss kommt.
00:17:55: Das heißt also, realistischerweise wird man halt diesen Meilenstein
00:18:00: vielleicht Anfang 25 erreichen.
00:18:03: Und wenn diese Entscheidung ...
00:18:04: Sind wir damit nicht ein bisschen zu spät dran?
00:18:07: Na ja, gut.
00:18:08: Der Punkt ist, wenn diese Entscheidung da ist,
00:18:11: können erst die Entwicklungsarbeiten beginnen.
00:18:14: Allerdings wird das Euro-System auch bis dahin
00:18:17: natürlich nicht die Hände in den Schuss legen,
00:18:19: sondern sie wird weiter an Konzepten arbeiten,
00:18:22: wird weiter vorbereitende Arbeiten tätigen,
00:18:25: so weit man es halt treiben kann.
00:18:27: Aber die eigentliche Entwicklung wird dann erst schaden können,
00:18:31: dass sich der europäische Gesetzgeber
00:18:33: sich entsprechend geeinigt hat.
00:18:35: Wenn das Anfang 25 wäre, müsste man sicherlich noch mal,
00:18:39: aus meiner Sicht, zweieinhalb, drei Jahre ...
00:18:42: rechnen bis dann der digitale Euro auch tatsächlich am Markt verfügbar wäre. Jetzt werden sie
00:18:49: natürlich sagen oder sie haben es ja schon gesagt, ist das nicht ein bisschen lang. Ich meine,
00:18:54: hier geht es um ein System für ganz Europa, für 340 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher,
00:19:01: für Händler, die eher im Millionenbereich zu suchen sind. Und das muss halt sehr sorgfältig
00:19:09: vorbereitet werden. Das ist auch technisch ein Wahnsinnsprojekt. Also Blockchain-Technologie,
00:19:14: wie kann es funktionieren? Funktioniert es dann wie Bitcoin, wie großes Fragezeichen? Ja,
00:19:21: da hat man schon Vorstellungen. Die Blockchain-Technologie ist eine Technologie mit viel Potenzial,
00:19:28: ob sie allerdings Potenzial wirklich für den Massenzahlungsverkehr hat und zwar für den
00:19:35: Zahlungsverkehr, der mit einem Zahlungsmittel getätigt wird, das von einer Notenbank herausgegeben
00:19:40: wird. Da muss man, glaube ich, ein paar Fragezeichen setzen. Man wird eine Technologie, glaube ich,
00:19:48: verwenden müssen, die halt eben auch ausreichend in der Breite und für die Menge und für die
00:19:54: Kapazität tatsächlich getestet ist. Die Notenbanken können sich hier nicht leisten,
00:20:00: irgendein Produkt an den Markt zu bringen, was dann am Ende nicht funktioniert oder schlecht
00:20:05: funktioniert. Und wir hatten ja auch hier länger über Sicherheit gesprochen. Das muss natürlich
00:20:11: ein System sein, was am Ende so sicher wie die Beschichtung einer Teflon-Fan ist. Und vor dem
00:20:19: Hintergrund muss man halt im Grunde genommen auch die notwendigen Arbeiten wirklich sorgfältig
00:20:27: machen, um nicht die falschen Designentscheidungen zu treffen. Und deshalb glaube ich, dass man
00:20:33: gut beraten ist, sich die notwendige Zeit zu nehmen, um ein solches System sicher und gut
00:20:39: hinzustellen. Sie hatten ja gesagt, sind wir nicht zu spät? Das ist natürlich immer eine schwierige
00:20:45: Frage im Leben. Wenn man sich mal andere Zentrabanken anguckt, aus meiner Sicht ist das Euro-System
00:20:51: da schon in der Spitzengruppe. Es gibt wenige Zentrabanken, die schon digitales Zentrabankgeld,
00:20:58: also in ihrer, also so etwas wie ein digitalen Euro in ihren Währungen eingeführt haben. Das sind
00:21:04: aber kleinere Länder, Bahamas zum Beispiel. Und wenn sich andere große Volkswirtschaften angucken,
00:21:10: in den USA, wird immer noch diskutiert, ob das überhaupt etwas wäre. Also da ist man jedenfalls
00:21:20: nach meinem Wissenstand noch gar nicht in vorbereitenden Arbeiten wie wir es machen. Die
00:21:26: Schweden haben, weil Bargeld sehr, sehr stark in Schweden zurückgegangen ist. Also da spielt
00:21:33: Bargeld im alltäglichen Leben wirklich nur noch eine marginale Rolle. Ja ich war letztes Jahr da,
