Das Ganze Gespräch: Wie KI die Musikwelt verändert

Shownotes

Beschreibung:

Künstliche Intelligenz kann Texte schreiben, Bilder generieren – und inzwischen auch Musik komponieren. Doch was bedeutet das für Künstlerinnen und Künstler? Ist KI ein Werkzeug, das neue kreative Möglichkeiten eröffnet? Oder bedroht sie die Zukunft menschlicher Musik? Darüber sprechen wir KI-Forscher und Musiker Dr. Stephan Baumann.

Egal, ob du ein Technik-Enthusiast, ein Neuling in der Welt der Technologie oder einfach neugierig auf die Zukunft und Innovationen bist, diese Folge bietet dir spannende Informationen und Einblicke in die Welt von überMORGEN.

Ressourcen und Links:

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Produktion:

Mit freundlicher Unterstützung von TON.EINS.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Übermorgen. Dein Podcast von INSIDE DIGITAL.

00:00:07: Künstliche Intelligenz kann Texte schreiben, Bilder generieren und inzwischen auch Musik

00:00:16: komponieren. Doch was bedeutet das für Künstlerinnen und Künstler? Ist KI ein Werkzeug, das neue

00:00:22: kreative Möglichkeiten eröffnet oder bedroht sie die Zukunft menschlicher Musik? Darüber sprechen

00:00:27: wir heute mit einem Experten, der an der Schnittstelle von Musik und KI arbeitet. Wie kreativ

00:00:32: ist eine Maschine wirklich und wie hört sich das dann an? Ich bin Johanna, schön, dass ihr beim

00:00:37: ganzen Gespräch dabei seid. Ich meld mich heute aus Kaiserslautern. Hier ist das Deutsche Forschungszentrum

00:00:43: für Künstliche Intelligenz und hier arbeitet der KI-Forscher und Musiker Dr. Stefan Baumann. Der

00:00:49: sitzt jetzt neben mir hier schon am Schreibtisch und promptet fleißig Songs, die ihr im Mittaggrund

00:00:52: hört. Und das ist hier Udio und dann klingt es so. Inklusiv Lyrics und Stimme. Ehrlich gesagt,

00:01:14: ich finde ihn schon ganz cool. Ich generiere es halt lieber selbst, weiß ich, ich spiele

00:01:24: lieber selbst den Bass. Und dann derselbe prompt auf Suno, also Udio Suno sind halt die zwei, die auch

00:01:33: ständig lawsuit, also Reststreit haben und so weiter und so fort. Auch derselbe prompt und dann

00:01:39: sieht man schon im Hintergrund, wurde hier so eine Expansion gemacht, weil Disco Esk wurde hier

00:01:45: aufs Disco minus inspired mit einem Blankwitch Model halt expandiert. Also da ist ja immer so viel

00:01:53: extra Magic hinten dran, wo man auch beim Unternehmen nicht reinguckt, ja, Wüffel extra KI-Modelle

00:01:59: etc. noch was tun. Also ist hier der prompt schon leicht modifiziert. Hier werden auch Lyrics

00:02:05: generiert. Hören wir da mal rein. Sprich der Musiker in mir ist mir viel zu cheesy. Ja, also das ist

00:02:26: für mich so ein typischer, wie man es in Zestdöser Mainstream, Nische, Filterbubble, also oh mein Gott,

00:02:36: hier hört man irgendwie den ganzen Bias von Mainstream. Ich fand es klang genau nach Dua Lipa. Ja,

00:02:42: so halt. Okay. Und die Modelle haben jetzt hier keine Erklärungsfähigkeit, zichtbar direkt, was

00:02:51: gerne jetzt in der KI Entwicklung propagiert hat, macht die Dinge transparent, zeigt wie du

00:02:55: drauf gekommen bist, was steckt dahinter, ist es irgendwie ja bei es vorurteils behaftet. Wer ist

00:03:02: der Künstler, gibt es noch mal eine Vergütung und so weiter. Was steckt da irgendwo Dua Lipa

00:03:09: drin, welcher Form auch immer im Songwriting ist, ihre Stimme irgendwie eingegangen,

00:03:14: habt ihr einen Deal mit der so halt. Ja, und da ist die Welt eigentlich noch ziemlich

00:03:20: abgeschottet, ja, wie der Informatiker sagt, Blackbox. Also, du gibst den Promptreiben, es kommt

00:03:26: ein schönes Stück Musik raus, was dir vielleicht gefällt oder nicht und in der Blackbox ist

00:03:32: wahnsinnig viel KI-Technologie, die der Hersteller entwickelt hat oder oben so ausverwendet und am

00:03:40: Ende sind die Trainingsdaten natürlich entscheidend. Ja, also die Algorithmen weniger,

00:03:44: es sind die Trainingsdaten, darüber kommt die ganze Magie. Bevor wir jetzt hier noch

00:03:49: den nächsten Hitschreiben, wollen wir mal eine Runde durchs Haus laufen, ich kriege eine kleine

00:03:53: Tour und du erzählst mir, was du hier so machst. Ja, sehr gerne, spannendes Thema. Hier gibt es

00:03:58: unglaublich viele Schreibtische, um so mehr Bücher und Computer. Was genau passiert denn eigentlich

00:04:02: hier in diesem Forschungszentrum? Wir beforschen hier seit Ende der 80er alle Fragenstellungen

00:04:09: der künstlichen Intelligenz. Damals war das so eine politische Aktion, dass man in Deutschland

00:04:14: gesagt hat, in Amerika und Japan kommt dieses Thema auf, Softwaresysteme, die passieren

00:04:21: darauf, mathematische Modellen und so weiter versuchen, Dinge zu tun, die man eigentlich

00:04:25: dem Mensch zuschreibt, Beweise führen, sehen, hören, sprechen und so weiter. Und dann hat man gesagt,

00:04:32: wir gründen in Deutschland ein Institut, was ich diesen Aufgaben mit mit und die Gründungsstandorte

00:04:37: waren dann Kaiserslauten, Rainer Pfals, unser Brücken im Saarland. Und dann habe ich irgendwie

00:04:44: sogar sehr zügig schon Diplomarbeit gemacht, so 1990, als alles noch ganz frisch war. Jetzt haben

00:04:52: wir an der Uhr gedreht und sie ist irgendwie schon Jahre später und ich bin immer noch da, war dann

00:04:59: aber auch zwischenzeitlich draußen in KI-basierten Start-ups. Das ist ein weiteres Modell, das

00:05:05: aus dem DFKI oft auch heraus Innovationen entsteht, die dann in so ein typisches Start-up-Ekosystem

00:05:12: übergeht. Das ist auch gleich dieses Forschungszentrum der längsten Flure? Ja, früher war ich am

00:05:18: Mitionier der Läufer und man könnte hier so manch 100 Meter Sprint machen. So, hier sind die

00:05:24: Kollegen aus der Verwaltung, weil wir leben von Pfeidermitteln und die müssen auch mal Pause

00:05:32: machen. Während wir uns jetzt hier einen Kaffee machen. Stefan, sag mal, erinnerst du dich an den

00:05:38: Moment, wo du zum ersten Mal gedacht hast, okay, wow, KI kann irgendwie vielleicht auch kreativ sein?

