Das ganze Gespräch über digitale Teilhabe: Wie Technologie Leben verändert

Shownotes

Beschreibung:

Was passiert, wenn digitale Innovation direkt den Menschen zugutekommt, die sonst oft übersehen werden? Gemeinsam mit der Organisation KARUNA und den Tech-Experten von Ubilabs wurde eine digitale Währung namens KARUNI ins Leben gerufen – eine Lösung, die obdachlosen Menschen helfen soll, wieder aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Wie das genau funktioniert, hört ihr im Ganzen Gespräch.

Egal, ob du ein Technik-Enthusiast, ein Neuling in der Welt der Technologie oder einfach neugierig auf die Zukunft und Innovationen bist, diese Folge bietet dir spannende Informationen und Einblicke in die Welt von überMORGEN.

Ressourcen und Links:

https://karuna.family

https://ubilabs.com/de

Unsere Podcast-Nachbarn Casa Casi:

https://www.casacasi.de

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Die in dieser Episode geäußerten Meinungen sind die der Hosts und Gäste und spiegeln nicht unbedingt die Meinungen von inside digital wider.

Produktion:

Mit freundlicher Unterstützung von TON.EINS.

https://toneins.de

Transkript anzeigen

00:00:00: Übermorgen. Dein Podcast von Inside Digital.

00:00:07: Hallo zum ganzen Gespräch am Samstag. Heute werfen wir einen Blick auf die Verbindung von

00:00:17: Technologie und sozialem Engagement. Was passiert, wenn digitale Innovation direkt den Menschen

00:00:22: zugute kommt, die sonst übersehen werden? Wie das genau funktioniert, das hört ihr jetzt.

00:00:27: Heute sprechen wir über ein sehr beeindruckendes Projekt, das Technologie mit sozialem Engagement

00:00:34: verbindet und zwar der Karuni. Das ist eine digitale Währung, die obdachlosen Menschen hilft,

00:00:38: wieder aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Und in Kombination mit der Mokli-App

00:00:43: entsteht daraus eine innovative Lösung für Menschen in Not. Was sich genau hinter Karuni

00:00:48: und der App verbirgt, darüber spreche ich jetzt gleich mit zwei spannenden Gästen,

00:00:52: und zwar einmal Jörg Richard, der Geschäftsführer der Organisation Karuna und Jens Wille der

00:00:57: Geschäftsführer von UBL-Apps, die sich mit innovativen Mapping-Lösungen beschäftigen und

00:01:00: auch maßgeblich an der technischen Umsetzung beteiligt sind. Vielen Dank, dass ihr heute

00:01:04: beide dabei seid. Danke für die Einladung. Ja, ich freue mich. Danke. Jörg, vielleicht als

00:01:09: Gründer von Karuna, was ist das für eine Organisation? Worum geht es bei euch? Damit

00:01:13: alle verwirrt sind, es gibt gleich zweimal Karuna. Das ist, glaube ich, für den Gesprächsverlauf

00:01:18: nicht ganz unwichtig. Das erste Karuna, Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not, International TV.

00:01:24: Wir, wie der Name verrät, kümmern uns um junge Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben,

00:01:30: denen es nicht gut geht, auch um Kinder, die Gewalt erfahren in der Familie und die oft

00:01:35: auch auf ihre Familie verzichten müssen. Und die zweite Organisation ist die Karuna-Sozialgenossenschaft

00:01:40: mit Familien-Sinn. Das hört sich auch schon nach was an, nämlich nach einer Bonus-Familie,

00:01:46: weil wenn du auf deine Familie verzichten musst oder wenn dein Verhältnis zu deinen Eltern

00:01:52: so gestört ist, dann brauchst du ja ein warmes Nest. Und das macht die Sozialgenossenschaft,

00:01:58: aber nicht im Sinne von helfen, sondern hilft dir selbst. Wärt Mitglied der Genossenschaft,

00:02:02: wärt Mit-Eigentümer, gestaltet mit die Zukunft und du bist Experte deiner Lebenssituation,

00:02:09: du kannst uns ganz viel beibringen. Eine tolle Organisation, die sich dann zusammen

00:02:13: getan hat, zusammen mit UbiLabs. Jens, ich habe eben schon kurz darüber gesprochen. Was

00:02:18: verbirgt sich denn hinter deiner Firma? Genau, wir bei UbiLabs sehen uns immer als Experten

00:02:23: für Data und Location. Also immer, wenn es um spannende Projekte gibt, wo wir Daten

00:02:32: auf einer Karte anzuzeigen haben, wenn Nutzer neue Einsichten oder große Mehrwerte dadurch

00:02:38: erfahren können, dass sie Dinge auf einer Karte dargestellt bekommen, dann sind wir oft mit dabei.

00:02:45: Zum Beispiel machen wir Projekte für die ESA, wo man den Klimawandel erleben kann, wo wir

00:02:50: große Datenmengen visualisieren oder eben so spannende Projekte, wie wir zwei für Karuna

00:02:56: realisieren durften. Genau, ihr habt zusammen etwas entwickelt. Genau darüber wollen wir

00:03:00: sprechen über die Entstehung und Funktion von Karuni und auch von Mucli und wie diese Technologien

00:03:05: den Alltag von Menschen in Not tatsächlich auch verändern können. Wie seid ihr beide denn

00:03:09: eigentlich zusammengekommen? Wie ging das los? Jens, hast du eine Idee? Ja, willst du damit starten?

00:03:14: Ich kann das gerne machen. Wir arbeiten sehr viel und intensiv mit Google zusammen und Google

00:03:22: sprach uns eines Tages an, das war eine Impact Challenge, die Google immer mal wieder ausrichtet,

00:03:27: ein sehr spannendes Projekt gewonnen hat, von Google mit einem Preisgeld ausgestattet wurde,

00:03:32: um das zu realisieren und da ging es genau wieder um seine Mapping-Thematik-Datenmengen auf

00:03:40: einer Karte darzustellen, genau für die Zielgruppe, die ihr gerade am Anfang so beschrieben

00:03:45: habt. Ich glaube, wir haben die mal zu den entkoppelten Jugendlichen so kennengelernt. Ja,

00:03:49: ich weiß nicht, wie weit wir auf das Projekt eingehen sollen, aber das war auf jeden Fall ein

00:03:53: sehr spannender Start für uns in der Zusammenarbeit, weil dabei auch eine, finde ich, sehr tolle

00:04:00: Lösung rausgekommen ist, die mir erst mal gezeigt hat, was Karuna für einen großen Impact einfach

00:04:06: in ihrem Bereich hat und wie weit sie auch an den Stellen so denken. Ja, erzählt gerne,

00:04:11: Jörg, vielleicht was genau habt ihr gemacht? Also völlig richtig dargestellt Jens. Wir haben

00:04:17: die Impact Challenge bei Google gewonnen und dann auch mit der Bezahl-App sozusagen ein zweites

00:04:23: Mal, das ist bis dato auch noch nicht gelungen. Wir waren dann die Einzigen, die zweimal abgeräumt

00:04:29: haben, wenn man das so sagen darf. Und das Gute bei der Impact Challenge ist, dass du nicht nur

00:04:34: irgendwie Preisgeld bekommst, um das zu realisieren, sondern das Netzwerk auch von Google breitet sich

00:04:39: aus. Du bekommst eine Person deines Vertrauens an deine Seite, die die ganze Zeit der Entwicklung

00:04:46: sozusagen mit dir mitläuft. Die wird freigestellt von der Arbeit dafür. Das fand ich ganz großartig.