00:21:38: ich weiß nicht mal, wie das schwedische Bargeld aussieht. Da kann es überhaupt gar keine
00:21:42: Möglichkeit bar zu sein. Genau, ich hatte auch einen Wochenende in Schweden verbracht und letztens
00:21:49: auch in Kopenhagen und dann ist mir sientheiß eingefallen, dass ich ja nur Euro in meinem
00:21:54: Pop-Monet habe, aber natürlich zumindest zwei Karten, die ich einsetzen konnte. Und ehrlich gesagt,
00:22:00: ich konnte auch wunderbar, dass Wochenende verbringen ohne Bargeld, hat funktioniert. Also Schweden
00:22:06: hat vor dem Hintergrund tatsächlich schon vor 2018 mit intensiven Arbeiten begonnen für eine
00:22:15: sogenannte E-Kroner. Aber auch da ist man mittlerweile so ein bisschen zögerlich, muss man so zu
00:22:23: formulieren und hat gesagt, also da muss man vielleicht doch nochmal ein bisschen mehr überlegen
00:22:28: und vielleicht wartet man jetzt auch, wie sich die Diskussion im Euro-System entwickelt. Also vor
00:22:35: dem Hintergrund bin ich da nicht besonders pessimistisch, dass wir mit dem digitalen Euro
00:22:41: zeitlich zu weit hinten ran wären. Was dieses Jahr auf uns zukommt, das würde ich ganz zum
00:22:47: Schluss nochmal ansprechen. European Payments Initiative, also EPI, Zahlungsdienstleister
00:22:52: und Banken aus Europa, die sich zusammen tun und Zahlungsverfahren vereinheitlichen wollen. Wie
00:22:57: sieht das in der Praxis aus? Was kommt da dieses Jahr auf uns zu? Also wir als Euro-System unterstützen
00:23:03: sehr, sehr stark die EP-Initiative. Die EP-Initiative hat eigentlich zur Zielsetzung, eine pan-europäische
00:23:11: Zahlungslösung auf Basis von Instant Payments zu entwickeln. Das heißt, dass sie dann im Grunde
00:23:17: genommen zwischen Privatpersonen, aber auch im e-Commerce oder im stationären Handel mit ihrer
00:23:24: Wallets zahlen können. Und wir glauben, dass es ganz wichtig auch quasi ergänzend zum digitalen
00:23:31: Euro, oder der digitale Euro ergänzt diese private Lösung, weil wir glauben, digitales
00:23:37: bezahlen wird in der Zukunft noch wichtiger werden. Der Markt ist sehr, sehr stark in Europa durch
00:23:43: internationale Anbieter geprägt und Europa muss hier souveräner werden und deshalb ist es aus
00:23:51: unserer Sicht wichtig, dass es auch solche Lösungen gibt. Die europäische Payment Initiative wird
00:23:59: Mitte des Jahres zunächst mit sogenannten P2P-Zahlungen starten. Das sind also Zahlungen zwischen
00:24:06: Privatpersonen. Bestimmte Dinge, sie müssen einem Freund oder einer Freundin das Geld für eine
00:24:11: Karte überweisen. Das würde dann ganz schnell gehen. Sie stehen an der Kasse, er gibt ihnen die
00:24:17: Karte, sie überweisen alles gut, sie müssen nicht mehr dran erinnert werden. Freundschaften gehen
00:24:21: nicht kaputt, weil sie nicht gezahlt haben. Also das, glaube ich, ist schon wichtig. Wo ist der
00:24:27: genaue Unterschied zwischen zum Beispiel, wenn ich in einem Freundin, was PayPal zum Beispiel? In einer
00:24:32: zunehmenden digitalen Welt brauchen wir halt ganz einfach mehr Optionen, auch mehr europäische
00:24:37: Optionen. Wir können uns nicht nur auf internationale Anbieter verlassen. Bei PayPal ist es im
00:24:43: Regelfall so, dass sie quasi ein Konto bei PayPal führen und dann von Konto zu Konto überwiesen
00:24:49: wird. Aber in der Tat, EPI versucht eigentlich eine Alternative auch zu solchen Verfahren wie
00:24:56: PayPal zu etablieren. Dass wir nämlich die zweite Stufe sein, dass sie dann mit EPI im E-Commerce
00:25:01: zahlen können. Und die dritte Stufe wird dann sein, dass sie auch mit EPI im stationären Handel
00:25:06: zahlen können, weil sie als Alternative zum Beispiel zu einer Kreditkarte, die sie heute haben.