00:05:44: Oder kann sie das überhaupt? Ehrlich gesagt, hat mich das lange überhaupt nicht interessiert. Also

00:05:51: für mich war es schon eher diese Faszination. Man hat Informatik studiert und plötzlich befasst

00:06:00: man sich mit Dingen, die normalerweise Menschen tun. Also das Interdisziplinäre fand ich wahnsinnig

00:06:05: spannend. Und gerade in den frühen Jahren waren wir ja noch die Freaks. Ja, man hat uns ja ausgelacht.

00:06:11: Und von daher war das so mehr der Einstieg. Wie geht das überhaupt? Und ich sage eigentlich

00:06:18: immer am Ende der Interviews, was haben Sie gelernt? Noch 30 Jahre KI. Ich habe wahnsinnig viel über

00:06:22: den Mensch gelernt. Das ist wirklich super, wenn man sich damit befasst, wie man etwas nachbilden kann,

00:06:29: modulieren, wie wird sein Mensch machen. Dann lernt man am Ende wahnsinnig viel über sich selbst

00:06:33: und Mensch sein an sich. Dein Forschungsgebiet ist ja KI und vor allen Dingen auch deine persönliche

00:06:39: Interesse mit der Musik. Wie passt das denn eigentlich zusammen? Ich glaube, das ist ein ganz

00:06:43: persönliches Ding. Also ich lebe so eine Dualität aus. Ich kann sehr analytisch sein, sehr wissenschaftlich

00:06:49: und in die Tiefe gehen, so einen richtigen Nerdism für Themen entwickeln. Aber andererseits bin

00:06:56: ich auch super emotional und neurosensitiv, also eher in dieser Range, wo man ein bisschen zu viel

00:07:02: sieht, hört, fühlt. Und daher ist Kreativsein für mich ein super Ausgleich. Und eigentlich schließen

00:07:11: sich die beiden Sachen ja gar nicht aus. Das ergänzt sich prima, auch wenn es erst mal manchmal

00:07:16: komisch anmutet. Aber eigentlich ist es für mich ideal. Ich glaube, das ist das erste, was Leute so

00:07:21: denken, wenn sie an KI denken, an Zahlen und an Daten, aber nicht unbedingt in Kunst. Also wie hängt KI

00:07:28: denn mit Musik zusammen? Ich habe es eigentlich in der Diplomarbeit, in der Doktorarbeit, in

00:07:33: verschiedenen Projekten immer wieder machen können. Aber in unterschiedlichen Abstufungen,

00:07:39: also am Anfang habe ich ein System gebaut, wo man Bach-Partituren scannen konnte und dann hat

00:07:45: die ein Keyboard am Ende gespielt. Und dafür hat man in der Mustererkennung schon KI-Methoden

00:07:52: verwendet, gewisse mathematische Modelle. Und dann zehn Jahre später habe ich ein Musik-Empfehlungssystem

00:08:00: implementiert im Rahmen der Doktorarbeit. Bevor es iTunes gab, Spotify war noch lange nicht

00:08:06: in Sicht. Also eigentlich konnte ich schon anhand der Lyrics, der Sounds und gewisse Daten aus dem Web

00:08:15: Menschen Musik empfehlen, die ihnen gefallen könnte. Und damals waren wir aber in der Spielzeugwelt.

00:08:22: Es gab gar nicht so viele Daten zum Antrainieren und von daher waren das so erste imposante

00:08:28: Ergebnisse, aber noch nicht in diesem Umfang bis dann später kam.

00:08:33: Diesen Umfang gucken wir uns gleich an, aber mach erst mal dein Kaffee fertig.

00:08:36: Was möchtest du?

00:08:40: Super. Das war die Kaffeemaschine, noch kein KI-Musikstück, keine Sorge.

00:08:48: Ja, ich liebe auch Field Recording. Deshalb Sound sammeln im echten ohne KI kann einem

00:08:54: auch wahnsinnig kreativ machen. Erzähl mal, wie unterscheidet sich denn eine KI-Musik

00:09:00: von der menschlichen Musik, Nellise, jetzt mal?

00:09:03: Ja, diese AB-Vergleichen, die sind immer ein bisschen fies und es laufen schon seit ein paar Jahren auch

00:09:11: Versuche, wo Masterstudenten, Doktoranden in großen Studien sagen, ich habe jetzt 20 Stöge,

00:09:18: 10 sind KI generiert, ich checke mal und ohne es jetzt irgendwie über den Kampf scheren zu können,

00:09:25: wenn man tief im Thema Musik ist, hört man eine gewisse Sterilität irgendwann.

00:09:31: Ich möchte es jetzt nicht als Totschlagargument verwenden, aber es ist schon so.

00:09:35: Ja, und wir hatten ja auch am Intro ein bisschen was gehört, was KI generiert war, wo man direkt

00:09:41: dieses Feeling von diesem Hochklans, Hyperbop, es klingt klischeehaft, aber so ein bisschen

00:09:50: klatt und Steril. Ja. Und wenn man jetzt irgendwie eine Indie-Produktion, Deep House aus Brooklyn

00:09:57: oder so hört, dann hört man irgendwie direkt, okay, die Trammerschein scheppert ein bisschen.

00:10:02: Ja, wenn man viel Musik hört, viel Musik macht, denke ich, hat man schon so ein instinktaftes Gefühl dafür.

00:10:09: Als Musiker und gleichzeitig KI-Forscher hast du vorhin gesagt, das ergänzt sich ganz gut.

00:10:13: Ich glaube, viele oder du wurdest bestimmt in vielen Interviews auch schon gefragt, ob das

00:10:17: unterschiedliche Welten sind, die irgendwie zusammenprallen. Für dich ist das nicht so, ne?