00:04:50: Und Hamburg ist eben auch leider so eine große Stadt, wo es viele Jugendliche gibt, die man zum

00:04:58: Beispiel auch am Hauptbahnhof sehen kann, die dann dort sitzen betteln oder die Drogen abhängig

00:05:04: sind etc. Und deswegen war das jetzt sehr schön, dass Google gesagt hat, Jubileps ist so ein

00:05:10: Unternehmen. Schaut mal, ob ihr gut miteinander könnt. Ist immer nur ein Vorschlag, wir können

00:05:14: auch andere wählen. Und dann haben wir uns gleich in Jubileps verliebt, auch wenn ihr im Standort

00:05:20: und weil wir auch hier Jugendliche mit einbeziehen konnten in der Entwicklung, was uns immer am

00:05:25: Herzen liegt, dass die die Benutzer gleich von Anfang an und das sind natürlich nicht so ganz

00:05:30: einfach Jugendliche, die auf der Straße leben oder denen es so schlecht geht, in solch ein Projekt

00:05:35: mit einzubeben. Aber das ist glaube ich sehr gut gelungen und einige hatten auch so Vorbehalte,

00:05:42: wo soll ich da reingehen durch welche Tür, was sind das für digitale, komische Leute. Google,

00:05:48: oh mein Gott, ja, so gibt es auch Vorbehalte. Das konnten wir gut auflösen, weil wir immer sehr

00:05:53: sympathisch Experten getroffen haben. Vielleicht erzähl mal, Jörg, was ist diese digitale Währung?

00:05:59: Was habt ihr genau entwickelt? Wie funktioniert das genau? Genau, bei der digitalen Währung,

00:06:04: das ist patte ich die zweite Impact Challenge, die wir da gewonnen haben, da ging es darum eigentlich

00:06:09: auf den Erfahrungen der Ersten, auf der Mucli-App-Basis und deswegen würde ich da nochmal hinleuchten,

00:06:15: auf eine Frage sozusagen in Richtung Bezahlapp ging. Gab es Situationen, da muss man sich vorstellen,

00:06:23: du kannst also praktisch über die App, über die Anwendung alle wesentlichen Einrichtungen,

00:06:30: das sind 6500 Datensätze von Jugendhilfe, Points in allen Städten aufrufen. Wenn du jetzt also

00:06:38: notbist, nimmst du deine Mucli-App und schaust, wo ist die nächste Anlaufstelle, wo ist das Jugendamt,

00:06:44: wo ist eine Schutzstelle, die brauchen wir ganz oft, ja, wo kann ich heute Nacht schlafen? Wo finde

00:06:50: ich ein Arzt meines Vertraums, der mich vielleicht ohne Krankenversicherung behandelt, wo finde

00:06:56: ich ein Arzt für meinen Hund, viele haben Hunde als Ersatz für die Familie. Und dann ging es los,

00:07:03: wir haben sehr hohe Zugriffsraten auf der Mucli-App bei dem Beginn und bei dem Start gab,

00:07:09: wir konnten auch sehr gut werben mit Großplakaten in allen großen Städten und hatten innerhalb von

00:07:13: wenigen Wochen 65.000 Zugriffe, das hat also auch ein bisschen erschreckt, ja, da ist natürlich

00:07:18: auch viel ausprobiert worden, aber damit hatten wir gar nicht gerechnet, weil so viele Jugendliche auf

00:07:23: der Straße gibt es dann in Deutschland doch nicht. Aber dennoch war das ein guter Erfolg und dann

00:07:30: kam der Alltag und der Alltag, da ist noch so ein Notbutton, den kann ich drücken, um mit Leuten

00:07:35: zu schätten. Das ist jetzt technologisch keine Herausforderung, da haben wir uns bei anderen

00:07:40: bedient, aber haben sie implementiert und das ist das wichtigste Instrument auch der Mucli-App,

00:07:46: die Orientierung das kriege ich selber hin. Aber wenn ich jetzt feststecke, wenn ich jetzt mitten in

00:07:51: der Nacht am 24. Dezember hatte ich ein junges Mädchen, 16 Jahre, die wusste nicht mal richtig,

00:07:58: wo sie ist, also so die Kante noch sozusagen die Großstadt, so die in der Nähe war, war aber völlig

00:08:05: verloren, lost ist, weggelaufen aus einer schlimmen Situation, Übergriffshandlung in einer

00:08:11: Nordschlafstelle und stand jetzt mehr oder weniger im Wald und wusste nicht mehr, war völlig verzweifelt.

00:08:16: Und in diesem Fall ging es eben darum zu gucken, ja, wo können wir sie jetzt unterbringen, die

00:08:22: Nordschlafstellen sozusagen wannzu weit weg und so. Und diese, oh Gott, wie machen wir das dann

00:08:28: zukünftig, wenn mehr solcher Anfragen kommen? Wir haben sie dann gut und sicher untergebracht in

00:08:33: einem Hotel, aber wir brauchen irgendwie auch ein Bezahlsystem, weil wir werden fast gescheitert an

00:08:40: den an der Bezahlung sozusagen des Hotels für eine dritte Person, die noch minderjährig ist und kein

00:08:46: Personal aus der Esfolie und so weiter. Wir brauchen ja vielleicht digitales Geld und verlässliche

00:08:52: Partner, die schon vorher wissen, dass sowas auf sie zukommen kann. Zum Beispiel eben ein Hostel,

00:08:58: das haben wir in Berlin jetzt organisiert, die mit uns sozusagen connectet sind. Und das heißt,

00:09:03: sie können dann mit der digitalen Währung bezahlen und das Hotelpersonal weiß auch,

00:09:08: hier kann es immer mal jemand geben, der einen Notbet braucht und dann bezahlen wir sie im

00:09:14: Nachgang am Ende des Monats für die Leistung. Das heißt, aus der ersten Impact Challenge ist

00:09:19: sozusagen die Idee für die zweite Impact Challenge entstanden? Ja, das kann man so sagen, weil es da

00:09:25: ja auch noch eine Rolle spielt, das für uns sehr wesentlich ist Inklusion. Und das ist eigentlich

00:09:32: eine gigantische Herausforderung. Also wie kann man Menschen, die im Abseits, wir benieten uns jetzt