00:25:12: Dann bin ich gespannt, wie, wenn wir in Gesprächen zehn Jahren führen oder in 15, wie viel Bagel dann
00:25:16: dann in ihrer Pasche sein wird. Ich meine, Bagel wird aus meiner Sicht, glaube ich, oder hat natürlich
00:25:22: immer eine gewisse Existenzberechtigung, eine gewisse Sicherheit. Wenn irgendwas nicht funktioniert,
00:25:28: dann wissen sie, mit Bagel klappt es eigentlich immer. Und es gibt ja ganz viele, die haben dann
00:25:33: kein Pop-Monee, die haben dann nur ihr Smartphone und stecken dann hinter zumindest so ein Zehner
00:25:37: oder 20er hinter das Smartphone, sozusagen als Eisener Reserve. Also sowas, glaube ich, wird
00:25:44: immer geben. Und es wird auch Leute geben, die sagen, na, mir ist Bagel eigentlich lieber aus
00:25:50: verschiedenen Gründen. Andererseits sieht man natürlich in solchen Ländern wie Schweden oder
00:25:55: Holland oder Finnland, dass die Bagel-Nutzung jedenfalls auch durchaus auf unter 20 Prozent geht.
00:26:01: Deshalb ist man, glaube ich, auch gut beraten, zumindest sicherzustellen, dass es halt eine
00:26:06: funktionsfähige Bagelinfrastruktur auch im digitalen Saalter bleibt. Das ist jedenfalls auch die
00:26:13: Position, die die Bundesbank da vertritt. Wie die Zukunft des Bagels aussehen,
00:26:20: könnte, das hört ihr jetzt.
00:26:22: Wie nutzen wir in Zukunft Bargeld. Das hat die Bundesbank jetzt untersucht in einer ganz neuen
00:26:32: Studie. Rausgekommen sind drei mögliche Szenarien für das Jahr 2037. Also auf in die Zukunft,
00:26:39: Leute. Szenario Nummer eins, das heißt hyper digitale Bezahlwelt. Eine Welt, in der das
00:26:46: Bargeld fast komplett verschwunden ist. In dem Szenario haben sich unsere Wirtschaft und
00:26:51: Gesellschaft so stark verändert, dass Digitalisierung und künstliche Intelligenz den Wohlstand sichern.
00:26:56: Bankfilialen und Geldautomaten, Fehlanzage, die gibt es kaum noch. Auch im Supermarkt bezahlt kaum
00:27:02: noch jemand bar. Dann Szenario Nummer zwei, das heißt die Bezahlwelt in der Bargeld-Renaissance.