00:10:21: Es ist mittlerweile wieder dazu geworden. Also ich war ja jetzt irgendwie 30 Jahre drin,

00:10:28: Diplomarbeit, Doktorarbeit, Projekte und so weiter und finde die Themen nach wie vor super spannend.

00:10:33: Wir haben aktuell ein Projekt AI for Arts Education, also wie kann man mit generativer KI

00:10:41: multimodal, also Bild, Video, Sound, Kunststudenten, Schüler, pädagogisch wertvoll beibringen?

00:10:48: Was kann die KI, was sind ihre Limitationen, was ist das eigentlich, was macht es mit mir?

00:10:53: Und das finde ich super, weil das so eine sozial-kolidäre menschliche Komponente hat im Projekt,

00:11:00: weil dass diese KI-Modelle das können, das ist für mich okay, mich beeindruckt,

00:11:05: dass nicht mehr so stark mich interessiert mehr, was macht es mit uns, was macht es

00:11:11: in unserer Gesellschaft, wie endet es, Ästhetik, wo ist da die Grenze? Und ich selbst warte eigentlich

00:11:19: darauf, dass irgendein begnadeter Künstler die gängige KI-Technologie im Bereich der Kunst hekt.

00:11:28: Also was ich bisher sehe ist für mich in Teilen ja absehbar imposant, wenn der Künstler wahnsinnig

00:11:36: viel Energie ins Pronto gesteckt hat, also in die Anweisungen und dann 100 Ergebnisse hat,

00:11:42: die kuratiert, die drei besten wählt, nochmal verfeinert, das ist wahnsinnig anstrengend und hat

00:11:47: oft ein schönes Ergebnis. Aber mich wird es interessieren, dass jemand wirklich diese

00:11:54: Technologie so anders nutzt, dass was Neues passiert. Also in Analogie ohne Tramp-Computer kein Techno,

00:12:01: obwohl der Tramp-Contributor soll die Schlagzeuge ersetzen, ohne Sampler kein Hip-Hop, keine Loops,

00:12:07: obwohl der Sampler ein Orchester ersetzen sollte. Und ich warte immer noch auf diesen Magic Moment,

00:12:13: was ist das neue Genre, was für mich, aber das ist schon sehr subjektiv auch,

00:12:19: eine Aesthetik hat, die nur mit KI geht oder irgendeinem genialen Trick oder eine Idee.

00:12:25: Und das Urteil ist hart, aber ich habe es bisher noch nicht gehört für mich,

00:12:30: weil ich schon seit vielen Jahren elektronische Musik höre in allen Spielarten und mit digitalen

00:12:38: Tools an Musikkrummschnipseln ist was ganz Altes, das gab es schon vor KI. Und wenn das dann mit KI

00:12:44: bequemer ist, dann überzeugt es mich nicht direkt. Du hast gerade in deiner Antwort den roten Faden

00:12:51: für unsere Folge eigentlich mal abgesteckt. Das ist perfekt, sollen wir uns irgendwie einen

00:12:56: Platz suchen zum hinsetzen und dann gehen wir mal in die Tiefe rein. Wir können uns nämlich an die

00:13:03: hintere Dachterrasse bewegen, aber das ist viel zu heiß, aber das schaut man schön ins Freie,

00:13:08: kriegt gute kreative Ideen oder den Podcast Interviews. Das muss sein, wir müssen umgeversen

00:13:16: das Arbeitssprechen. Das ist wichtig. Oh wow, schön hier oben.

00:13:23: Sollen wir mal rausgucken oder? Sonne ist gut für Serotonin, Phidamin D.

00:13:29: Okay. Mein erster Diebdive hat so ein bisschen die Überschrift, wer braucht noch Beethoven?

00:13:37: KI als Komponist, bzw. bei dir, was ja dann Bach eben schon erzählt. Gibt es schon Hits,

00:13:43: die komplett von Algorithmen geschrieben wurden, bzw. gibt es ja aber wie findest du die und

00:13:48: wie viel ist das schon möglich? Die Antwort wird schon schwierig bei der Definition von Hit.

00:13:55: Saunruhr, altes Thema. Also früher hat man schon versucht die Formel zu finden für ein Hit,

00:14:00: indem man den Sound analysiert, die Lyrics und so weiter, was man alles so tun kann,

00:14:05: was man quantifizieren kann. Aber am Ende kommt der Hit halt über andere Bestandteile zustande.

00:14:14: Was ist gerade Zeitgeist? Wie ist die Marketingpower hinter dem Team? Ist der Künstler street

00:14:23: credible? Ja, alles Dinge, die quantifiziert eher nicht so zur Verfügung stehen.

00:14:31: Der KI hat es also noch nicht geschafft? Darüber kann man streiten. Also vor Jahren

00:14:35: haben schon Freunde von mir in Frankreich, die diese Flow Machines erfunden haben,

00:14:40: die haben einen Beatles-Song komplett mit KI geschrieben, also komponiert und dann mit einer

00:14:47: echten Band gespielt. Also da muss man auch unterscheiden. Mittlerweile generieren ja

00:14:52: viele Start-ups die komplette Musik und eigentlich ist der Prozess ja zweigeteilt.

00:14:58: Man denkt sich etwas aus einer Melodie, Akkorde, man kann ein Instrument spielen, man geht ins Studio

00:15:03: und irgendwann ist das ein Stück Musik, was ein Hit werden kann. Und dieser damalige Beatles-Festschnitt-Song,

00:15:12: der kam schon gut rüber in Beatles-Song. Allerdings, weil die Band sehr gut war, die ihn eingespielt hat,

00:15:21: weil der Sänger in Frankreich sowieso nicht in die Start-ups hatte als guter Sänger.

00:15:27: Deshalb sind immer noch Mixturen. Und wenn dann heute so ein so ein deep fake Hit,

00:15:33: wie über Voice Cloning, man nimmt die Stimme von Track oder Weekend und dann gibt es ein

00:15:39: riesen Skandal, das hat natürlich ein Trademark. Also die menschliche Stimme ist ja immer noch

00:15:45: das stärkste Ausdrucksmittel in der Musik und das Persönlichste und deshalb auch das,

00:15:50: was viele Künstler am meisten interessiert bei KI-Technologie. Die eigene Stimme antrennieren,

00:15:56: mit dem Publikum im Chor singen, wieder durch eine KI-Jagen. Also da sind alle sehr begeistert,

00:16:03: weil uns das als Menschen am meisten abholt in diesem Musikkompositionsprozess.