00:09:39: mal das Bild des sozusagen einer obdachlosen älteren Frau, wo kann die eigentlich in ihrem Alltag ohne

00:09:46: Wohnung Gemeinschaft erfahren, ohne dass sie immer wieder Ausgrenzungserfahrung macht? Und wir sind

00:09:52: da auch etwas sehr Komisches gestoßen, nämlich über Konsum. Also wie ist dann unser Alltag

00:10:00: organisiert? Wir gehen dann vielleicht in der Pause ins Café, wir gehen was einkaufen in der Kaufhalle

00:10:05: oder Supermarkt sagt man im Wessen. Ich habe mich geoutet gerade. Und also ich laufe umher,

00:10:12: ich kaufe mir eine Hose und so weiter. Das ist ja für diese Menschen fast nicht möglich. Ja,

00:10:17: wo gehen die jetzt hin? Und deswegen brauchen wir sie auch als Experten bei der Entwicklung. Jetzt

00:10:21: sagen die uns, wo sie hingehen, wenn sie eine neue Hose brauchen zur Stadtmission. Okay,

00:10:27: wen treffen die denn da? Die anderen obdachlosen. So, wo kommt denn eigentlich Verbindung her zum

00:10:35: Alltag? Wo kann ich in Beziehung zu anderen Menschen gehen, die nicht alle meinen sozialen

00:10:41: Dilemma sozusagen teilen? Weil die Kraft, die ich bräuchte, kommt eigentlich von uns mit unserer

00:10:48: Verbindung. Wir kennen vielleicht jemand, der eine Wohnung hat, vielleicht zeitweise und da

00:10:53: könnte die Frau jetzt sicher einziehen, das Sozialamt zahlt sogar die Wohnung und so weiter.

00:10:59: Also Inklusion, das heißt die Idee dahinter bei der Bezahlapp, bei den Karuni ist, kann ich in der

00:11:07: Verabredung immer mit dieser jeweiligen Institution, sage ich jetzt mal, das kann jetzt ein Café sein,

00:11:13: dann kann und das haben wir erprobt mit zehn Leuten über ein halbes Jahr, dass die in bestimmte

00:11:19: Cafés gehen können, sich reinsetzen können. Da gucken die Leute auch komisch, wir haben das

00:11:24: so zoologisch beobachtet. Und dann kommen die aber in Kontakt und das ist total faszinierend.

00:11:30: Eigentlich ein Bezahlapp-Funktion ermöglicht Gespräche, zum Beispiel am Tresen, wie jemand sich

00:11:38: ein Kaffee bestellt und seinen Handy nimmt und der hinter dem Tresen sagt, ach du bezahlst mit

00:11:44: dem Karuni und dann stand daneben eine Frau, so eine kleine Schlange und sagte, was ist denn ein

00:11:50: Karuni und Schwups hatten die ein Gespräch, das halbe Kaffee erfüllte, so, verstehe, das ist

00:11:58: aber interessant und und und und, diese Gespräche sind so wertvoll und da kommt auch derjenige nicht

00:12:04: immer als Opfer von irgendwas, sondern ja, ich habe ein Karuni, ich kann mit meinem Handy bezahlen,

00:12:10: schaut mal hier mit eurem P und so weiter, ich will jetzt keine Namen nennen. Also das vielleicht

00:12:17: zum Verständnis, also Inklusion entsteht eben auch Teilnahme im Alltag, zum Beispiel im Kaffee

00:12:24: und nicht immer nur in der, also gar nicht, das ist eine Fehlentwicklung meines Erachtens in der

00:12:31: Suppenküche, ich sage das mal ein bisschen dispektierlich, ich achte die Arbeit der Kolleginnen,

00:12:35: die diese soziale Arbeit organisieren, große Hochachtung, aber es ist ein Systemfehler,

00:12:41: dass wir eigentlich dadurch Explosion fördern, die weitere Ausgrenzung befeuern. Genau,

00:12:48: es sind Insellösungen und das tut dem Menschen nicht gut und der Gesellschaft auch nicht.

00:12:52: Und euer Projekt zeigt ja sehr eindrucksvoll, wie Digitalisierung, soziale Innovation und

00:12:57: Inklusion vorantreiben kann. Jens, was hat euch denn dann gemeinsam an der Zusammenarbeit mit

00:13:03: Caruna inspiriert und wie habt ihr das dann versucht technisch umzusetzen? Also was mich vom

00:13:09: ersten Moment an begeistert hat, ist erstmal die Idee, sowohl bei der ersten Challenge als auch

00:13:16: bei der zweiten und dann auch diese superintensive Zusammenarbeit, die wir da hatten. Ich erinnere

00:13:22: mich noch sehr gut, wie wir bei uns waren damals noch, wir hatten unser Büro in der Schanze und es

00:13:27: kam so ein ganzes Team aus Berlin angereist rund um Jörg, wo eben auch tatsächlich und das Leben

00:13:34: wir immer besonders die späteren Nutzer, Nutzerinnen dabei waren. Ich glaube, ich kann das schon so

00:13:39: sagen, Jörg, oder war so, ich war nämlich noch ein, ja, ja, unbedingt, stimmt. Einige Jugendliche,

00:13:44: die eben dabei waren und die auch voll mitgesprochen haben und das ist halt immens wichtig für die

00:13:49: Projekte, dass man sich da nicht irgendwo in seinem Kämmerchen einschließt und ein mega tolles

00:13:55: Projekt baut, aber am Ende dann doch merkt, dass das Haar scharf an den Anforderungen der Zielgruppe

00:14:00: vorbeigegangen ist und wir lernen da immer sehr viel daraus und arbeiten eben auch so, dass wir

00:14:06: sehr iterativ arbeiten, immer sehr schnell mit einem ersten Version da sind, die man testen kann,

00:14:12: wo man Feedback drauf kriegt, wo man dann halt wieder Sachen nochmal aus dem neuen Blickwinkel

00:14:17: auch anders entwickeln kann und das war schon eine sehr spannende Zusammenarbeit, die einfach

00:14:23: auch intensiv und ja, so wie Jörg das gesagt hat, so schön Liebe auf den ersten Blick oder ich weiß

00:14:30: nicht genau, was du gesagt hast, aber also kam uns das auch vor. Also wir haben da schon gemerkt,

00:14:34: dass das irgendwie eine super Basis hatte, also echt Wipes in dem Projekt zu waren und das lieben

00:14:41: unsere Teams natürlich auch mal besonders, wenn da auf der anderen Seite einfach jemand ist, der so

00:14:46: viel Herzblut in dem Projekt hat. Ja, das merkt man auch, wenn man mit euch spricht. Erzähl mal,

00:14:50: gibt es Aspekte vielleicht auch technische Herausforderungen, Möglichkeiten bei dieser

00:14:55: Entwicklung einer digitalen Währung für soziale Zwecke, wie seid ihr daran gegangen,