00:27:09: Das ist die große Rückkehr der Scheine und Münzen. Außerdem kaufen Menschen viel mehr
00:27:14: Produkte aus der Region und bestellen weniger online. Ach wartet Moment, das ganze Bargeld gibt's
00:27:19: doch nicht mehr. Ein und zwei Cent Münzen, die wurden gekickt. Im Supermarkt stehen dann zum
00:27:23: Beispiel bequeme Bezahlautomaten. Und jetzt Szenario Nummer drei, in dem es stark auf die Menschen
00:27:31: ankommt, das Szenario heißt die verschwindende hybride Bezahlwelt. Leute sollen weniger bar bezahlen,
00:27:37: so will es die Wirtschaft. Es gibt auch immer weniger Möglichkeiten, Geld abzuheben. Dadurch
00:27:41: verschwindet das Bargeld ganz schleichend. Ich fass noch mal zusammen. In keinem Szenario ist Bargeld
00:27:46: komplett weg. Was sagt ihr? In welchem Szenario würdet ihr am liebsten leben? Wenn ihr die Studie
00:27:53: noch mal genau anschauen wollt, ich hab sie euch in den Show Notes verlinkt. Und wie sich eine Welt
00:27:58: nur mit Bargeld oder komplett ohne Bargeld anfühlt, das hört ihr jetzt. Ich hab das Experiment
00:28:06: gewagt, aber nicht alleine. Mein Kollege Baruch von Insta Digital hat nämlich mitgemacht. Hallo.
00:28:10: Hi. Du lebst eigentlich nur mit Bargeld. Ja. Also in deinem Portmonee sind Scheine und Münzen
00:28:17: keine Karten unterwegs. Genau so. Das ist komplett das Gegenteil von mir. Ich hab wenn überhaupt mal
00:28:22: ein Fünfer im Portmonee und meine Karten. Das heißt zwei völlig unterschiedliche Strukturen mit
00:28:28: Geld zu bezahlen. Und wir haben das jetzt mal komplett umgedreht. Du hast das Bargeld rausgeworfen
00:28:33: aus deinem Portmonee und die Karte rein gesteckt und ich hab die Karten rausgenommen und Bargeld
00:28:37: reingetan. Hast du dich irgendwie vorbereitet? Als du gesagt hast, okay, morgen geht's los? Ja,
00:28:42: bei sowas spring ich meistens ins kalte Wasser rein. Ich hab da wenig Vorbereitungen getroffen. Ich
00:28:47: hab mir überlegt, in welchen Situationen ich am besten die Joker nutzen könnte. Aber eigentlich
00:28:52: bin ich aufgewacht und hab gesagt, so, heute ohne Bargeld. Wir haben uns drei Joker gegeben. Falls
00:28:57: wir mal in eine Situation kommen, wo man eben nur Bar oder nur mit Karte zahlen kann, bist du in
00:29:03: so eine Situation gekommen, wo du deinen Bargeld rausholen musstest, deinen Notkroschen? Ja,
00:29:07: relativ früh. War's halt bei mir so, dass ich gedacht habe, okay, ich möchte jetzt abends irgendwie
00:29:12: nochmal zum Kiosk und ich möchte mir nicht raussuchen, wo die nächste Tanke ist, wo man dann
00:29:16: eben mit Karte zahlen kann. Und ich war ausgelockt vom Tag und ich wollte halt eben einfach ganz
00:29:23: simpel und unkompliziert jetzt schnell zahlen. Und dann bin ich halt irgendwann rausgegangen und
00:29:28: hab gedacht, okay, ich hab noch ein bisschen Bargeld zu Hause. Ich nehme das jetzt mit. Ich
00:29:31: kauf mir jetzt einfach die Sachen, die ich möchte am Kioskabend. Aber sonst bist du nur mit Bargeld
00:29:36: unterwegs, ne? Also diese Woche war so etwas, wo du sagst, okay, das will ich nie wieder erleben?