00:16:08: Gerade diese rechtliche Frage ist ja oder ist ziemlich groß. Wie ist es, wenn du auf andere

00:16:13: Musikerinnen und Musiker triffst und sagst du bist selbst Musiker und arbeitest gleichzeitig mit KI?

00:16:17: Die Fragen sind ganz einfach. Andere Musiker, denen ist sofort klar, dass ich in meiner Musik

00:16:25: nicht mit KI arbeite, weil ich noch 1000 Dinge tun muss im musikalischen Bereich, die mit

00:16:31: KI einfach nichts zu tun haben. Ich muss besser Schlagzeug spielen und ich muss besser Songwriting

00:16:37: machen. Ich muss länger im Studium hängen. Aber natürlich ist immer die Frage, wie tief bist

00:16:43: du in dem Thema und das ist so eine Range. Man hat Künstler, die sich über Musik ausdrücken,

00:16:52: aber für die Kunstmachern kreativ sein so essentiell ist, dass die da nicht viel Wert

00:16:59: drauf liegen, wo der aktuelle Stand der Kunst ist. Was mich oft erreicht, das sind Fragen von

00:17:06: Amateuren oder ganz normalen Menschen von der Straße, die Spaß haben. Also Spaß an diesem

00:17:13: niederschwelligen Kreieren von kompletten Inhalten von Musik, Bild, Video auf einer App nebenbei

00:17:21: an der Bushaltestelle. Das ist dann eher so, ah Stefan, mein Sohn hat jetzt auch so ein Hip-Hop-Crime

00:17:28: Rap geschrieben mit einem ganz lustigen Text. Es klingt fast wie, ja und dann eine Referenz.

00:17:35: Hörst dir bitte mal an und dann wink ich schon immer ab und sag ich, ich habe das alles machbar.

00:17:40: Wenn er Spaß dabei hatte, okay. Aber für mich eher dann nicht so spannend zu hören, aber zu

00:17:49: pädagogischen Zwecken im richtigen Rahmen angeleitet und das ist die große Herausforderung für die

00:17:55: Kunstpädagogen in der Schule, kann das natürlich wahnsinnig kreativitätfrei setzen.

00:18:02: Wie sieht denn das denn aus im professionellen Bereich? Wir haben vorhin also gepromptet

00:18:06: hast, war auch direkt so ein bisschen, ah das hört sich an wie du erliebbar.

00:18:09: Wem gehört denn dieses Stück, was du da gepromptet hast? Wie geht das mit den Urheberrechten?

00:18:13: Wem gehört so ein KI-Song? Gört das der Maschine, dem Entwickler, niemandem?

00:18:19: Ganz abschließend ist es noch gar nicht geklärt. Also wir haben das ja oft im Bereich von

00:18:24: Hightech. Man prescht nach vorne, weil technologisch was geht und hinterher muss dann die Restsprechung

00:18:31: in der Hengen und den Rahmen schaffen. Ja, das heißt die Unternehmen legen in Teilen ihre

00:18:38: Trainingsdaten offen, nachdem hier und da auch der Druck massiv erhöht wurde. Wenn eine GEMA heute

00:18:44: klagt gegen Sunoudio und sagt, Moment da ist doch irgendwie ein Song von Alpha Will,

00:18:51: Raushörbar, nachverfolgbar, was ist hier los? Muss das Unternehmen Stellung beziehen? Und dann gibt es

00:18:57: andere Anbieter, die sagen hier ist faire Entlohnung. Wir haben trainiert auf Basis von

00:19:03: bekannten Künstlern, die haben ein Agreement gemacht, das gibt ein Revenue Share und ich denke,

00:19:07: da geht die Reise auch in. Also der Künstler hat Optinoblout und sagt, okay, das nehme ich noch mit.

00:19:13: Ja, wenn ich so ein Multichonk Künstler bin, keine Ahnung, Shakira oder so, die sagt meine

00:19:18: World Music Phase ist rum. Ich will das Techno machen, aber jeder kann Shakira World Music machen und

00:19:24: ich ja, partizipiere, dann ist das ein Deal, den ja ein Künstler entscheiden kann. Erlizenziert

00:19:31: nicht mehr den einzelnen Song, sondern ein komplettes Paket. Ja, das ist mein Style. Ihr

00:19:38: könnt 20.000 Songs generieren mit euren Promps in diesem Style und ich partizipiere überall und habe

00:19:43: kein Problem damit. Was macht das mit uns oder auch mit den Musikerinnen und Musikern? Ich bleibe

00:19:49: jetzt mal bei Shakira, die sich weiterentwickeln will in Richtung Techno. Vielleicht funktioniert das

00:19:53: nicht so gut und alle Prompten jetzt nur noch mit ihrer alten Musik. Gibt es dann überhaupt noch

00:19:58: individuelles oder gibt es nur das, was wir uns selber raussuchen und wir leben dann in unserer kleinen

00:20:03: Bubble? Ich denke es ist immer noch ein bisschen zu früh. Also wir sind mittendrin und die Bogenschlagen

00:20:09: zu recht hoch, aber wenn ich jetzt in meinem Dunstkreis der Musiker unterwegs bin, ja, also ich habe kaum

00:20:19: Klicks auf Spotify, das ist alles eher noch Indie, irgendwo in diesem Bereich zwischen Clubmusik,

00:20:24: DJ Kultur, Indie Band, dann sind alle völlig unbeheindrückt. Man will Musik machen, macht Musik

00:20:32: und KI ist KI. Und die eigentlichen Kinder spielen damit rum oder irgendwelche Freunde und man lacht

00:20:39: darüber, was ein automatisch generiertes Spotify Playlist auf einer lustigen Party ist, aber fühlt

00:20:44: sich nicht wirklich bedroht. Wie ist denn so dein Eindruck von der aktuellen Diskussion gerade?