00:15:00: wie sind diese Testläufe abgelaufen, was habt ihr vielleicht auch verändert, was steckt da technisch

00:15:03: hinter? Also was da auch nochmal total wichtig ist, ihr hattet ja schon gerade so schön von Insellösungen

00:15:10: oder auch von den Inklusionsthemen gesprochen, da dann wirklich auch immer sehr drauf zu achten,

00:15:16: was sind die technischen Möglichkeiten, die die Zielgruppe so hat. Also wir haben uns bewusst

00:15:22: immer dagegen entschieden mit nativen Apps, die man erstmal über ein App Store überhaupt nur

00:15:27: installieren kann zu arbeiten, sondern das waren immer Web Apps, die man eben ohne irgendeine

00:15:32: Installation direkt auf dem Telefon nutzen kann. Ein App Store hat einfach auch die Problematik,

00:15:37: man muss sich erstmal mit irgendeinem Kreditkart oder so anmelden, um überhaupt einen App Store

00:15:41: zu nutzen. Also fliegt da eigentlich für ganz viele schon mal raus. Und überhaupt Daten ist natürlich

00:15:47: auch immer ein Riesenthema. Also wie kann man das so aufbauen, dass halt wirklich sehr datenspaß haben

00:15:54: quasi funktioniert, dass man nicht die oft sehr schmale Datenbudget, das quasi jemand zur

00:16:02: Verfügung hat, nicht gleich so belastet und auch in der Web App immer schon zu gucken, wie kann ich

00:16:07: da auch Sachen so zwischen Speichern, Caching, dass sie mir auch zur Verfügung stehen, wenn ich

00:16:13: jetzt gerade kein Netz mehr habe. Und das waren alles so Punkte, die uns denn deutlich gemacht

00:16:19: worden sind, wie wichtig sie sind. Und dann setzen wir uns damit auch intensiv auseinander. Ein

00:16:23: weiterer Punkt, an dem ich mich erinnere, dass wir sehr stark mit Grafiken gearbeitet haben, also

00:16:28: sowohl um Sprachbarrieren, jemanden, der nicht der Sprache, die wir in der App anbieten können,

00:16:34: mächtig ist, auszuschließen, aber eben auch dazu haben wir gelernt, dass eben auch viele vielleicht

00:16:40: gar nicht richtig gut lesen können. Und auch die sollen es eben über viel Aikern, Sekonographien

00:16:45: schnell erkennen können. Was ist das Thema, das ich jetzt hier gerade suche? Eine der wichtigsten

00:16:50: Vorsetzungen ist ja dann auch erst mal überhaupt ein Smartphone zu haben, was die Möglichkeit hat,

00:16:54: genau diese App aufzurufen. Es gibt ja auch Spendenaktionen, wo zum Beispiel alte Handysmartphones

00:17:00: abgegeben werden können bei euch, wo die dann auch verteilt werden können. Jörg, das ist ja sicherlich

00:17:05: auch mit erst mal die Basis für eine digitale Teilhabe. Bevor man das dann startet, da kommt man

00:17:13: natürlich drauf. Also wie ist denn die Versorgungsrate unter jungen Menschen? Jetzt sind wir sowieso in

00:17:18: einem Netzwerk für Straßenkindern in ganz Deutschland. Wir konnten also gut fragen in die

00:17:23: sozialen Projekte rein. Wir hatten sehr gute Kontakte zu Jugendlichen. Wir treffen uns auch mit

00:17:27: den Jugendlichen in Jamlets Librosa, das ist so eine Akademie für Mitbestimmung und dann haben

00:17:33: die eine eigene Organisation gegründet, sodass wir da ein gutes Gefühl hatten, wie gut oder schlecht

00:17:37: sind sie denn ausgestattet. Also sie sind eigentlich gut ausgestattet. Wenn du von zu Hause wegläufst,

00:17:43: ja, dann ist das erste, was du mitnimmst, dein Handy. Hört sich jetzt auch ein bisschen komisch

00:17:48: an, aber in dem Fall. So, erstens. Zudem reicht das natürlich nicht aus. Da gibt es auch Diebstahl

00:17:54: auf der Straße, kommt was weg und dann und deswegen haben wir auch was anderes zusammenhängen mit dem

00:18:00: Unternehmen Rebuy. Die darf ich jetzt hier mal nennen. Nachhaltiges Unternehmen, die eben tatsächlich

00:18:05: gebrauchte Handys dann refreshen und uns in großen Zahlen zu verfügen stellen. Also was wir dann wieder

00:18:12: gemerkt haben in der Organisation dessen, was wir da anfangen, wie viel Sauerstoff man braucht

00:18:18: oder so ein Marathon zu laufen. Das will ich auch noch mal sagen, man kann schnell was in die Welt

00:18:23: setzen. Aber die Pflege des Produkts zum Beispiel, ja, und da sind wir auch nicht so gut und das

00:18:30: dahinter, dahinter, dahinter, dann mit zu organisieren, da braucht man eigentlich richtig Muskel und

00:18:36: dazu reicht auch das Geld dann irgendwann nicht mehr aus. Das ist bedauerlich, das ist auch eine

00:18:40: Kritik, sag ich mal, an den Sektor, dass wir die Folgekosten nicht beachten und dass die eigentlich

00:18:45: nie mit finanziert sind. Will sagen, also wir haben das gelöst mit dem Unternehmen bis heute haben

00:18:52: wir so, ich glaube ich, 8000 Smartphones ausgeteilt, nur mit dem Unternehmen Rebuy. Wir hatten davor

00:18:58: eben aufgerufen Smartphones zuzusenden. Das kann ich mal eben empfehlen, sollte man lassen. Das wird

00:19:04: nichts, das ist so zeitaufwendig, dass selber alles in den Griff zu bekommen. Da brauchst du ein

00:19:09: Dealer dazwischen, der dir das gut vorbereitet und dir das vor die Tür fährt. Und da musst du

00:19:14: natürlich wieder überlegen, wie verteile ich denn das, wie kommt denn das jetzt bitte nach Mannheim,

00:19:19: das Smartphone oder oder. Also es bleibt arbeitsaufwendig, aber es funktioniert, wir sind ja

00:19:25: jetzt im nächsten Jahr, also es funktioniert gut, wir kriegen das hin. Bei den älteren Menschen, die

00:19:31: auf der Straße sind, wir haben auch dann angefangen, das ein bisschen zu öffnen, auch für die älteren,

00:19:35: es ist auch schwer abzugrenzen und zu sagen, du bist 40 und du bist jetzt hier irgendwie raus,

00:19:40: die benutzen dann ganz einfache Telefone, was sehr schlau ist, aus vielerlei Gründen, wo man

00:19:47: eigentlich so, die haben sich dann gewissermaßen durch ihr anderes Verhalten selber entkoppelt,

00:19:53: das auch spannend. Und das hat was mit Telefonkarten zu tun, die nach dem Anschlag, jetzt machen wir

00:20:00: mal richtig komplex in den USA, als die Twin Towers sozusagen angegriffen wurden, sind diese

00:20:07: Telefonkarten, sind die vom Markt genommen worden, die es bis dato gab, da konnte man ohne Ausweis

00:20:14: und so weiter sich so und das wollte man verhindern, dass die so missbraucht werden, hatte aber dabei

00:20:21: weil tatsächlich Menschen...