00:29:41: Ja, auf jeden Fall. Also ich hab mir das seit drei, vier, fünf Jahren irgendwie angewöhnt, nur mit
00:29:46: Bargeld rumzurennen. Einfach für meine Struktur. Also ich selber komme besser mit was haptischen klar,
00:29:52: wenn ich weiß, okay, keine Ahnung, ich hab 100 Euro und die kann ich so und so ausgeben. Und
00:29:56: wenn die weg sind, sind die weg. Und das ist nicht wie 100 Euro auf dem Konto. Dann geht man mal
00:30:00: da was essen für 18 Euro und dann gehe ich an im Freitag irgendwo hin und bezahl irgendwo was und
00:30:06: dann ist meine Bank wieder irgendwie lahm. Und dann sehe ich erst am Montag, dass es abgebucht wurde
00:30:11: und so. Ich brauche das für meine Struktur, damit ich mit meinem Geldhaushalten kann. Das kann ich
00:30:16: nachvollziehen, weil ich hab dann ja auch meinen Wocheneinkauf bar gemacht und dieses Gefühl,
00:30:20: dass da wirklich was aus der Hand weggeht. Das ist ja, wenn du einfach nur die Karte dran hältst.
00:30:25: Das ist einfach nicht da. Deswegen das fand ich gut nach dieser Woche, weil ich das Gefühl hatte,
00:30:29: ich habe eine andere Sensibilität für Bargeld. Nicht, dass ich vorher einfach rumgelaufen bin,
00:30:32: dass ich überall meine Karte dran gehalten habe. So ist es nicht, auf keinen Fall. Das ist wiederum
00:30:36: mark ich nämlich, weil meine Kontrolle habe ich über die Karte. Weil ich dann immer alles sehe,
00:30:41: nachher wo habe ich was ausgegeben. Weil in dieser Woche ehrlich gesagt weiß ich nicht,
00:30:45: im Nachhinein wofür. Ich habe ein paar Kassenbungs behalten, aber ich hatte so viel Papier. Und das
00:30:51: fand ich schwierig. Also ich mag es, wenn ich dann auf meinen Kontorauszügen gucken kann, okay,
00:30:55: da ist das Geld hingegangen, weil ich dann immer monatlichen Abrechnungen machen kann. Wie viel
00:30:59: habe ich dafür ausgegeben und wie viel dafür? Und ich habe nicht die Zettelwirtschaft. Also ich
00:31:03: halte eher Kontrolle dadurch, dass ich nicht im Bar bezahle. Wie du gesagt hattest, bei mir ist die
00:31:07: Hemmschwelle geringer. Wenn ich halt weiß, okay, ich habe nur eine Karte, ich muss das irgendwo nur
00:31:11: dran halten, wie aus so einer Kinderserie irgendwie. Man geht irgendwo rein und irgendwie
00:31:17: der erwachsene Zeit nur mit der Karte und dann ist auf einmal alles gekauft. Und das weiß ich
00:31:23: nicht, das meine Hemmschwelle zu geringen. Ich brauche die direkte Konsequenz, dass ich den
00:31:29: Geldschein abgebe und sehe, ich habe Geld was ausgegeben. Das ist schon was anderes, wenn das
00:31:34: Geld tatsächlich in der Hand weggeht. Obwohl mein Portemonnaie so voll ist, dass es so schwer
00:31:39: geworden. Am Höhepunkt hatte ich glaube ich 20, 25 Euro einfach nur in Münzen. Da bin ich fünfmal
00:31:46: zum Bäcker gegangen und konnte dort mit Münzen bezahlen und hätte mich glaube ich jemand ausgeraubt.