00:20:50: Also wir reden hier ja nicht nur über Musik, sondern wir reden über solche Tätigkeiten, die eine

00:20:58: gewisse vermeintliche menschliche Kreativität früher erfordert haben, die im Bereich der

00:21:03: Wissensarbeit sind, die ein Artifakt erzeugen, wo man sagt, das spricht mich an, das hat eine gewisse

00:21:10: Qualität und viele dieser Dinge, man nehme den Chat, GBT Erfolg über Nacht, sind völlig

00:21:16: kommodifiziert, heißt sind völlig im Mainstream, sind absolute tägliche Praxis. Man weiß es von

00:21:24: der Trauerrede bis zum Förderantrag, Chat GBT hat alles geschrieben in einer guten Qualität, weil es

00:21:33: ja auf das kollektive digitale Wissen der ganzen Menschheit zugreift und dann nur die wahrscheinendste

00:21:38: Fortsetzung vorschlägt. Und manchmal, wenn es keine gibt, auch wie so ein bisschen auf LSD

00:21:44: Fantasien generiert, die man dann vorher checken sollte, bevor man damit mehr vor hat. Und das ist

00:21:52: für mich so, das frustriert uns als Menschen, weil man mit diesen Tätigkeiten früher Geld

00:21:57: verdient hat. Man muss ja von was leben. Und jetzt um den Weg zurück in die Musik zu gehen,

00:22:03: früher Fahrstuhlmusik von Menschen komponiert. Natürlich wurde früher verkaufsfördernde

00:22:09: Discounter Musik, die im Hintergrund läuft von Menschen komponiert und die haben damit

00:22:13: ein seriöses Geld verdient. Und diese Jobs fallen weg. Aber nicht nur im Bereich der Musik,

00:22:18: die fallen ja überall weg in diesem Mittelfeld der alten Kreativität. Aber ich sehe schon,

00:22:27: dass in diesem oberen Segment wieder ein Riesenbedarf entsteht. Also wenn wir da entlastet werden,

00:22:35: effizient sind, dann wird auch zeitfrei gesetzt und dann möchte man irgendwann nicht stereotypische

00:22:41: Dinge, sondern wieder was echtes. Und das erfordert allerdings, dass man in sehr hoher Qualität

00:22:47: unterwegs ist. Das heißt, wir schwappen gerade so ein bisschen nach vorne und wollen das alle

00:22:52: mal ausprobieren, aber die Welle geht dann wieder runter und wir wünschen uns nicht mehr den

00:22:56: Mainstream, den die KI gerade hauptsächlich macht, sondern eben anderes qualitativ Besseres.

00:23:01: Das ist meine Vermutung. Aber wenn man Grundlagenforschung macht, dann lebt man eigentlich immer

00:23:08: in einer Zukunft. Mein Tagesgeschäft ist etwas, was in zehn Jahren normal sein wird und irgendwann

00:23:17: verliert man den Blick. Man ist so in dieser Bubble des KI-Forschens intellektuelle Fingerübungen.

00:23:26: Man nimmt das normale Leben wahr, aber hat dann oft schon so eine Idee oder Vision und dann sage ich

00:23:34: oft, was dann ab und zu so ein bisschen arrogant geht, ist langweilig, ist durch, hier ist Lengensbackslash,

00:23:39: es wird alles wieder analog, nur handgemacht ist das Ding, regt dich nicht auf. Aber eventuell dauert es

00:23:45: fünf bis zehn Jahre. Aber es ist nicht von mir fandassiert, es ist ja so ein bekanntes Label in

00:23:55: Paris, hat jetzt seine kompletten digitalen Ausspielungen gestoppt und verkauft nur noch

00:24:02: Vinyl von seinen Artists, radikal, überhaupt nichts digital. Jeder Trend hat einen Gegentrend.

00:24:09: Dann lass uns mal in die Technik reinschauen oder ein bisschen tiefer reingehen. Was kann die KI denn eigentlich?

00:24:16: Also du hast mal in dem Interview gesagt, Musik ist ein Mustererkennungsprozess, kann die KI-Musik

00:24:21: im Grunde genauso verstehen wie wir oder bzw. wir trainieren ihr einfach unser Verständnis von Musik an?

00:24:26: Ja, es ist auf eine gewisse Art und Weise einfach anders, weil diese Maschine, solange der Strom

00:24:35: drauf ist, einfach 800 Stunden Musik anhört, das schaffen wir beide ja kaum in unserer Lebenszeit

00:24:44: irgendwie ordentlich unterzubringen. So und wenn ich dich 20 Jahre, 20 Vorbeiselben, voll spiele,

00:24:51: mit dem gesamten Musikschatz dieses Universums, jedes YouTube-Video, dann wirst du irgendwann zur

00:24:58: Hälfte der Zeit denken, habe ich schon mal gehört, erinnert mich an X, weil dein Gedächtnis ist

00:25:03: riesengroß und du vergisst nichts und da fähnet nichts weg. Und dann schwingt sich automatisch über

00:25:09: dieses Massendatenmaschinelle Lernen so ein Kondensat, Extrakt ein, weil die Info wird ja noch mitgegeben,

00:25:17: das ist Funk, das ist Pop, weil wir Menschen ja fleißig Hashtags und Kommentare und Texte an

00:25:24: diese Inhalte ran gehäftet haben. Nur so kann die KI ja trainiert werden, dass sie zwischen Musik,

00:25:31: Text, Video hin und her springt, zwischen den Modalitäten. Das liegt daran, dass man die

00:25:36: massenhaft abgreifen kann, weil wir jahrelang Flicker YouTube, Facebook, WhatsApp, Insta

00:25:44: befüttert haben. Wir hängen das dann wieder zusammen mit dem, was du vorhin gesagt hast,

00:25:49: dass wir dann irgendwann wieder einen Demand, sag ich jetzt mal, haben an qualitativ neuem und

00:25:54: auch etwas, was uns überrascht, weil die KI ja an sich nicht innovativ sein kann, sondern sie hat

00:25:59: ja keine musikalische Idee. Ich sehe es so, aber das scheiden sich die Geister, weil die KI kann

00:26:06: ja beliebige Stilfusionen herbeiführen. Die hat ja jetzt kein estetisches Empfinden, was zusammenzuckt,

00:26:13: wenn man unmögliche Kombinationen generiert und wenn man diesen Zufall zulässt oder sie dahin

00:26:21: promptet, dass sie das tut, dann können natürlich interessante Sachen entstehen. Aber ich bin dabei

00:26:26: dir und deine originären Frage, aber es ist auch ein konservatives Verständnis. Ich mag halt immer

00:26:32: noch diesen vermeintlich genuinen, menschlich-schöpferischen Akt, aber wenn man hinschaut, jede Kunst

00:26:38: ist voll mit Referenz. Wir werden groß, wir werden sozialisiert, wir können uns nicht frei machen.