00:20:23: vergessen, die obdachlos sind, weil die dann den dann sozusagen der Zugang zum

00:20:28: telefonieren, sowas auch gegen das Grundgesetz verstößt und so weiter.

00:20:31: Super schwieriges Thema. Da haben wir jetzt auch mit Telefonanbietern gesprochen

00:20:36: und mit der Bundesregierung, dass da irgendwie eine andere technische

00:20:41: Lösung her muss. Dann wird es schwarz gehandelt und so weiter. Alles nicht gut.

00:20:46: Also das ist zum Beispiel bleibt eine Baustelle bei älteren Nutzern, die gehen

00:20:52: weg vom Smartphone aus vielen Gründen und nehmen diese ganz einfachen, sehr

00:20:57: billigen Handys und damit ist sozusagen die Mokléaphysee nicht mehr zugänglich.

00:21:02: Und andere Nachrichten, da musste man auf SMS-System umschalten in der Pandemie,

00:21:08: war das für uns eine riesen Herausforderung, dass wir bestimmt 20, 30 Prozent der

00:21:13: Klienten nicht mehr erreichen konnten, weil die so einfache Handys hatten und

00:21:17: da mussten wir schnell beim SMS-Anbieter dann uns was einfallen lassen, um den

00:21:22: Pushnachrichten schicken zu können. Zum Beispiel in der Pandemie, super wichtig,

00:21:25: wo ist jetzt eine Unterkunft, wenn du erkrankt bist, wo kannst du dich behandeln

00:21:32: lassen und so weiter. Genau. Also wenn man da einmal anfängt, das hört gar nicht auf,

00:21:39: da ploppen überall Bedarfe auf und eben von der Mokléap hin zur Bezahlapp hat

00:21:45: sich dann gezeigt, oh, wir bräuchten eigentlich so ein Bezahlsystem. Will auch

00:21:49: noch mal sagen, wir steuern keine technologischen Durchbruch an oder so

00:21:54: was, ja. Davon haben wir uns verabschiedet, sondern wir verstehen uns

00:21:58: inzwischen selber ein bisschen besser, dass wir wie so ein Realabor organisiert

00:22:03: sind, das können wir gut. Also wir haben schöne Ideen, wir wissen wie man

00:22:07: Menschen mit Explosionserfahrung, wie man die Ideen abkächert, sage ich immer,

00:22:12: weil auch bei der Mokléaphysee schöne Geschichte, wie die entstanden ist.

00:22:17: Super interessant. Ich saß mit Jugendlichen bei mir im Office und wir haben

00:22:22: wieder und wieder ihre Lebenssituation durchgekauert, um es herauszufinden, wenn

00:22:27: jemand richtige Not ist, wenn der weglaufen muss vor Gewalt von zu Hause,

00:22:31: warum funktioniert dann die Nothilfe nicht, die staatliche Nothilfe nicht.

00:22:35: Ja, da sagt ja, versuch mal bitte am Sonntag um 14 Uhr das Jugendamt zu erreichen.

00:22:42: Vergettet, das kannst du am Montag wieder um 10 Uhr, nichts gegen das Jugendamt.

00:22:47: Natürlich gibt es Notanlaufstellen und so weiter, das System ist viel größer

00:22:52: aufgestellt, aber da fehlt oft das Vertrauen, sind die überlaufen.

00:22:56: In Berlin nehmen wir das vielleicht auch mal wichtig an der Stelle zu sagen,

00:23:00: 5000 Jugendliche in Not auf im Jahr, 5000. Da könnt ihr euch ja vielleicht

00:23:06: vorstellen, was da losgeht und welchen Druck die Mitarbeiter aushalten müssen.

00:23:12: Also Schapro für die Mitarbeiter, aber dennoch das System ist eigentlich

00:23:16: gekresht, es funktioniert nicht mehr. Gut, jetzt denken wir über eine Lösung nach

00:23:20: und dann sagt es Sophie, ich habe mich in so einem Kellerloch versteckt,

00:23:25: also ich habe da Schutz gesucht, versteckt auch, ich habe es mir mit einer

00:23:29: Luftmatratze und so da irgendwie gemütlich gemacht und saß und guckte

00:23:33: immer so noch die Füße der vorbeilaufenden Leute und habe mir immer

00:23:38: überlegt, habe so fantasiert, das ist eigentlich eine super traurige Geschichte,

00:23:42: so fantasiert, was jetzt helfen könnte und dann sagte sie eine Telefon gegen

00:23:48: Wohnungsnot, also so eine, ja ich rufe da an und dann wird mir geholfen,

00:23:54: Nummer, Nummer gegen Wohnungskummer oder so was, ja sagte sie und darauf sagte dann

00:23:59: der nächste, naja aber das ist ein bisschen old school, da gibt es doch jetzt so

00:24:04: Apps, da müsste man doch jetzt mal so eine App entwickeln und so ist es eigentlich,

00:24:09: das war der Startpunkt, also aus diesem tiefen traurigen Bedürfnis einer Jugendlichen,

00:24:16: die dann im Grunde den Steinen ins Rollen gebracht hat und für mich ist viel

00:24:21: interessanter als die technische Lösung, sorry jubileps, sorry Google, ist wie

00:24:26: entsteht die Innovation oder die Idee, wie wird die dann geboren und warum sind wir

00:24:32: vielleicht so schlecht in der Lage, in der sozialen Arbeit, immer in den 20 Prozent

00:24:39: der deutschen Bevölkerung so entkoppelt, ja von der Mitte der Gesellschaft entfernt,

00:24:44: ja, wie schaffen wir das, ihre Erlebnisse, ihre Erkenntnisse, ihr wichtiges Wissen

00:24:50: abzukechern, sagst du nochmal, um es dann in real Labor Versuche zu erproben,

00:24:58: so zu logisch zu begleiten und zu gucken, ist das, was wir uns jetzt haben einfallen lassen,

00:25:03: besser als das vorher und dann muss es sehr gut kommuniziert werden und dann hoffe ich auf

00:25:09: so ein Impuls in die Gesellschaft, dass die, ja man muss das, was wir da entwickelt haben,

00:25:14: jetzt nicht eins zu eins umsetzen, ja, also Skalierung, ja da bin ich auch nicht so ein

00:25:18: Fan von, da machen wir das Skalieren und so, es alle hat seine Berechtigung, aber wir brauchen ja

00:25:24: oft auch lokale, ganz andere Lösungen, die eben nicht global sind oder wie kommt die Idee,

00:25:31: kann man die erproben und was entsteht in der Erprobung, hoffentlich viele neue Ideen in der

00:25:37: Nähe sozusagen, der Erprobung, weil es ein starker Impuls ist und dann denke ich sind auch die

00:25:44: sozialen Einrichtungen in der Lage sozusagen, Innovationen auszulösen, ja und da brauchen wir

00:25:50: die Unterstützung der Wirtschaft und so und ein Schapro nochmal auf Google, vielen Dank.