00:31:50: Ich hätte ihm einfach das Portemonnaie an den Kopf geworfen, das wäre zwar die perfekte
00:31:53: Verteidigungswaffe. Ja, bei mir ist es umgedreht. Also bei mir ist es ungewohnt leicht, weil ich
00:31:58: ja, ich habe ja immer so viel Münzen in meinem Portemonnaie und es ist ungewohnt, nicht mit einem
00:32:03: Goldbaren in der Hosentasse rumzurennen. Also natürlich nicht vom Wert her, sondern nur vom
00:32:07: Gewicht. Aber es ist halt einfach, da fehlt was. Weil ich mich halt so dran gewöhnt habe, dass mein
00:32:13: Portemonnaie so schwer ist, dass ich halt denke, okay, wo ist das Gewicht hin? Würdest du sagen,
00:32:18: man sollte das Experiment mal ausprobieren, wenn man sehr viel mit Karte zahlt oder sehr viel Bar
00:32:23: bezahlt, einfach um das Gefühl zu bekommen? Oder hat sich was bei dir verändert nach der Woche?
00:32:28: Also zur ersten Frage, ja, ich glaube es ist relativ wichtig, um überhaupt eine Relation
00:32:33: schaffen zu können, damit man selber weiß, wie man mit Geld umgeht und was da am besten passt und
00:32:38: wie man strukturiert ist. Ich glaube dafür ist es ganz sinnig zu machen. Bei mir selber hat sich
00:32:43: jetzt gar nicht so viel verändert, weil ich ja schon vor ein paar Jahren auf dem Stand war,
00:32:46: dass ich nur mit Karte bezahlt habe. Da war jetzt kein großer Sprung bei mir. Es ist jetzt eher
00:32:52: nochmal so, dass ich ganz, ganz glücklich darüber bin, jetzt wieder barzahlen zu können.
00:32:57: Okay, wenn ihr das Experiment auch mal ausprobiert, dann schreibt uns doch mal bei Instagram,
00:33:02: wie es gelaufen ist und wenn wir demnächst mal noch ein Experiment machen,
00:33:05: bei Ruch wärst du dabei? Auf jeden Fall. Favoriten.
00:33:09: Hier stellen wir euch alles vor, was uns gefällt und dieses Mal geht es um Games.
00:33:16: Genauer gesagt um ein ganz bestimmtes Spiel, das überall in den Nachrichten unterwegs ist,
00:33:20: Pearl World. Wer das Spiel nicht kennt, kein Problem, es ist irgendwie als Pokémon,
00:33:25: Ableger, Kopie, Satire eingeordnet worden, also in einer Welt rumlaufen, kämpfen,
00:33:30: Monster sammeln und so weiter. Die meisten haben das im Gaming-Bereich nicht als ernsthaftes,
00:33:35: eigenes Spiel gesehen, aber für Corinna aus dem InSight Digital Team ist es ein Favorit.
00:33:40: Ich schalte mal rüber zu Johanna in der Redaktion von InSight Digital.
00:33:43: Hallo aus der InSight Digital Redaktion. Neben uns wird schon ein Gaming-Stuhl aufgebaut.
00:33:49: Der Felix ist da gerade dran. Und Corinna, du hast dich ja hingesetzt, du hast 50,
00:33:54: du hast irgendwie gesagt 60 Stunden mittlerweile sogar gespielt und Pearl World gezockt.
00:33:57: Ich hoffe ja nicht am Stück. Nicht ganz am Stück, aber doch schon länger am Stück,
00:34:02: als es eigentlich gesund wäre. Ich höre raus, dass es doch ganz positiv ist,
00:34:06: sonst würdest du dich ja nicht 60 Stunden hinsetzen. Wie ist denn dein Fazit?
00:34:08: Also mein Fazit ist sehr positiv, schlichtweg positiv. Und ich glaube halt, das Tolle an
00:34:14: Pearl World ist, dass niemand etwas erwartet hatte. Alle Leute dachten, das ist ein Witz,
00:34:18: das ist Satire, das ist Pokémon mit Waffen. Und am Ende war dieses Spiel so viel mehr.
00:34:23: Es war in sich ein gutes Spiel und hat es halt geschafft, Erwartungen zu übertreffen,
00:34:27: was in der aktuellen Videospiel-Szene sehr, sehr selten ist. Wir sehen da eher das Gegenteil,
00:34:32: das Spiele viel Hype generieren und am Ende die Erwartungen nicht erfüllen können.