00:26:43: Und wenn dich deine Eltern ins Museum schleppen, dann hast du Bilder im Kopf und wenn du zum ersten

00:26:47: Mal akrül Textart machst, dann bist du geprägt, ist das schon klar. Aber ich bin da schon eher old school

00:26:55: und sag mir geht's, keine Ahnung, mir geht's so schlecht nach einem Break-up. Es ist so schrecklicher

00:27:03: Winter, da steht mein Klavier im Betrom-Producer-Umgebung. Ich muss jetzt ein Moll-Accord spielen und weil

00:27:12: das Klavier ewig nicht gestimmt war, weil ich so faul war, hat es so ein komisches Tuning und dann

00:27:19: spiele ich noch zufällig eine falsche Bassnote und denke plötzlich, genial. Ja, und dann mache

00:27:24: ich den Rechner an und recorde diesen Akkord und bin im Prozess und es tut mir gut und es passiert

00:27:31: etwas, was von der KI nicht absehbar war. Also ein, nehme ein Out-of-Tune-Piano von einem Mann der

00:27:40: Boomer-Generation, der gut Klavier spielen kann und ein bisschen produzieren will und gerade schlechte

00:27:45: Laune hat. Weißt du was ich meine? Ja, das heißt eine KI improvisieren, deiner Meinung nach nicht,

00:27:52: aber gibt es auch andere Meinungen, mit denen du dich beschäftigst oder andere Forschende, die

00:27:57: dann sagen, nee, ich glaube, das geht schon in die Richtung, dass auch eine künstliche Intelligenz

00:28:01: vielleicht irgendwann mal spontan sein kann? Es gibt diese Meinung hier und da schon und es gab

00:28:07: auch mal diesen sensationellen Zug, ich glaube, im Go war es ja, also als diese Schach-Go-KI plötzlich

00:28:19: sensationell alle Weltmeister geschlagen hat, hat sie früher auch schon, aber die aktuelle

00:28:23: hat sich sehr selbst beigebracht, keine Regelwerke, kein gar nix, einfach selbst beigebracht und dann

00:28:27: gab es an irgendeiner Stelle so ein Move, den hat dann irgendwie Kasparov analysiert oder so

00:28:33: und hat gesagt, diese Aggressivität, dieser Move, der war so innovativ, den hätte ein Menschlicher

00:28:39: Spieler nicht gespielt, weil er dieses ganze repertoire nicht absehen kann per Mutation und

00:28:46: für die KI, die hat den Zugriff auf das ganze repertoire und hat da irgendwas gerechnet,

00:28:51: was er zum Erfolg führt, aber nun ist Schach ja ein Aktionsraum mit klaren Regeln und bei der Musik

00:29:00: würde ich mal sagen, ja, das sind zwölf Noten in der traditionellen Stimmung und wir haben ein

00:29:05: Instrumentarium, aber irgendwie ist da auch immer noch mal so ein extra dabei, so ein ein

00:29:12: neuer Move. Ein Move von Kreativität. Ja, genau und ansonsten wird KI schon gerne eingesetzt

00:29:20: als Kollaborateur und das ist eigentlich auch das Verständnis. Ich habe ja vorhin schon mal erzählt

00:29:26: von Tramcomputern und Samplern und genauso verstehen Musiker und KI-Forscher die Musik

00:29:32: generierende KI ist ein neues technologisches Tool, was mancher gerne benutzt, mancher nicht so sehr

00:29:39: und man schaut jetzt wo man hinkommt und in gewissen Bereichen ist es wirklich extrem effizient

00:29:45: geworden. Gerade so im Produktionsprozess, also wenn man außenstück die Stimme entfernen will,

00:29:52: wenn man ein optimales Mastering will, wenn die ganzen Filter-Einstellungen optimal sein sollen,

00:29:57: das geht jetzt alles in eine unglaublichen Qualität. Ich habe früher an einem Kassettenrekorder

00:30:03: gehockt, wenn ich in der Coverband Songs rausgehört habe und zuvor ins Rückgespult,

00:30:07: bis die Kassette durch war, mittlerweile kippst du den Song rein, drückst auf den Button und hinten

00:30:12: kommen zehn Einstspuren raus und sagen, ja das ist der Bass, ich spiele mal halb so schnell,

00:30:17: jetzt habe ich es verstanden. Generiere noch eine Partitur und das war früher richtig harte Forschung.

00:30:23: Wir können mehr in weniger Zeit, wir haben vorhin auch schon darüber gesprochen, dass das was

00:30:28: gesagt so in der Mittelbereich dann viel einsparen wird, bevor wir so ein bisschen in die Richtung

00:30:35: kommen, die dunkle Seite der KI in Anführungsstrichen nenne ich sie mal. Was würdest du sagen,

00:30:39: du hast dich ja mit Bach beschäftigt in deinem Studium viel, würde der KI heute verfluchen

00:30:46: oder würde der das gut finden? Gebenfalls würde er es ganz gut finden, ja, weil er ja auch sehr

00:30:54: analytisch konstruktiv etc. unterwegs war. Schwierige Frage. Viele Musikerinnen und Musiker haben

00:31:03: ja auch schon auf einem Brief geschrieben mit Angst vor KI, das war auch viel bei Drehbuchautoren,

00:31:07: Hollywood war ein großes Thema in den Medien. Ist die Gefahr oder eher eine Chance oder eine

00:31:12: Ergänzung? Es ist schon ein Umbruch, also man muss sich damit konfrontieren, welche eigene

00:31:19: künstlerische Leistung nicht mehr gefragt sein wird, weil sie von der KI in einer gewissen Range

00:31:27: genauso gut, effizient, schnell, kostenfrei erstellt werden kann. Das ist schon schockierend.

00:31:35: Aber ich erlebe eigentlich die meisten Kreativen mit einer gewissen Neugier, schauen sie es kurz

00:31:44: an, legen sie wieder zur Seite oder steigen auch voll ein als KI-Artist und machen da auch

00:31:52: einen sehr respektablen Job, in dem das Prompt-Engineering kreative Prompt entwickeln, auch wirklich

00:31:58: wie eine Kunst betrieben wird. Wir hatten in einer Folge genau darüber gesprochen mit einem KI-Künstler,

00:32:03: der eben Bilder promptet und für den es er hat gesagt, für ihn ist der kreative Gedanke, der geht

00:32:08: ja nicht verloren nur, weil ich mit einer KI arbeite und diese Sicht hast du auf Musik,

00:32:13: nehme ich an auch. Genau und ein anderer spannender Move ist, dass man halt zwischen diesen Modalitäten

00:32:19: wechseln kann. Du sprichst nicht mehr nur über Melodien und Akkorde und Instrumentierung. Du kannst