00:25:53: Oder eben auch von Firmen wie Ubileps, die dann sagen so, wir können euch da die technische

00:25:58: Hilfe geben, für eben, du hast es gerade so schön realabor genannt und es macht mich

00:26:04: gleichermaßen betroffen, dieses Gefühl von, es ist so schade, dass wir da nicht die Idealösung

00:26:09: finden, weil ihr so tolle Ideen habt, die Realität der einzelnen Lösungen und daraus dann

00:26:16: vielleicht andere zu inspirieren oder daraus vielleicht weiter zu entwickeln, jens wo siehst

00:26:20: du vielleicht deine Rolle oder eure Rolle mit Ubileps, genau dort können wir ansetzen oder

00:26:25: welche anderen technischen Lösungen könnten in diesem Sektor dort unterstützen oder auch helfen?

00:26:30: Ich war gerade nochmal dahin geblieben, ich lebe das ja in York zuzuhören, das erinnert mich schon

00:26:36: sehr auch an die ganz früh Phasen der Projekte, das nimmt dann sofort so mit und die Geschichte,

00:26:43: die Mokli-Geschichten angefangen haben, zeigt mir einfach nochmal auf, du sagst sorry Ubileps,

00:26:49: sorry Google, das sehe ich überhaupt nicht so, weil ich glaube das Wichtigste ist halt immer

00:26:55: dieser Dialog, also wenn die Technologie meint, sie müsste sich jetzt nach vorne stellen und wir

00:27:00: haben hier irgendwie die Lösung, dann passiert genau das, was ich vorhin auch beschrieben habe,

00:27:04: man entwickelt irgendwas, was am Ende dann aber den Nutzerinnen und Nutzeren einfach echt nicht

00:27:10: hilft, weil man es nicht richtig verstanden hat und nicht hinterfragt hat, was genau ist denn die

00:27:16: Challenge und so und insofern finde ich genau diesen engen Dialog, diese enge Zusammenarbeit,

00:27:22: den Austausch und das natürlich auch auf beide Seiten gemeint, also wenn ein Corona zu uns gekommen

00:27:29: wäre und gesagt das genau ist die Lösung, die wir brauchen, baut uns die bitte so, jetzt ist

00:27:33: wahrscheinlich auch nicht funktionieren, sondern einfach, dass wir halt das aus den verschiedenen

00:27:37: Blickwickeln betrachten und einen guten Weg der Zusammenarbeit finden, das glaube ich ist der

00:27:42: Schüssel für die beiden Projekte gewesen und ich denke da schon, dass die Technologie da natürlich

00:27:49: ein wichtiges Kriterium ist, aber wie gesagt, sie funktioniert nur wirklich, wenn sie sich auch

00:27:57: sehr intensiv mit den Use Cases auseinandersetzt und versteht, was sind denn hier die Challenges,

00:28:04: die so bisher noch nicht gelöst worden sind? Ja, die kann es mehrere von geben. Ja, das will ich

00:28:10: gerade beantworten, vorher wusste ich, dass du das fragst, Johanna, ich bin ganz erschrocken.

00:28:15: Also du kannst ja eine technologische Lösung im Raum haben und schaust, wie kann ich sie hier

00:28:22: in die Anwendung bringen und andersrum, wir sprechen jetzt wieder von Menschen mit solchen

00:28:28: Erfahrungen sozusagen, die weit weg sind von der Mitte der Gesellschaft, die brauchen irgendeine

00:28:34: Anwendung und suchen jetzt nach einer technologischen Lösung oder es gibt sie noch gar nicht und das

00:28:39: müssen wir uns erstmal erörtern, das heißt wir brauchen hier viel Gespräch, Nähe und so weiter

00:28:45: und nicht aus der Denkweise ich helfe dir, sondern wir gemeinschaftlich suchen nach einer Lösung,

00:28:52: dazu muss ich erstmal verstehen, wie du lebst, wie du dich organisierst, dazu brauchen wir sehr

00:28:57: viel Vertrauen, ich sollte dir im Übrigen auch erzählen, wie ich lebe, ja damit es nicht so komisch

00:29:01: aussieht und so also nicht dieses ich helfe dir, st. Martins Gedanke und schneide den Mantel durch

00:29:07: und beiden ist kalt, kleine Witze, sondern gemeinschaftlich Empowerment, das heißt

00:29:14: gemeinschaftlich Nähe, Herstellen, Verständnis erzeugen, Inditive gehen des Alltags um dann sozusagen

00:29:24: zu gucken gibt es dafür eine technologische Lösung, also das funktioniert schon mal schlecht, aber gar

00:29:29: nicht so sehr, weil wir nicht in der Lage sind zu wissen, was im Regal steht an technologischen

00:29:34: Lösungen, wobei manche Regalfächer ja verschlossen sind, also wir haben ja technologische Lösungen,

00:29:40: die intransparenz sind und so dass wir Schwierigkeiten haben überhaupt herauszufinden, was ist da im

00:29:46: Regal, was ist in der Demenschränkchen, Jens hat gerade so was schönes gesagt, was mich total

00:29:52: elektrifiziert, wir werden hier auch gleich noch ein neues Projekt gründen, kann ich mal versprechen,

00:29:57: ihr sammelt Umweltdaten, ich sag gleich, warum das so wichtig ist für diesen Sektor

00:30:03: und warum wissen wir das eigentlich nicht und so weiter, ja können wir damit einsteigen und

00:30:07: überlegen, ob wir das gleich ein bisschen größer ziehen und dann eben wo bleibt die technologische

00:30:13: Anwendung und beugt sich, sag ich mal, dorthin, wo die Menschen eben diesen so vielleicht eine

00:30:22: Lösung, eine Erleichterung für den Alltag organisieren können und dieser Transfer funktioniert

00:30:26: überhaupt nicht, weil so was da technologisch entwickelt ist, ist immer mindestens für die

00:30:32: Mitte gedacht, für alle die Ressourcen haben, die Geld haben, die die Information sammeln,

00:30:38: die in der Kommunikation sind, die Radio und Fernsehen und weiß ich nicht und soziale Netzwerke

00:30:43: empfangen, so in der Pandemie auch nochmal eine erschreckende kleine Anekdote haben wir Menschen

00:30:50: getroffen in der Nähe von Bahnhof Zoo, also Bahnhof Zoo einfach so ein prädierter Ort,

00:30:56: tut mir leid, dass es da war, ja aber und da waren, habe ich Männer und Frauen in der Pandemie

00:31:01: in einem Lockdown erlebt, die dachten, wir haben einen Weltkrieg und das ist jetzt nicht lustig,

00:31:07: die dachten wirklich, es ist ein globaler Krieg, niemand war mehr auf der Straße, die waren,

00:31:12: dann dachte ich, hä, wie haben die das nicht mitbekommen, ja was denn, lesen die Zeitung,

00:31:16: sie haben kein Handy, sie haben kein Radio und so weiter und dann sind wir los und haben schnell

00:31:23: Solarradius und so und Kuppelradius besorgt, damit die irgendwie mitkriegen, was draußen los ist.