00:34:36: Was war so viel Besserheit, so erwartet hat es? Pearl World ist eben kein Pokémon mit Waffen.
00:34:41: Pearl World ist, es greift funktionierende Elemente aus Pokémon auf, es greift die niedlichen
00:34:47: Monster auf, es greift die Idee des Fangens und des Sammels auf, aber es implementiert eben auch
00:34:53: funktionierende Elemente aus anderen Spielen, zum Beispiel aus Ark. Man hat das kreative
00:34:56: Basis bauen, man hat kreative Kämpfe, man hat Mechaniken, die einfach gut funktionieren,
00:35:01: von denen man eigentlich nicht erwartet hätte, dass sie im Zusammenspiel klappen.
00:35:04: Für wen würdest du sagen, ist das Spiel was? Ich würde sagen, das Spiel ist eigentlich für
00:35:09: jeden etwas, der entweder Pokémon Arceus Legends gerne mochte, aber etwas mehr davon haben möchte
00:35:17: und auch für jeden, der einfach Spaß daran hat, eine riesige Welt zu erkunden, Dinge zu sammeln,
00:35:24: kreativ etwas aufzubauen und etwas Neues zu entdecken. Nachdem ich Hogwarts Legacy jetzt sehr
00:35:30: oft durchgezeugt habe, brauche ich auch irgendwas Neues, dann sagst du, das sollte man auf jeden
00:35:34: Fall mal ausprobieren. Wie teuer ist das ungefähr, wo kriegt man das? Pearl World ist aktuell für
00:35:38: die Xbox verfügbar und für den PC, das kann man über Steam kaufen. Es kostet ungefähr 30 Euro,
00:35:43: ich glaube 28,99 Euro oder so, ist also vom Preisegment ja deutlich günstiger als konkurrierende
00:35:49: AAA Games und ist auch im Xbox Game Pass enthalten. Dort kann man es also sozusagen, wenn man das
00:35:56: Abo hat, kostenlos spielen. Alles was ihr über Pearl World noch wissen müsst, das hört ihr dann
00:36:00: in Matiklo, da könnt ihr nachlesen, in Matiklo von Corinna, den findet ihr bei Inzertigital.de,
00:36:04: den Link habe ich euch auch in die Show Notes gepackt.
00:36:06: Freudig auf morgen!
00:36:09: Die gute Nachricht für alle zum Ende der Folge bleibt unbedingt dran, ich muss jetzt ein
00:36:14: bisschen ausholen. Smartphones von Oppo, Vivo und OnePlus, die gab es ja bei uns auf dem Markt
00:36:19: gar nicht zu kaufen, der Grund ein Patentstreit mit Nokia. Der ist jetzt aber durch, was wiederum
00:36:24: bedeutet. Smartphones der Hersteller, die könnten auf den deutschen Markt zurückkommen und einer ist
00:36:30: es auch schon, OnePlus ist schon wieder zurück. Das also die gute Nachricht zum Ende von übermorgen,
00:36:35: obwohl, wartet, ich frag nochmal bei Dirk Schrade von der Bundesbank nach, worauf er sich morgen freut.
00:36:41: Ich freue mich auf morgen, weil der Zahlungsverkehr so spannend ist, dass es jeden Tag eine neue
00:36:49: Entwicklung gibt. Ich freue mich auf die nächste Folge von übermorgen, die gibt es nämlich schon
00:36:53: nächste Woche Donnerstag. Wir sind wieder auf einer Messe unterwegs, der MVC, dem Mobile World
00:36:58: Congress in Barcelona, immerhin keine 9 Stunden Zeitverschiebung wie nach Vegas, ob die da auch
00:37:03: schon neue Produkte von OnePlus oder Oppo haben, welche Smartphone-Trends auf uns zukommen. Das
00:37:08: hört ihr nächste Woche und bis dahin natürlich freudig auf morgen.
00:37:11: [Musik]
00:37:21: [Beifall]
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