00:32:25: natürlich direkt die passenden Visuals generieren, du kannst ein komplett immersives Erlebnis dir vorstellen,

00:32:33: du kannst prompt mit allen Tools hinten dran, deine ganze Show und das geht so natürlich, dass man

00:32:41: da völlig neue Spielräume hat als Künstler, also on top von Multimeter, Trans-Media, was weiß ich,

00:32:49: und auch gerade sich an diesem kollektiven Pool zu bedienen, ja, das was die Menschheit getan hat,

00:32:58: jenseits der Copyright etc. Urwerber-Rechs-Problematik, dass man darin stöbern kann und wenn man eine gewisse

00:33:06: Ausbildung hat oder ein Interesse an diesen Dingen, dann kommen da auch interessante Ergebnisse heraus,

00:33:13: das will ich gar nicht kleinreden. Für mich ist es einfach nur, ich habe 30 Jahre KI gemacht und

00:33:20: Musik nebenbei und dann muss man einfach schauen, was treibt mich an und welche Ausdrucksmittel habe

00:33:28: ich und dann fallen mir halt die Alten ein, weil ich da noch nicht am Ende bin. Wir haben vorhin,

00:33:34: als wir in der Kaffeküche waren, hast du schon so ein bisschen in die Zukunft geguckt,

00:33:38: so ein bisschen auf die Zukunftsmusik, nicht einmal. Du erwartest noch auf irgendetwas Neues,

00:33:44: auf jemanden, der kommt und mit dem, was wir gerade haben, den nächsten großen Durchbruch machen kann.

00:33:50: Was genau könnte das sein? Wenn ich es wüsste, würde ich es ja selbst tun, das wäre ja sensationell,

00:33:55: aber so genial bin ich nicht. Ich bin zufrieden mit meiner herkömmlichen Art. Ich habe experimentiert

00:34:03: mit Voices und so, aber einfach weil ich faul war und einfach mal im Songwriting hören wollte,

00:34:08: wie würde es klingeln mit einem gewissen Akzent, UK, Crime, Vocalspure erzeugt,

00:34:16: angehört, wieder weggeworfen und ich brauche ein Guest Vocalist beim nächsten Mal im Studio.

00:34:20: Wenn ich wüsste, wie dieser Heck geht vom Tram Computer zu Techno, vom Sampler zu Hip Hop,

00:34:26: von Traimusik zu Stefan Baumann Genre, dann würde ich es direkt machen, aber ich habe die Idee nicht.

00:34:33: Von daher braucht man da vielleicht einen völlig anderen frischen Zugang, weil diese Geschichten

00:34:43: sind ja auch in Subkulturen passiert, auch weil man keine Mittel hatte, das ist oft ein Thema,

00:34:48: man hat keine Mittel und dann hilft Technologie oft doch kreativ zu sein und diese Demokratisierung

00:34:56: der Produktionsmittel ist immer eine gute Sache und das ist ja jetzt mit KI massiv. Ich zog immer

00:35:01: nur so ein bisschen zusammen, wenn es einher geht mit einer gewissen Infantilisierung,

00:35:09: ja also wenn man die Essenz nicht mehr so ernst nimmt bei dem Spaß, da muss ich so ein bisschen zucken.

00:35:16: Ich überlegte so, wo könnte es denn irgendwie hingehen oder was könnte die KI irgendwann mal machen,

00:35:21: kann sie in eigenem Stil haben, kann sie vielleicht ein völlig neues Genre entwickeln oder so,

00:35:25: was wäre das für dich auch so Punkte, wo du sagst, das wäre mal was Neues?

00:35:28: Also ich sehe die großen Chancen in ganz anderen Bereichen, also jenseits des künstlerischen

00:35:34: Ausdrucks in so Themen wie mentale Gesundheit profitiert und das ist erwiesen in der Forschung

00:35:41: schon lange von der Auseinandersetzung in einer aktiven oder passiven Musiktherapie. Man kennt

00:35:48: das im Kleinen, wenn man schlecht drauf ist und die Lieblingslieder hören oder was auch immer.

00:35:53: Und da laufen zurzeit interessante Forschungen, wo wir jetzt auch viel mehr machen können,

00:35:58: wo man sagen kann, in UK ist es schon so, dass man auf Verschreibung Musik hören soll,

00:36:06: ja bevor man abstürzt. Die Japaner interessieren sich dafür und ich habe auch sogar hier vor

00:36:12: Adelen Kaiserslautern eine Initiative, wo wir überlegen, wie man mit verschiedenen Formen

00:36:17: von Kunst intervenieren kann, rechtzeitig Menschen, die mental nicht gut drauf sind,

00:36:23: ja gehen ins Theater, schauen eine Kunstausstellung an, hören die richtige Musik. Und da ist halt

00:36:29: diese Fakfickung von automatischer Analyse des Contents, Befragung des Menschen, ja was hat er

00:36:37: für den Musikschmack, wie sie so drauf und da die Korrelation zu finden, das finde ich spannend,

00:36:42: weil man dann natürlich nicht für den, die spezielle Musik im Studium aufnehmen muss,

00:36:48: sondern die per App generieren kann. Und vielleicht wird das generiert, was dir gegebenenfalls

00:36:54: gesundheitlich eine Verbesserung bringt. Das hatten wir mal unsere Folgen entnimmer mit einer

00:36:59: guten Nachricht zum Ende und wir hatten mal eine Nachricht, da war es nämlich auch eine Studie,

00:37:03: die geforst hat zu Genesungen nach einer OP und mit der Lieblingsmusik genießt man wesentlich

00:37:09: schneller als ohne. Deswegen, da gibt es viele Forschungen, die ich unglaublich spannend finde.