00:31:29: Das heißt, wir haben auch so eine Informationskluff und darüber glauben wir ja gar nicht mehr

00:31:33: nachdenken zu müssen, weil jeder hat ein Smartphone oder drei oder so in der Tasche,

00:31:38: aber eben eine bestimmte Gruppe nicht. Okay und da so systemisch, gesellschaftspolitisch sozusagen

00:31:45: wird ich da ansetzen stärker darüber nachzudenken in verschiedensten Formaten und da bräuchten wir

00:31:50: viel mehr Gespräch miteinander zwischen Jubileps und uns, sag ich mal, was sehen wir da und dann

00:31:56: heißt es auch immer, Jubileps kann dann auch sagen, berechtigterweise, wir haben gar keine

00:32:01: Kapazitäten und wer finanziert denn das, so was ist meine Arbeitszeit und so weiter und das ist

00:32:05: immer in Richtung Ehrenamt zu schieben, das wird so nix, also wir brauchen da Kapazitäten,

00:32:11: wir brauchen da frisches Geld, sag ich mal und sind auch in der Verantwortung natürlich. Ja,

00:32:17: auch in der eigenen Verantwortung, das fällt uns auf die Füße, also ich sage mal kurz zu den

00:32:23: Umweltdaten, ich habe jetzt war auch in Athen und habe mir mit Stefan den Bürgermeister mal angeguckt,

00:32:28: doch im internationalen Zusammenhängen, was passiert denn, wenn so eine Stadt in eine Hitzewelle

00:32:32: bekommt und 40 Grad durchgängig hat, 43 Grad vorletzten Sommer sozusagen über zehn Tage.

00:32:38: Die Menschen, die auf der Straße sind, die sterben uns, wir haben eine ganz hohe Übersterblichkeitsrate

00:32:45: bei Seniorinnen genauso wie bei obtachlosen Zücherkrankten, es stehen ganz vorne,

00:32:50: also wir haben auch bestimmte Erscheinungen jetzt bei den Klimawandel, die uns überhaupt nicht klar

00:32:55: sind. Zücherkrankte sterben zuerst und warum könnte ich jetzt erklären, lasse ich kurz,

00:33:01: ja Senioren kann man sich halbwegs vorstellen, Kleinstkinder, jede vierte Frau, die schwanger ist,

00:33:07: ist sozusagen bei so einer Hitzewelle stark gefährdet, dass jedes Kind verliert, jede vierte.

00:33:13: Wir können also auch gar kein Bewusstsein und Handlungsstränge entwickeln, weil wir noch gar

00:33:17: nicht wissen, was da passiert, aber ich weiß es ja gerade, ich weiß es von Ärzten, das ist jetzt

00:33:22: eigentlich allgemein gut, aber in der Kommunikation steht es nicht auf der Agenda, auch im sozialen

00:33:27: Sektor nicht, reden immer mal kurz von Hitzehilfe und dann freuen wir uns, dass die Sonne scheint

00:33:32: und wir vergessen wieder die Zielgruppe. Und wir bräuchten lokale Umweltdaten, deswegen war ich

00:33:39: jetzt gerade so elektrifiziert, als er ins das sagte, die wir im Stadtteil jeder auf dem Handy

00:33:45: abrufen kann. Ich möchte sehen, das gab es auch mal in Barcelona, ja, ich möchte sehen, was an

00:33:51: da wo ich wohne, wie viel Feinstaub, wie hoch ist die Gradzahl, die durchschnittet, so ein Ampelsystem,

00:33:57: ganz simpel. Warum? Wenn wir die Zivilgesellschaft brauchen um diese Anpassungsmaßnahmen an den

00:34:04: Klimawandel, da rede ich wieder von denen, die keine Ressourcen haben, wenn wir das wirklich ernst

00:34:10: meinen und wir wollen in der Demokratie, dass diese Menschen sich sozusagen anpassen, da müssen

00:34:16: sie sich retten können, da brauche ich die Daten, nicht nur gefühlte Temperatur, um dann im Stadtteil

00:34:22: gegenmaßenabend zu organisieren. Und das hat man in Barcelona erprobt und da haben die Menschen auf

00:34:29: ein Laptop, auf dem Handy die Umweltdaten gehabt und konnten sehen, was in ihrem Stadtteil an Feinstaub

00:34:34: in der Luft ist und konnten dann auf die Politik zugehen und sagen, Leute, das geht so nicht,

00:34:39: unsere Kinder, die kriegen ja Asthma. Und wir müssen gegensteuern, der Verkehr muss reduziert

00:34:43: werden und dann ist eine Spielstraße entstanden, dann sind Bäume gepflanzt worden. Also die Daten

00:34:49: müssen transparent vorliegen und das wäre super, wenn sozusagen das, was Juli Leps jetzt gerade

00:34:56: entwickelt, nicht nur, weil sich der ESA oder so was so verfügen gestellt wird und irgendwelchen

00:35:00: Ministerien, übergebe ich redet zu viel, aber ich will noch mal sagen, als ich dann in Athen war

00:35:06: mit dem Stefan den Bürgermeister, so viel kann ich verraten, ich habe Daten gesehen auf Karten

00:35:10: dann ausgedruckt und er hat gesagt, die können wir nicht besprechen. Und der sage ich, was, die

00:35:16: können wir nicht besprechen. Da haben wir so viel Unruhe, weil, schau mal, hier wo die vielen roten

00:35:23: Areas sind, die sind so gefährdet bei einer Hitzewelle oder bei Starkregen und es sind nicht

00:35:29: zufälligerweise immer die armen Viertel. Wenn wir das transparent und öffentlich machen, dann kriegen

00:35:37: wir Demonstrationen. Das heißt, da war auch so eine Hilflosigkeit im Raum, wie wir dann mit den

00:35:41: Daten und mit der Expertise umgehen im öffentlichen Raum und so. Aber ich würde dann insofern helfen

00:35:48: wollen, indem ich sage, jeder kann auf deine Daten zugreifen und wenn du es nicht bist,

00:35:52: der er sie rausrückt, dann muss eben die Zivilgesellschaft kommen und die die Last neben der