00:37:14: Exakt. Und das andere, da haben wir ja auch jetzt auch ein Projekt, also im pädagogischen Bereich,

00:37:20: ist es natürlich auch super, dass ein Kunstvermitteln der Pädagoge mit diesem Wechsel

00:37:28: zwischen all den Modalitäten und der Verfügbarkeit, wenn es didaktisch gut gemacht ist und das ist

00:37:37: noch nicht so ganz einfach, weil viele Lehrer sind technikaffin, die springen schon nach vorne,

00:37:43: andere sind eher ein bisschen skeptisch, machen es noch klassisch und mit solchen Sachen befassen

00:37:49: wir uns jetzt in diesem AI for Arts Education Projekt und das ist noch unklar, wie das ausgeht. Also,

00:37:56: wir haben auch im Projekt öfter große Diskussionen, je nachdem aus welchem Blickwinkel man kommt,

00:38:01: ist man AI for Arts, man Pädagogis, man Künstler, da ist aber viel Potenzial. Auch wenn ich jetzt

00:38:09: nicht direkt ein Befürforder bin von zu viel Technisierung im Unterricht, ist auf jeden Fall

00:38:17: da ein Potenzial, dass man da effizient viele Sachen ausloten kann. Vielleicht zum Schluss,

00:38:22: was ist denn deine Vision für die Zukunft von AI in Klammern, im Bereich der Musik? Wir haben

00:38:28: ein bisschen was besprochen, aber wo stehen wir deiner Meinung nach in zehn Jahren? Also, ich

00:38:32: würde mir wünschen, dass es seinen Platz hat, der ganz natürlich ist, dass diese Vergütungsmodelle

00:38:38: etabliert sind, dass der Künstler frei entscheiden kann. Ich habe damit kein Problem. Früher habe ich

00:38:44: Fahrstuhlmusik kombiniert für ein bisschen extra Salä und jetzt läuft da mein Bauman Genre

00:38:51: Pluck in und jeder der Spaß damit hatte, schiebt mir wieder 50 Cent drüber. Hoffentlich macht

00:38:58: irgend ein ambitionierter junger Künstler aus dem Underground diesen Mega-Move, der dann später

00:39:05: auch von anderen wahrgenommen werden kann und ansonsten ist so ein bisschen der Hype vorbei.

00:39:12: Es ist normal geworden. Also nicht im Sinne eines jeder will und ich kann jetzt auch, sondern ja,

00:39:21: das kann man machen, macht doch. Aber ich bin jetzt motiviert, mal Klavierunterricht zu nehmen,

00:39:26: weil ich habe so viel Musik generiert, die gut klingt, da spielt immer irgendwer Klavier, wie geht

00:39:33: das? Wir sind hinter der Welle und wollen wieder das nächste. Ja. Dankeschön, Stefan. Das fand

00:39:38: ich ein super spannenden Einblick und an euch da draußen, die jetzt zuhört, was denkt ihr, wo

00:39:42: landen wir in zehn Jahren? Was bedeutet das für uns als Künstlerinnen und Künstler, als Höhrende?

00:39:47: Könnt ihr mal schreiben, was ihr so denkt. Wollen wir mal gemeinsam was prompten, willst du den

00:39:52: Zuhörnern mal zeigen, wie es funktioniert, so was es so schon gibt? Und zu gucken, ob ich den Weg

00:40:01: zurück zum Büro auch finde. Das finde ich auch spannend. Wir waren vier, Geschäftsleitung,

00:40:06: Administration, korrekte Kaffeemaschine. Jetzt sind wir auf drei. Okay. Ja. Okay, also für alle,

00:40:16: die schon mal was ausprobieren wollen, wir sind zurück in Stefans Büro und ich sehe auch schon

00:40:19: ein paar Seiten. Womit kann man denn hier prompten, wenn man auch überhaupt keine Ahnung hat? Also

00:40:24: bei Udio oder Suno kann man mit irgendeiner Mail-Adresse sich kostenfrei registrieren und

00:40:33: dann auch loslegen und der gewissen Limitation, da ist immer gewisse Credits und so was. Aber das

00:40:40: ist ja hier noch voll. Was mal schauen, hier auf Create tippen und dann kann ich gerne einen

00:40:47: prompt von dir eingeben. Das prompten, wir können ja mal ein neues Intro für unseren Podcast prompten.

00:40:53: Neues Intro für Podcast übermorgen, aber ein bisschen musikalischen Vibe,

00:41:02: musst du noch mitgeben. Die Musik muss soll nach Zukunft, Positivität, visionäre Ideen für

00:41:09: Technik klingen. Neues Intro für Podcast übermorgen, im Steve von Positiva Zukunft und visionären

00:41:19: Ideen und jetzt einfach Create. Gemeinsam in die Zukunft, Vision für morgen, Gangster Rap.

00:41:24: Okay, es kriegt eine andere Farbe der Podcast zukünftig, was ihr jetzt schon mal bescheid.

00:41:29: Wollen wir es anhören? Los geht's.

00:41:32: Sollen wir jetzt eben abw-vergleich diesen Nummer absetzen bei Zuno. Machen wir mal schauen, ob

00:41:56: uns Zuno auch für Gangster Rapper hält. Ich bin ein bisschen aufgeregt. Du solltest mehr mit diesen

00:42:02: Tools spielen. Ich glaube auch. Vor allen Dingen auf meiner alternative Persönlichkeit ist ja offenbar

00:42:08: Gangster Rapperin. Hier kommt schon der erste, das übermorgen Intro. Der prompt wurde jetzt über

00:42:16: so ein Sprachmodell im Hintergrund schon in einfacher Beschreibung runtergeprungen. Wir haben

00:42:21: jetzt Visionary Hopeful Electronic, was ja okay ist. Aber hier guckt diese Expansion in

00:42:26: Electronic, da liegt da hinten dran schon eine Vision von morgen. Die Positiv ist, ist assozi-iert mit

00:42:34: elektronischer Musik. Weißt du? Und das ist ja aus meiner Sicht schon den prompt verfälscht. Oder

00:42:39: auch nicht. Da wurden wir ja nicht gefragt, ob wir das wollen. Weißt du? Es ist okay, aber man hätte

00:42:45: ja fragen können. Guck mal mit den Lürricks. Die Sonne lacht auf neue Zeit.

00:42:51: Wir sind schwer zu verdauen für mich. Das klingt...

00:43:12: Die Frau ist positiv und die Electronic findet sich in der Kick-Trommel auf einem entspannten

00:43:22: 114 BPM Kick.

00:43:25: Ja, ich glaube, ich sehe mich da in dem Video langsam über ein Stoppelfeld laufenden Zeitlupe

00:43:37: während ich einem der Sonne entgegen laufe und hinter mir die Dunkelheit verschwindet.

00:43:42: Spannend. Also finde ich ganz toll. Wenn ihr das mal ausprobieren wollt,

00:43:45: ich packe euch die Links in die Show Notes, Suno und Udio.

00:43:48: Dankeschön Stefan, dass ich dich hier besuchen durfte in Körseslautern.

00:43:51: Vielen Dank, dass du da warst und schöne Fragen gestellt hast.

00:43:54: [Musik]

00:44:04: [MUSIK]

00:44:06: Verhaltschöpfen.

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