00:35:58: politischen Verantwortung. Du solltest darüber nachdenken, dass die Daten öffentlich werden und

00:36:02: wenn es nicht selber machen kann, dann schaffen Daten leg. Ich sehe so viele Ideen, also gerade

00:36:09: auch das Thema Wohnweih vorhin, hat das so angesprochen, Jörg jetzt das Thema Klima, es gibt so viele

00:36:13: Dinge, die dann auch integriert werden können und an denen gearbeitet werden kann und ich sehe auch

00:36:17: bei Jens im Kopf arbeitet es auch schon. Jens, holt so tief Luft. Ja, absolut. Mir fallen dazu

00:36:24: sofort ganz viele Ideen ein. Zum einen denke ich, Jörg kann sich schon mal bereit machen, als Erster

00:36:30: mit Corona dreimal nacheinander die Impact Challenge zu gewinnen, weil Google vor einiger Zeit genau

00:36:35: die Environmental APIs gelaunst hat und da steckt explizit die Luftqualität mit drin, als ein ganz

00:36:41: wichtiger Punkt. Und wir tun uns extrem schwer, wenn Google uns fragt, für wen ist das denn geeignet,

00:36:47: dann ist es jetzt gar nicht so, dass da sofort der Riesenkundenkreis da ist, der uns solche Daten

00:36:53: aus der Hand reißt und umso mehr denke ich, ja, verdammt, ich habe nie mit Jörg darüber gesprochen,

00:36:58: dass es die jetzt gibt. Ich habe das mal wieder, waren wir vielleicht auch nicht eng genug im Dialog,

00:37:03: warum sprechen wir immer nur, wenn es konkrete Projektideen gibt, wir müssen es irgendwie auch

00:37:06: hinkriegen, auch ganz ohne Projektgedanken einfach einmal im, ich weiß nicht genau, Quartal oder

00:37:11: halben Jahr miteinander zu sprechen, um genau solche Gedanken auszutauschen. Wir hätten wahrscheinlich

00:37:15: so ein Projekt schon längst zusammen machen können. Die Daten sind da und wenn ich an den

00:37:20: Bürgermeister von Athen appellieren kann, natürlich verstehe ich ihn total, wie groß zu sorgen, er hat

00:37:26: diese Daten öffentlich zu machen und das wird über kurz oder lang werden die Daten sowieso zum

00:37:32: Glück transparent werden und jeder wird sie einsehen können. Also insofern hat er vielleicht die

00:37:37: Chance, seinen Mindset dann noch zu verändern und damit irgendwie wirklich offensiv rauszugehen und

00:37:44: sagen, hey, wir haben ein riesen Problem, wir müssen es zusammen angehen und da auch nochmal der

00:37:49: Bogen zur ESA, die ESA hat auch extra eine Climate Change Initiative gegründet, die sich zur Aufgabe

00:37:56: gemacht hat, den Menschen einen Blick in den Klimawandel zu geben. Das ist eben nicht nur

00:38:01: Klimadaten der Klimawissenschaft sind, sondern wie können wir die, wie kann jeder sein eigenes

00:38:06: Bild da machen und letztendlich sind uns ja auch genau solche Projekte damit möglich. Es ist

00:38:11: faszinierend, was da alles an Salatendaten zur Verfügung steht, was es eigentlich schon

00:38:18: für Möglichkeiten gäbe und das jetzt zum Matchen, ich habe mir so ein bisschen als meine Arbeitsbeschreibung,

00:38:25: meine Rollenbeschreibung gegeben, Bridging the Gap, also so ein, es ist für mich immer, ich komme

00:38:31: mit vielen sehr spannenden Technologien in Kontakt und auf der anderen Seite mit super spannenden

00:38:38: Organisationen und dazu gucken, wie kriegt man genau solche Brückenschläge hin. Das ist nur so

00:38:43: ein Fall von Bridging the Gap, gibt es noch ganz viele andere, aber das fällt mir jetzt hier ganz

00:38:47: konkret so ein und das nehme ich fast so als als einen kleinen Arbeitsauftrag für mich mit da

00:38:52: noch mal viel weiter über die Think-Out-Hands-Abox quasi, über das, was ich bisher da drin so sehe,

00:38:58: immer noch wieder weiter zu denken, was, was kann man noch so machen für wen können diese Sachen

00:39:03: noch relevant sein, da glaube ich wird immer noch, kann ich bei mir anfangen, aber auch an viele

00:39:09: andere Denken noch sehr beschränkt gedacht und es gibt so viele tolle Möglichkeiten, wo es wirklich,

00:39:14: wirklich wichtig wäre diese Daten zu haben, zur Verfügung zu stellen und natürlich auch da

00:39:19: wieder die große Frage, wie mache ich die eigentlich so zugänglich, dass man überhaupt auf die

00:39:24: schnelle die relevanten Daten findet. Es wird jetzt wahrscheinlich keine, der auf der Straße lebt,

00:39:28: da lange danach suchen, sondern er muss einfach ganz konkret die Warnung erhalten, Achtung,

00:39:34: die nächsten Tage werden wirklich sehr herausfordernd und das und das sind die Möglichkeiten, wie

00:39:39: du dich selber dafür vorbereiten kannst, keine Ahnung, das ist jetzt so ein schneller Gedanke

00:39:44: von mir, Jörg hat da bestimmt noch viel tiefer Einsichten da rein, aber ich sehe bei euch auf

00:39:49: jeden Fall das nächste Meeting in dieser Woche, das ist schon anstehend, Projekte für die Zukunft,

00:39:54: das finde ich schön, oder eben morgen, eigentlich hier direkt, wenn wir die Aufnahme beendet haben,

00:40:00: ihr bleibt einfach direkt hier noch drin, ich finde das ist ein sehr schönes Schlusswort für

00:40:03: unsere Folge, das finde ich nämlich sehr schön, ein neuer Startpunkt für neue Projekte für die

00:40:08: Zukunft, vielleicht sind ja auch Leute, die gerade zuhören, die sich denken, ich könnte auch unterstützen,

00:40:12: wenn ihr das möchtet, wir haben Informationen zu Uwe Labs, zu Karuna in unseren Show notes verlinkt,

00:40:17: ihr könnt euch da informieren, ihr könnt Kontakt suchen und ich finde es sehr beeindruckt zu sehen,

00:40:22: wie eben Technologie und soziale Innovation zusammenkommen, um da auch eine echte Veränderung

00:40:26: zu bewirken. Vielen Dank ihr zwei, Jörg und Jens für das inspirierende Gespräch. Danke Johanna,

00:40:31: Bis danke, Aus!

00:40:33: (Dynamische Musik)

00:40:35: (Dynamische Musik)

00:40:37: (Dynamische Musik)

00:40:39: (Dynamische Musik)

00:40:41: [Musik]

00:40:43: [Pahne]

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